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  • Haare

    Haare : ein- oder mehrzellige, meist fadenförmige Bildungen der Epidermis . Botanik: Die ein- bis mehrzelligen Haare der Pflanzen werden Trichome genannt. Sie entstehen meist aus einer einzigen Epidermiszelle . Zoologie: Echte Haare sind mehrzellig, gehen aber aus einer einzigen Zelle ( Schaftzelle, trichogene Zelle ) hervor. Von den Wirbeltieren tragen nur die Säuger echte Haare Zu ihrer Bildung senkt sich die Epidermis tief in die Lederhaut ein und bildet den Haarbalg , in dem die Haarwurzel steckt. ( ⇒ Abbildung Haut )

  • Haber-Bosch-Verfahren

    Bedeutendstes Verfahren zur Herstellung von Ammoniak , das von F. Haber und C. Bosch entwickelt wurde und seit 1913 großtechnisch eingesetzt wird. Es beruht auf der Synthese des Ammoniaks durch Vereinigung der Elemente Stickstoff , N 2 , und Wasserstoff , H 2 , in einer stark exothermen Reaktion: N 2 + 3 H 2 ⇌ 2 NH 3 ; Δ H = -92,28 kJ Die Ammoniaksynthese ist eine Gleichgewichtsreaktion . Da sie exotherm ist und unter Volumenabnahme erfolgt (auf der rechten Seite ist die Anzahl der Gasmoleküle kleiner als auf der linken Seite), begünstigen nach dem Le-Chatelier-Braun-Prinzip hoher Druck und...

  • Habsburger

    Habsburger, Adelsgeschlecht und Herrscherdynastie im Deutschen Reich, das sie von 1273 bis 1806 und dem Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation beherrschten. Die Habsburger stammten aus dem Schweizer Kanton Aargau und hatten Güter im Elsass und am Oberrhein. Ihr Aufstieg begann mit der Wahl Rudolf I. von Habsburg (*1218, †1291) zum deutschen König (1273) und der Belehnung seiner Söhne Albrecht I. (*1255, †1308, deutscher König seit 1298) und Rudolf (*1271, †1290) mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark (1282). Seit dem 15. Jahrhundert wird ihr Herrschaftsgebiet als Haus...

  • Habsburgische Umklammerung

    Habsburgische Umklammerung, Bezeichnung für die empfundene Umzingelung Frankreichs durch habsburgische Besitztümer (Burgund, Deutschland, Spanien). Der habsburgisch-französische Kampf um die Vorherrschaft in Europa bestimmte über mehrere Jahrhunderte die europäische Politik. Dabei sah sich Frankreich von den Habsburgern „umklammert“. In dieser Situation wurden auch Bündnisse von Frankreich mit dem Osmanischen Reich , je nach Erfordernissen der Auseinandersetzung, von Fall zu Fall geschlossen.

  • Haiku

    Ein Haiku ist ein kurzes Gedicht, das als traditionelle japanische Lyrikform in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstand und mittlerweile weltweit verbreitet ist. Es besteht in der Regel aus drei Zeilen, welche meist das Silbenmuster 5-7-5 zeigen. Das Haiku versteht sich als Momentaufnahme und soll Bilder und Ereignisse möglichst ohne Deutung, also objektiv, skizzieren.

  • Halbebene

    Jede Gerade , die volständig in einer Ebene liegt, zerlegt diese Ebene in zwei Halbebenen . Beispielsweise zerlegt die y -Achse im kartesischen Koordinatensystem die Ebene aller ( x ; y )-Punkte in eine „linke“ und eine „rechte“ Halbebene.

  • Halbgerade

    Wenn eine Gerade in einem Punkt aufgeteilt wird, entstehen zwei Halbgeraden . Eine Halbgerade „beginnt“ also in einem Punkt und setzt sich dann in gerade Linie bis ins Unendliche fort. Eine andere Bezeichnung für eine Halbgerade ist Strahl . Ein Beispiel für eine Halbgerade ist die Menge der nichtnegativen Zahlen auf der Zahlengeraden – sie beginnt bei 0 und läuft bis \(+\infty\) , sie wird daher auch Zahlenstrahl genannt. Alle Strahlen der Ebene mit gemeinsamem Anfangspunkt bilden ein Strahlenbüschel .

  • Halbleiter

    Stoffe, deren leitende Eigenschaften zwischen denen von Leitern und denen von Isolatoren liegen (z. B. Silicium , Galliumarsenid). Im Unterschied zu den Metallen müssen bei Halbleitern die Ladungsträger erst durch Zuführung thermischer Energie oder elektromagnetischer Strahlungsenergie aktiviert werden, bevor sie zur Leitfähigkeit beitragen können. Die Leitfähigkeit von Halbleiter nimmt daher mit steigender Temperatur zu. Durch Zugabe geringer Mengen von Fremdatomen (Dotierung) kann die Leitfähigkeit von Halbleiter beeinflusst werden.

  • Halbleiter

    Halbleiter nehmen eine Zwischenstellung zwischen elektrischen Leitern und Isolatoren ein. Ihre Leitfähigkeit steigt mit zunehmender Temperatur an, ganz im Gegensatz zum Verhalten metallischer Leiter. Typische reine bzw. kristalline Halbleiter sind Germanium (Ge) und Silicium . Weitere Halbleiter sind Verbindungen wie SiC (IV-IV-Halbleiter), GaAs (III-V-Halbleiter) oder ZnS (II-VI-Halbleiter) und Metalloxide wie Cu 2 O. (Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf die Gruppe im Periodensystem , wobei in der Festkörperphysik meist noch die alte Zählung mit Haupt- und Nebengruppen benutzt wird.)...

  • Halbmetalle

    Chemische Elemente , die teils metallische, teils nichtmetallische Eigenschaften aufweisen. Im Periodensystem der Elemente sind die Halbmetalle zwischen den Metallen und den Nichtmetallen (angenähert) auf einer Diagonalen von links oben nach rechts unten zu finden; dazu gehören die Elemente Bor , Silicium , Germanium , Arsen , Antimon , Bismut , Selen und Tellur. Sie kommen meist in metallischen und nichtmetallischen Modifikationen vor; in der nichtmetallischen sind sie Halbleiter .

  • Halbwertszeit

    Formelzeichen T 1/2 : Diejenige Zeitspanne, innerhalb der beim radioaktiven Zerfall von den ursprünglich vorhandenen Atomen die Hälfte zerfallen ist. Die Halbwertszeit ist eine für jedes radioaktive Isotop charakteristische Konstante. Sie kann Bruchteile von Sekunden betragen oder auch viele Millionen Jahre. Durch äußere Bedingungen wie Temperatur oder Druck kann sie nicht beeinflusst werden.

  • Halbwertszeit und Lebensdauer

    Die Halbwertszeit t 1/2 bzw. t H und die Lebensdauer \(\tau\) sind zwei gleichwertige Größen zur Beschreibung von radioaktiven und anderen exponentiellen Zerfällen. Dabei ist die Halbwertszeit t 1/2 der Zeitraum, in dem die Anzahl N der betrachteten Nuklide (oder wovon auch immer) auf die Hälfte ihres Anfangswerts N 0 abgesunken ist. Die H. lässt sich aus dem radioaktiven Zerfallsgesetz bei gegebener Zerfallskonstante \(\lambda\) direkt ausrechnen, man erhält: \(t_{1/2} = \dfrac{\ln 2}\lambda\) . Die Lebensdauer \(\tau\) wird dagegen definiert als die Zeit, nach welcher N um einen Faktor 1...

  • Hall-Effekt und Quanten-Hall-Effekt

    Der Hall-Effekt wurde 1879 von Edwin H. Hall entdeckt und tritt in stromdurchflossenen Leitern auf, in denen senkrecht zur Stromrichtung ein magnetisches Feld wirkt. Der Effekt beruht auf der Lorentz-Kraft , welche die senkrecht zum Magnetfeld bewegten Ladungsträger seitlich ablenkt, wodurch sich an den seitlichen Begrenzungen des Leiters Ladungsträger ansammeln, was wiederum eine elektrische Spannungsdifferenz bewirkt, die Hall-Spannung U H (Abb.). Der Hall-Spannung entspricht ein e lektrisches Gegenfeld \(\vec E_\text H\) , dessen Coulomb-Kraft auf die Ladungsträger der Lorentz-Kraft...

  • Hallstein-Doktrin

    Hallstein-Doktrin, die Forderung der Bundesrepublik Deutschland nach dem Alleinvertretungsrecht für alle Deutschen. Die Bundesrepublik drohte allen Ländern, außer der UdSSR, mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen, wenn diese die DDR international anerkennen würden. Diese vom Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Walter Hallstein (*1901, †1982), formulierte Hallsteindoktrin wurde zweimal angewandt: 1957 gegen Jugoslawien, 1963 gegen Kuba. Im Zuge der Ostpolitik unter Bundeskanzler Willy Brandt (*1913, †1992, Bundeskanzler von 1969 bis 1974) wurde diese stumpfe diplomatische Waffe...

  • Halogene

    [zu griech. hals » Salz « und gennan »erzeugen«]: Die VII. Hauptgruppe im Periodensystem der Elemente, d. h. die Elemente Fluor (F), Chlor (Cl), Brom , Iod (I) und Astat (At). Die Halogene sind sehr reaktionsfähige Nichtmetalle , die sich mit Metallen unter Salzbildung vereinigen.

  • Halogenide

    Verbindungen, in denen ein Halogenatom als negativer Bestandteil vorkommt, v. a. die Salze der Halogenwasserstoffsäuren . Zu den Halogeniden gehören die Fluoride , Chloride , Bromide und Iodide .

  • Halogenkohlenwasserstoffe

    Derivate der Kohlenwasserstoffe mit einem oder mehreren Halogenatomen als Substituenten. Meist wird der Trivialname verwendet, in den systematischen Namen setzt man vor den Namen des Kohlenwasserstoffs den Halogennamen mit entsprechender Stellungsbezeichnung (und Angabe der Anzahl der Halogenatome). Halogenkohlenwasserstoffe können gesättigt (Halogenalkane) oder ungesättigt sein. Hergestellt werden Halogenkohlenwasserstoffe durch Substitution anderer Gruppen (z. B. Hydroxylgruppen ) oder durch Addition von Halogenwasserstoffen an Alkene . Unter den Halogenkohlenwasserstoffen haben v. a. die...

  • Hambacher Fest

    Hambacher Fest, Treffen von etwa 30 000 Menschen, unter anderem Studenten (Burschenschaften) und Handwerker, die im Mai 1832 ( Vormärz ) mit schwarz-rot-goldenen Fahnen zur Ruine des Hambacher Schlosses bei Neustadt an der Weinstraße zogen. Unter den Farben Schwarz-Rot-Gold hatten viele gegen Napoleon gekämpft. Die Farben der Fahnen symbolisierten nationale Einheit, Freiheit und Gerechtigkeit. Ihre Forderungen entsprachen denen des Wartburgfestes und richteten sich gegen die Restauration im Deutschen Bund . Revolutionäre Stimmung Als im Juli 1830 der französische König Karl X. (*1757, †1836...

  • Hammurapi

    Hammurapi, König Babyloniens von 1728 bis 1686 v. Chr. Er schaltete rivalisierende Staaten aus und errichtete dadurch ein Großreich, das ganz Mesopotamien umfasste. Babylon war die Hauptstadt Babyloniens. Das Großreich zerfiel allerdings bereits unter seinem Nachfolger. Hammurapi ließ als erster Herrscher der Erde Gesetze, die als Codex Hammurapi bekannt sind, auf einer 2,25 Meter hohen Steinsäule für das Volk öffentlich ausstellen. Alle Betroffenen kannten damit ihr Recht. Richterwillkür war eingeschränkt, wenn auch nicht ausgeschlossen, da letztlich die soziale Stellung eines Täters...

  • Hämoglobin

    Hämoglobin ist globuläres Chromoprotein ( Protein ), das aus dem Protein Globin und einer Farbkomponente , der prosthetischen Gruppe Häm , besteht. Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff der Erythrocyten , der den Sauerstoff zu den Geweben transportiert, dort abgibt und Kohlenstoffdioxid aufnimmt, das zu den Atmungsorganen transportiert wird. Hämoglobin besteht aus vier Untereinheiten, wobei jede Untereinheit wiederum aus einer Peptidkette besteht, die ein Häm trägt. Das Häm selbst ist eine Eisenporphyrinverbindung , in der das Eisen (Fe2+) als Zentralatom vier Liganden besitzt. Der Hämkomplex...

  • Handke, Peter

    Geboren in Griffen (Österreich) am 6.12.1942: Handke wurde als Sohn eines deutschen Soldaten und einer Österreicherin geboren. 1961 begann er in Graz ein Jurastudium, das er 1965 abbrach. Er lebte nach verschiedenen Reisen und Auslandsaufenthalten in Salzburg, bis er sich 1989 in Frankreich niederließ. Neue Sprache In seinem gesamten Werk thematisiert Handke die Schwierigkeit des Einzelnen, die Außenwelt für sich erfahrbar zu machen. In seinen frühen Texten und Schauspielen stand dabei die Sprache als gestörtes Kommunikationsmittel, das eine Kommunikation außerhalb der Konvention verhindert...

  • Handlungsmuster epischer Texte

    Die Abfolge des Geschehens, auch „Fabel“ genannt, wird in der Inhaltsangabe erfasst. Die Erzählhandlung läuft meist in drei Schritten ab: Ausgangssituation , die für die Figuren Möglichkeiten zum Handeln bieten, Verhalten oder Handeln der Figuren, die eine der Möglichkeiten ergreifen oder nicht, Ergebnis des Verhaltens oder Handelns, d. h. Erfolg oder Misserfolg der Figuren. Einzelne Handlungselemente können ebenso wie Gegenstände eine zusätzliche Bedeutung haben. Als symbolische Handlungen weisen sie dann über sich selbst hinaus. Als äußere Handlung bezeichnet man die Abfolge „sichtbarer“...

  • Handregeln

    Merkregeln, mit denen sich die Richtungen von bestimmten physikalischen Vektorgrößen bestimmen lassen. Je nachdem, ob dabei die rechte oder die linke Hand benutzt wird, spricht man auch von Rechte-Hand-Regeln bzw. Linke-Hand-Regeln . Bei einem stromdurchflossenen geraden Leiter geben die gekrümmten Finger der rechten Hand den Umlaufsinn der magnetischen Feldlinien an, wenn der Daumen in Stromrichtung (vom Plus- zu Minuspol) zeigt. Bei einer stromdurchflossenen Spule zeigt der Daumen der rechten Hand in Richtung der magnetischen Feldlinien im Inneren der Spule , wenn die gekrümmten Finger in...

  • Hannibal

    Hannibal, Heerführer und Politiker Karthagos , der von 247 bis 183 v. Chr. lebte. Als sein Schwager Hasdrubal einem Mordanschlag zum Opfer fiel, übernahm der 25-jährige Hannibal mit Einwilligung des karthagischen Senats die Herrschaft. Nach der Niederlage im Ersten Punischen Krieg versuchte Karthago in Spanien eine neue Handels- und Machtbasis aufzubauen. Durch die Eroberung Sagunts (Spanien) löste Hannibal den Zweiten Punischen Krieg aus. Zur Überraschung der Römer zog er mit 20.000 Soldaten, 6.000 Reitern sowie Elefanten von Spanien aus über Frankreich durch das Rhonetal und die Schweiz über...

  • Hansberry, Lorraine

    Lorraine Hansberry , amerikanische Dramatikerin , geb. am 19.05.1930 in Chicago, gest. am 12.01.1965 in New York. Werke (Auswahl) Hansberrys A Raisin in the Sun (1959) über eine afro-amerikanische Arbeiterfamilie ( working-class family ) in Chicago war das erste Stück einer schwarzen Frau, das am Broadway aufgeführt und hoch gelobt ( praised ) wurde. Ihr nächstes Stück, The Sign in Sidney Brustein's Window (1964), war weniger erfolgreich. Hansberry starb im Alter von nur 34 Jahren an Krebs. Themen Scharfe Sozialkritik ( social criticism ) an wirtschaftlicher ( economic ), sozialer und...

  • Hanse

    Hanse, im 13. Jahrhundert entstandene Vereinigung norddeutscher Kaufleute und Städte (Hansestädte) zur Wahrung ihrer Handelsinteressen und zum gegenseitigen Schutz. Die Hanse wurde allein durch gemeinsame Wirtschaftsinteressen zusammengehalten. Es gab keine gemeinsamen Gesetze. Über das gemeinsame Vorgehen wurde auf den Hansetagen beraten. Die meisten Hansetage fanden in Lübeck statt, auch der erste im Jahr 1356. Die Blütezeit der Hanse Die Städtehanse erlebte von 1250 bis etwa 1400 ihre Blütezeit und umfasste an die 200 Städte. Die wirtschaftliche Macht der Hanse ging auf die Beherrschung der...

  • haploid

    Bezeichnung für Zellen oder Organismen mit nur einem Chromosomensatz ( Chromosomen ) (n). – Gegensatz: diploid (2n).

  • Harn

    Harn (Urin) : die von den Nieren durch die Harnwege ausgeschiedene Flüssigkeit bei Wirbeltieren und beim Menschen . Harn enthält, in Wasser gelöst, anorganische Salze, Harnsäure und Harnstoff . In der Niere wird aus dem Blut der stark wässrige, ionen- und glucosehaltige Primärharn abgepresst, von dem der größte Teil (beim Menschen ca. 99 %) wieder zurückgewonnen wird. Der übrig bleibende Harn wird in der Harnblase gesammelt und von Zeit zu Zeit ausgeschieden. Tiere trockener Klimazonen (Echsen, Schlangen) und Vögel scheiden kristalline Harnsäure als pastenartige Masse aus und sparen damit...

  • Harnstoff

    Harnstoff ist eine wasserlösliche Substanz, die in der Leber aus dem Zellgift Ammoniak als relativ ungiftiges Endprodukt des Proteinstoffwechsels aufgebaut wird ( Harnstoffzyklus , Ornithinzyklus). Das Ammoniak stammt hauptsächlich aus der Glutaminsäure . Harnstoff wird mit Harnsäure zusammen bei Säugetieren über die Nieren im Harn ausgeschieden. Beim Menschen werden täglich 30–40 g Harnstoff auf diese Weise aus dem Körper entfernt.

  • Harzburger Front

    Harzburger Front, der Zusammenschluss von Deutschnationaler Volkspartei (DNVP), Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten, der Vereinigung Vaterländischer Verbände und der NSDAP auf einer Tagung in Bad Harzburg am 11.10.1931. Ziel war die Demonstration der Einigkeit der »nationalen Opposition« im Kampf gegen die mit Notverordnungen regierende Regierung unter Reichskanzler Heinrich Brüning (*1885, †1970). Das politisches Bündnis scheiterte an der Rivalität ihrer Führer Adolf Hitler , Alfred Hugenberg (*1865, †1951) von der DNVP und Franz Seldte (*1882, †1947, deutscher Fabrikant und Politiker...

  • Hatschepsut

    Hatschepsut, Pharaonin in der 18. Dynastie, regierte von 1479 bis 1458 v. Chr., Tochter des Pharaos Thutmosis I. Sie war beim Volk angesehen, führte keinen Krieg und förderte den Handel. Ihre Regierungszeit galt als blühende Epoche.

  • Häufige Fehler vermeiden

    Auch wenn die Vorbereitung zum Abitur einen wesentlichen Bestandteil der Prüfungssituation darstellt, so ist die eigentliche Prüfung der Tag, der zeigt, was du kannst. Hier werden die häufigsten Fehler aufgeführt, die beim Abfassen eines Textes während der Prüfung auftreten. Folgende Fehler solltest du vermeiden: Vertausche keine Begriffe mit ähnlichem Klang oder ähnlicher Bedeutung (z. B. rational - rationell; psychisch - psychologisch ). Verwende keine Verschmelzung von inhaltlich oder formal verwandten Wörtern (z. B. antelefonieren aus anrufen und telefonieren). Vermeide Bildbrüche, d. h...

  • Häufigkeit

    In der beschreibenden Statistik gibt die Häufigkeit an, wie oft in einer Stichprobe eine Ausprägung eines statistisches Merkmal auftritt. Beispielsweise hat in einer Schulklasse das Merkmal „Geschlecht“ die Ausprägungen „Mädchen“ und „Junge“, die Häufigkeiten dieser Merkmalsausprägungen geben dann an, wie viele Mädchen und Jungen in der Klasse sind. In der Wahrscheinlichkeitsrechnung steht die Häufigkeit dafür, wie oft ein Ereignis A bei einer Folge von n Versuchen desselben Zufallsexperimentes auftritt. Man unterscheidet die absolute Häufigkeit (absolute Anzahl k der Merkmalsausprägungen...

  • Häufigkeitstabelle

    In der beschreibenden Statistik eine tabellarische Darstellung der untersuchten Merkmale sowie der absoluten und relativen Häufigkeiten ihres jeweiligen Auftretens.

  • Hauptmann, Gerhart

    Geboren in Bad Salzbrunn (heute Polen) am 15.11.1862, gestorben in Agnetendorf (heute Polen) am 6.6.1946: Hauptmann versuchte sich zunächst als Bildhauer und Zeichner, gab aber schließlich der Schriftstellerei den Vorzug. Er wurde Mitglied im Verein Durch! in Berlin, einem der wichtigsten literarischen Vereinigungen des Naturalismus . Mit dem Drama Vor Sonnenaufgang (1889) erzielte er seinen ersten großen Erfolg und verhalf so dem Naturalismus in Deutschland zum Durchbruch. Hauptmann avancierte zum bedeutendsten Bühnenschriftsteller seiner Epoche und zum wichtigsten Vertreter des...

  • Hauptnenner

    Der Hauptnenner von zwei oder mehr Brüchen ist das kleinste gemeinsame Vielfache (kgV) ihrer Nenner . Man benötigt den Hauptnenner, wenn man Brüche mit unterschiedlichen Nennern, also „ ungleichnamige “ Brüche vergleichen, addieren oder subtrahieren möchte. Um zwei Brüche „auf den Hauptnenner zu bringen“ bzw. „gleichnamig zu machen“, geht man folgendermaßen vor: Primfaktoren beider Nenner bestimmen Man multipliziert alle Primfaktoren, die in beiden Nennern auftauchen, und jeweils in der größeren auftretenden Potenz . Dies ist der Hauptnenner. Man erweitert die beiden Brüche so, dass im Nenner...

  • Hauptsatz

    Definition Ein „Hauptsatz“ ist derjenige Teilsatz eines Satzes , dem alle anderen Teilsätze (direkt oder indirekt) untergeordnet sind. Erläuterung: Man könnte die Definition auch so formulieren: Ein „Hauptsatz“ ist derjenige Teil eines Satzes, der übrig bleibt, wenn man alle Nebensätze herausnimmt. Wie man Nebensätze erkennt, erklären wir dir unter Nebensatz . Bedeutung des Hauptsatzes für die Übersetzung Da von dem Hauptsatz alle Nebensätze direkt oder indirekt abhängig sind, ist der Hauptsatz der einzige Teil des Satzes, der für sich genommen schon einen einigermaßen vollständigen Sinn...

  • Hauptsatz

    Als Hauptsatz bezeichnet man einen Satz, der für sich allein stehen kann und somit von keinem anderen Satz abhängig ist. Jeder einfache Aussagesatz ist ein Hauptsatz. Zudem kann ein Hauptsatz auch ein Fragesatz oder ein Aufforderungsatz sein. Der Hauptsatz besteht mindestens aus einem Subjekt und einem Prädikat . Der Hauptsatz kann durch Satzglieder (Objekte, adverbiale Bestimmungen) erweitert werden. Im allein stehenden Hauptsatz steht das Verb immer an zweiter Stelle. Beispiele: Sie liest. Sie liest gerade ein Buch. Ich esse ein Brötchen mit Marmelade.

  • Hauptsatz der Differenzial- und Integralrechnung

    Der Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung besagt im Wesentlichen, dass die Ableitung die Umkehrung der Integration ist – und umgekehrt. Formal formuliert man das so: Jede Integralfunktion F ( x ) ist differenzierbar, wenn ihr Integrand f ( x ) stetig ist, und die Ableitung ist gerade dieser Integrand: \(\displaystyle F(x) = \int_a^xf(t) \,\text dt \ \ \Rightarrow \ \ F'(x) = f(x) \quad (f \text{ stetig in } I ; \ a, x \in I)\) Beispiele: \(\displaystyle F (x) = \int\limits_{0}^{x} (2t+4)\,\text dt \ \ (x \in \mathbb{R}) \ \ \Rightarrow \ \ F' (x) = 2x + 4\) \(\displaystyle F (x) =...

  • Hauptsatz der Thermodynamik (Hauptsätze der Wärmelehre)

    Drei grundlegende Erfahrungssätze, auf denen sich die gesamte Thermodynamik (Wärmelehre) auf baut. 1. Hauptsatz der Thermodynamik: Wärme ist eine Form der Energie; sie kann in andere Energieformen umgewandelt werden und umgekehrt. In einem abgeschlossenen System bleibt die Summe aller Energiearten (mechanische, thermische, elektrische, magnetische, chemische Energie usw.) konstant ( Energieerhaltungssatz ). 2. Hauptsatz der Thermodynamik (auch Entropiesatz genannt): Wärme kann nicht von selbst von einem kälteren auf einen wärmeren Körper übergehen. 3. Hauptsatz der Thermodynamik (Nernst...

  • Hauptsatz und Nebensatz (Gliedsatz)

    Haupt- und Nebensatz sind zwei verschiedene Satzformen: Ein Hauptsatz ist ein Satz, der selbstständig bzw. für sich allein stehen kann und von keinem anderen Satz abhängt. Als Nebensatz bezeichnet man einen Satz, der nicht für sich allein stehen kann, sondern von einem anderen Satz abhängig ist.

  • Haut

    Haut (Cutis): die äußere Körperbedeckung bei Wirbeltieren und beim Menschen ; sie setzt sich zusammen aus der oberflächlichen Oberhaut ( Epidermis ) und der tiefer liegenden Lederhaut (Corium) sowie der ohne scharfe Abgrenzung darunter liegenden Unterhaut (Subcutis) .

  • Hautatmung

    Hautatmung: Tiere, deren Körperoberfläche im Verhältnis zum Volumen groß ist und deren Körperbedeckung immer feucht ist, können bei fehlenden speziellen Atmungsorganen ausschließlich durch die Körperoberfläche den bei der Atmung wichtigen Gasaustausch ( Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff ) vornehmen. Dies trifft für Einzeller, Hohltiere, Würmer (Platt- und Ringelwürmer) zu. Daneben spielt die Hautatmung aber auch bei manchen Tieren mit speziellen Atmungsorganen, wie z. B. dem Wasserfrosch, eine Rolle, dessen Hautatmung so stark ausgeprägt ist, dass er bis zu 10 Tagen auch ohne Lungen leben kann...

  • Häutung

    Häutung (Ecdysis) : das periodische Abstoßen und Erneuern der äußeren Schichten der Körperdecke bei Tieren. Das chitinige Außenskelett der Gliederfüßer kann nicht mitwachsen. Deshalb wird es i. d. R. bis zur Geschlechtsreife durch Häutung mehrfach abgestreift. Das darunter liegende noch weiche Außenskelett dehnt sich nach der Häutung und erhärtet dann. Alle Ektodermbildungen , also auch Tracheen , Vorder- und Enddarm , häuten sich mit. Die Häutung wird durch Hormone gesteuert ( Häutungshormon ). Reptilien häuten sich unter dem Einfluss des Schilddrüsenhormons Thyroxin auch noch als...

  • Hebbel, Friedrich

    Geboren in Wesselburen am 18.3.1813, gestorben in Wien am 13.12.1863: Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Hebbel studierte 1936-39 in Heidelberg und München Jura, Geschichte, Literatur und Philosophie. Ab 1839 lebte er in Hamburg und begann mit der Arbeit an seinen ersten Dramen. Er unternahm zahlreiche Reisen, hielt sich in Kopenhagen und Paris auf und machte 1844/45 eine Italienreise. Ab 1845 lebte er in Wien, ab 1955 auch im Traunsee. Schon zu Lebzeiten wurden seine Dramen an bedeutenden Bühnen aufgeführt. Erneuerung des bürgerlichen Trauerspiels Hebbel versuchte, das bürgerliche...

  • Hebel und Hebelgesetz

    Ein Hebel ist eine einfache Maschine , die aus einer drehbar gelagerten Stange, dem Hebelarm, besteht und mit der sich eine starke Kraft mit einer schwachen kompensieren lässt, die weiter außen angreift. Am einsetigen ( einarmigen ) Hebel wirken alle Kräfte auf einer Seite der Drehachse, am zweisetigen ( zweiarmigen ) Hebel (Abb.) beiderseits. Der Abstand zwischen Drehpunkt und Angriffspunkt einer Kraft heißt Hebelarm . Die Drehwirkung ist umso größer, je stärker die Krafteinwirkung und je länger der Hebelarm ist. Sie wird durch das Drehmoment M beschrieben, dass bei senkrecht angreifenden...

  • Hegemonie (griechische Antike)

    Hegemonie (griechische Antike), die Vorrangstellung oder Vorherrschaft eines Staates über einen oder mehrere andere Staaten. Der aus dem griechischen stammende Begriff bedeutet wörtlich „Oberbefehl“. Hegemonie kann durch Verträge abgesichert sein oder auch auf einem wirtschaftlichen, kulturellen, strategischen oder militärischen Übergewicht beruhen. In der griechischen Antike bestand seit dem Peleponnesischen Krieg die Hegemonie Spartas gegenüber Athen , später auch die Hegemonie Thebens (von 371 bis 362/338 v. Chr.), Makedoniens und Roms.

  • Heilige Allianz

    Heilige Allianz, Zusammenschluss Russland, Preußens und Österreichs nach dem Wiener Kongress 1815. Ziele der Allianz waren die Sicherung der auf dem Wiener Kongress erreichten europäischen Ordnung, die Sicherung der bestehenden Monarchien und die Abwehr demokratischer Bestrebungen ( Restauration ). Alle europäischen Staaten außer Großbritannien und dem Vatikan schlossen sich der Allianz an, die sich gegen jede demokratische Bestrebung richtete. Die Mitglieder versprachen, ihren Staaten Verfassungen zu geben, lösten dies aber nicht ein. Die Hoffnungen vieler Menschen auf politische...

  • Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation

    Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, seit dem späten 15. Jahrhundert die offizielle Bezeichnung für das Deutsche Reich . Im Lateinischen heißt es „Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanicae“). Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation endete 1806 mit der Abdankung von Kaiser Franz II. Joseph Karl (*1768, †1835, letzter römischer Kaiser seit 1792, als Franz I. Kaiser von Österreich seit 1804).

  • Heine, Heinrich

    Geboren in Düsseldorf am 13.12.1797, gestorben in Paris am 17.2.1856: Nach dem Scheitern einer kaufmännischen Laufbahn studierte der Sohn eines jüdischen Tuchhändlers Jura in Bonn, Berlin und Göttingen. Während dieser Zeit hatte Heine Kontakt zu romantischen Schriftstellern und Philosophen. 1825 schloss er das Studium mit der Promotion ab und trat zum protestantischen Glauben über. Wegen seiner politischen Gesinnung und seiner jüdischen Herkunft konnte er keine dauerhafte Anstellung als Jurist finden. Er arbeitete deshalb als Journalist und Schriftsteller. 1831 ging er als Korrespondent der...

  • Heisenberg’sche Unschärferelation

    Die Heisenberg’sche Unschärferelation (nach Werner Heisenberg ) ist eine fundamentale quantenmechanische Beziehung, nach der es unmöglich ist, für ein Teilchen den Impuls p und den Ort x zur gleichen Zeit beliebig genau zu messen. Für die Unschärfe (Ungenauigkeit) \(\Delta p\) des Impulses und die des Ortes \(\Delta x\) eines Teilchens gilt vielmehr die Ungleichung: \(\Delta p \cdot \Delta x \ge \dfrac h{4\pi} = \dfrac \hbar 2\) ( h : Planck’sches Wirkungsquantum ). Je genauer die eine Größe bestimmt wird, desto ungenauer ist die andere zu bestimmen. Die Heisenberg’sche Unschärferelation...

  • Heliozentrisches Weltbild

    Heliozentrisches Weltbild, die Entdeckung des Astronomen und Mathematikers Nikolaus Kopernikus (*1473, †1543), dass sich die Erde wie andere Planeten um die Sonne (griechisch „helios“) bewegt. Ein halbes Jahrhundert später bestätigte der italienische Philosoph, Mathematiker und Astronom Galileo Galilei (*1564, †1643) aufgrund eigener Forschungen diese Behauptung. Damit widersprachen beide der These, dass die Erde (griechisch „geo“) der Mittelpunkt des Universums sei (geozentrisches Weltbild), eine Vorstellung, die von der Kirche trotzdem weiter gepflegt wurde. Unter der Leitung des Kartografen...

  • Helium

    [griech. helios »Sonne«]: Chemisches Element der VIII. Hauptgruppe , Zeichen He, OZ 2, relative Atommasse 4,00, Mischelement. Physikalische Eigenschaften : Farb- und geruchloses Gas mit hoher Wärmeleitfähigkeit; Dichte 0,18 g/l; Fp. -272,2 °C (bei 2,6 MPa), Sp. -268,93 °C. Chemische Eigenschaften : Edelgas , das praktisch keine Verbindungen eingeht. Verwendung : Aufgrund seiner geringen Dichte als Füllgas für Ballons; ferner für Kühlzwecke und als Trägergas in der Gaschromatografie.

  • Hellenismus

    Hellenismus, historische Epoche, die 334 v. Chr. mit den Eroberungszügen Alexanders des Großen beginnt. Der Begriff wird von Hellenen, „die Griechen“, abgeleitet. Alexander führte das Ziel seines Vaters, des makedonische Königs Phillipp II. (*um 382, †336 v. Chr.), fort, mit dem Hellenischen Bund die kleinasiatischen Griechen von den Persern zu befreien. Im Norden Griechenlands entstand unter König Philipp II. der mächtige Staat Makedonien . Er unterwarf im Süden die griechischen Stadtstaaten, die durch die Kämpfe zwischen Athen und Sparta geschwächt waren, und schloss sie unter seiner...

  • Hemingway, Ernest

    Ernest Hemingway (1898-1961), amerikanischer Schriftsteller, geb. am 21.07.1899 in Oak Park, Illinois, gest. am 02. Juli 1961 in Ketchum, Idaho. Hemingway litt unter starken Depressionen und beging Selbstmord. Werke (Auswahl) Hemingway gilt als einer der einflussreichsten und wegweisendsten US-amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Er war Verfasser zahlreicher Kurzgeschichten sowie Romane und war auch als Reporter und Kriegsberichterstatter tätig. 1953 erhielt er den Pulitzerpreis und 1954 den Nobelpreis für Literatur. Zu seinen bekanntesten Werken zählen The Sun Also Rises (1926)...

  • Hendiadyoin

    Über das Wort „Hendiadyoin“ Genus, Betonung : das Hendiadyoin Plural: die Hendiadyoin (wie Singular) Abkürzung: — Herkunft: von griechisch hèn dià dyoîn eins durch zwei Definition Das „Hendiadyoin“ ist ein Stilmittel . Unter „Hendiadyoin“ werden zwei unterschiedliche Dinge verstanden: (1) die Aufzählung zweier Synomyme (= Wörter mit ähnlicher Bedeutung) zur Beschreibung derselben Eigenschaft (zum Zweck der Verstärkung oder Präzisierung). (2) die Aufzählung eines Gegenstands mit seinem Attribut , d.h. (a) mit einer Eigenschaft dieses Gegenstands oder (b) mit einem zweiten Gegenstand, der den...

  • Heparin

    Heparin ist ein Polysaccharid , das die Blutgerinnung hemmt, indem es die Umwandlung von Prothrombin in Thrombin und dessen Wirkung auf das Fibrinogen hemmt. Heparin wird in der Leber gebildet.

  • Hertz

    Das Hertz (nach Heinrich Hertz ) ist die SI-Einheit der Frequenz . Es ist definiert als Kehrwert der Basiseinheit Sekunde : \(1\,\text{Hz} = \dfrac 1 {1\,\text s}\) .

  • Hertz’scher Dipol

    Ein Hertz’scher Dipol (nach Heinrich Hertz ) ist ein elektrischer Dipol , in dem die beiden Ladungen (bzw. Ladungsschwerpunkte) + Q und – Q periodisch gegeneinander schwingen. Dabei wechselt die elektromagnetische Feldenergie periodisch zwischen elektrischen und magnetischen Feldern, die sich in den Außenraum ausbreiten und als elektromagnetische Wellen abgestrahlt werden. Eine praktische Ausführung ist die Dipolantenne .

  • Herz

    Herz : das zentrale Organ des Blutgefäßsystems des Menschen und der Tiere; es bewirkt als spezialisierter, kontraktiler Gefäßabschnitt oder als muskuläres Hohlorgan durch rhythmische Pumpbewegungen das Strömen des Blutes. Das Herz des Menschen ist ungefähr faustgroß und hat eine stumpfkegelige Gestalt. Es liegt etwas links von der Mitte unter dem Brustbein zwischen den beiden Lungenflügeln. Seine Spitze liegt etwa unter der linken Brustwarze. Es ist, wie das Herz aller Wirbeltiere , von einem Herzbeutel (Perikard) umgeben. Ein dünner Flüssigkeitsfilm zwischen Herz und Perikard wirkt als...

  • Herzog

    Herzog, in germanischer Zeit ein Heerführer für die Dauer eines Kriegszugs, in der Zeit der Merowinger ein den Grafen übergeordneter Beamter (Amtsherzog) , der vor allem militärische Aufgaben hatte. Seit dem 7. Jahrhundert entwickelten sich Stammesherzogtümer, die sich auf einen Volksstamm bezogen, erblich wurden und königliche Macht anstrebten. Um die Macht der Stammesherzöge wieder unter die Reichsgewalt zu stellen, begann das Königtum unter Otto I. den Kampf um die Umwandlung der Stammes- in Amtsherzogtümer. Die Selbstständigkeit der Herzöge wurde eingeschränkt, ihr territorialer Besitz...

  • Hesse, Hermann

    Geboren in Calw am 2.7.1877, gestorben am 9.8.1962 in Montagnola (Schweiz): Hesse wuchs in einem protestantisch-schwäbischen Missionarshaushalt auf. Er besuchte ab 1891 das theologische Seminar in Maulbronn, das er ein Jahr später wieder verließ. 1895 begann er eine Buchhändlerlehre, arbeitete ab 1899 in Basel als Buchhändler und Antiquar, lebte dann am Bodensee und später im Tessin. 1946 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Literarische Themen und frühe Erfolge Hesses literarisches Thema war die Entwicklung des Individuums und sein Ausgangspunkt das eigene Erleben. Die Vermittlung und...

  • Hessen: Ablauf der Abiturprüfung

    Prüfungsteile Es sind drei voneinander unabhängige Aufgabenvorschläge, und zwar jeweils einer aus den drei Sachgebieten Analysis, lineare Algebra/analytische Geometrie und Stochastik zu bearbeiten. Die Gewichtung der Vorschläge wird im Verhältnis 4:3:3 vorgenommen. Es werden für die folgenden drei Technologiekategorien Vorschläge vorgelegt: wissenschaftlich-technischer Taschenrechner ohne Grafik, ohne CAS (WTR) grafikfähiger Taschenrechner ohne CAS (GTR) computeralgebrafähiger Taschencomputer oder Computeralgebrasystem auf einem PC (CAS) Taschenrechnermodelle der Kategorie „wissenschaftlich...

  • Hesse’sche Normalform

    Die Hesse’sche Normalform (nach dem Mathematiker Otto Hesse , auch Hesse’sche Normalenform , HNF ) ist ein Spezialfall der Normal(en)form und damit eine spezielle Möglichkeit, Geraden oder Ebenen durch eine Vektorgleichung darzustellen. Sie bietet sich dann an, wenn ein Normalenvektor bereits bekannt und dieser auch bereits normiert (also ein Normaleneinheitsvektor \(\vec n^0\) bzw. \(\hat n\) ) ist. Wenn eine Gerade oder Ebene den Normaleneinheitsvektor \(\hat n\) und den (senkrechten) Abstand d vom Koordinatenursprung hat, lautet die Hesse’sche Normalform der Ebenengleichung \(E: \ \ \hat...

  • heterogen

    Uneinheitlich zusammengesetzt; Eigenschaft eines Stoffes , aus mehreren Phasen zusammengesetzt zu sein (heterogenes Gemisch ). Der Gegensatz von heterogen ist homogen .

  • Hexaeder

    Hexaeder (griech., wörtlich „Sechsflächner“) ist eine andere Bezeichnung für einen Würfel , vor allem in Zusammenhang mit den übrigen platonischen Körpern .

  • Hexameter

    Über das Wort „Hexameter“ Genus, Betonung : der Hexameter Plural: die Hexameter (wie Singular) Abkürzung: Hex., Hexam. Herkunft: von lat. (versus) hexameter , dies von griechisch (stíchos) hexámetros Vers aus sechs Metren (aus versus = stíchos Vers + hexa- sechs + métron Maß, Metrum = Versmaß ) Definition • Der „Hexameter“ im weiteren Sinn ist ein Versschema , das aus sechs Metren besteht. • Der „Hexameter“ im engeren Sinn , auch „daktylischer Hexameter“ genannt, ist ein Versschema , das aus sechs Daktylen ( ′ ‿ ‿ ) besteht. Regeln für die Bildung des Hexameters (1) Gebrauch des Spondeus Der...

  • Hexenhammer

    Hexenhammer, eine Sammlung aller Punkte zum Hexenglauben mit Begründung zur Vernichtung von Hexen in der Zeit der Hexenverfolgung . Der Hexenhammer erschien 1487 und schrieb Folter vor, um Geständnisse zu erpressen. Nach der Folter folgte normalerweise der Tod auf dem Scheiterhaufen. Beispiel für Foltermethoden Bei der Wasserprobe wurde eine „Hexe“ an Händen und Füßen gefesselt ins Wasser geworfen, wobei sie oft ertrank. Ging sie nicht unter, war der Beweis erbracht, dass sie mit dem Teufel im Bund war. Bei der Nadelprobe stach man einer „Hexe“ mit einer sogenannten „Hexennadel“ in eine Warze...

  • Hexenverfolgung

    Hexenverfolgung, die Verfolgung und Hinrichtung von Menschen, die nach Auffassung der Kirche zur Erlangung übernatürlicher Kräfte einen Bund mit dem Teufel geschlossen hätten. Die Verfolgung (Hexenwahn) grassierte ca. 350 Jahre, vor allem zwischen 1430 und 1780. Gründe für den Hexenwahn Insbesondere in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts hatten die Menschen in Mitteleuropa vermehrt unter Seuchen wie der Pest , starken Klimaschwankungen, Missernten und Hungersnöten zu leiden. In ihrer Not suchten viele nach Sündenböcken. Gejagt wurden nicht nur Frauen, fast jedes fünfte Opfer war ein Mann...

  • Hiat

    Über das Wort „Hiat“ Genus, Betonung : der Hiat Plural: die Hiate Abkürzung: — Herkunft: von lat. hiātus tiefes Loch, Kluft, Erdspalte; Vokalzusammenstoß (Ein Vokalzusammenstoß war für den Römer eine Art Loch, da zwischen den Vokalen ein Konsonant fehlt. Das direkte Zusammentreffen zweier Vokale galt in Versen als unschön, da man hierbei im Lateinischen die Silbengrenze nicht so deutlich hören konnte, wie wenn ein Konsonant dazwischenstand.) Definitionen • Unter „ Hiat “ versteht man das Zusammentreffen zweier Vokale, die zu verschiedenen Silben gehören, also keinen Diphthong bilden. • Ein „...

  • hic (Pronomen)

    Das Pronomen hic gehört zur Unterwortart „ Demonstrativpronomen “. Deklination Der Stamm des Pronomens hic ist h- , das im Gen./Dat.Sg. zu hu- erweitert ist. Seine Deklination glich ursprünglich in den meisten Formen den Adjektiven der ō/ā-Deklination . Folgende Formen sind anders oder geändert: • Ein -c wird angehängt an alle einsilbigen Formen des Singulars sowie an den Nom./Akk.Pl. des Neutrums. • Der Nom.Sg. des Maskulins und Neutrums lautete ursprünglich * h- is , * h- od (vergleiche qu- is und quī / quae / qu -od ). Das auslautende s und d musste vor dem angehängten -c wegen Auslautregel...

  • Hieroglyphenschrift

    Hieroglyphenschrift, um 3000 v. Chr. aus etwa 800 Bildzeichen von Tieren und Gegenständen (Hieroglyphen) entwickelte Schrift in der ägyptischen Hochkultur . Sie war Voraussetzung für Staat und Verwaltung sowie für die Wissenschaft. Mithilfe der Hieroglyphenschrift wurden z. B. die Befehle des Pharaos festgehalten und umgesetzt.

  • Higgs-Boson

    Das Higgs-Boson (nach Peter Higgs) ist ein fundamentales Austauschteilchen , das in den 1960er Jahren theoretisch vorhergesagt und 2012 experimentell nachgewiesen wurde. Es ist, wie der Name schon andeutet, ein Boson, hat allerdings anders als die übrigen Austauschbosonen den Spin 0. Seine Masse (genauer: Ruheenergie ) beträgt etwa 125 GeV, damit ist es das schwerste bekannte wirklich elementare Teilchen . Genau wie das Photon zum elektromagnetischen Kraftfeld und die Gluonen zum Quantenfeld der starken Wechselwirkung ( Farbkraft ) gehören, ist auch das Higgs-Boson quasi ein Wellenpaket einer...

  • Hildegard von Bingen

    Hildegard von Bingen, Äbtissin der Benediktinerinnen, die von 1098 bis 1179 lebte und vor allem an Nahe (Disibodenberg) und Rhein (Bingen, Eibingen) tätig war. Schon zu Lebzeiten bewunderten Zeitgenossen die geistlich und politisch einflussreiche Frau. Sie wurde als zehntes Kind adliger Eltern geboren. Bereits in jungen Jahren hatte sie im Kloster Visionen, die sie aufschrieb. Während der Synode von Trier (1147/48) wurde einer Versammlung von Kardinälen und Priestern aus ihren Aufzeichnungen vorgelesen. Neben Briefwechseln mit Päpsten und Königen gehören zu ihrem umfangreichen...

  • Hilfsverb

    Definition „Hilfsverben“ sind Verben , die keine Bedeutung, sondern nur eine grammatische Funktion haben. Erläuterung: Die Zahl der Hilfsverben ist sehr gering. Alle Verben, die keine Hilfsverben sind, werden als „ Vollverben “ bezeichnet. Arten und Bestand Es gibt zwei Arten von Hilfsverben: (1) Kopulaverben Sie dienen dazu, Nicht-Verben zu Prädikaten zu machen. • im Deutschen: sein , werden , bleiben • im Lateinischen: esse , fierī , (per)manēre (2) Umschreibungsverben Dies sind alle Verben, mit denen Verbformen umschrieben werden können, d.h. die dazu dienen, in Verbindung mit Infinitiven...

  • Hilfsverben

    Allgemein Es gibt im Deutschen drei Hilfsverben: haben, sein, werden. Hilfsverben bilden zusammen mit den Vollverben zum einen das Passiv Beispiel: Das Paket wird getragen. und zum anderen bestimmte Zeitformen: haben/werden sein/werden Perfekt ich habe geschlafen wir sind gelaufen Plusquamperfekt ich hatte geschlafen wir waren gelaufen Futur I ich werde schlafen wir werden laufen Futur II ich werde geschlafen haben wir werden gelaufen sein In bestimmten Bedeutungen können Hilfsverben auch als Vollverben verwendet werden. Beispiele: Ich habe zwei kleinere Geschwister. Was ist los? Wenn ich groß...

  • Himmelsblau

    Die blaue Farbe des Himmels entsteht durch Streuung des Sonnenlichts an den Molekülen der Atmosphäre . Da der kurzwellige , blaue Anteil des Sonnenlichts wesentlich stärker gestreut wird als der langwelligere, rote Anteil, erscheint der Taghimmel blau. Entsprechend erscheint die Sonne in gelbem Licht, obwohl ihr Strahlungsmaximum eigentlich bei grünen Wellenlängen liegt, da ein Teil des blauen Sonnenlichtanteils durch die Atmosphäre weggestreut wird (im Weltraum erscheint die Sonne weiß). Die starke Wellenlängenabhängigkeit der Streuung an Atomen oder Molekülen ( Rayleigh-Streuung ) gilt nicht...

  • Hindenburg

    Hindenburg, Paul von, Generalfeldmarschall (seit 1914) und Reichspräsident der Weimarer Republik (seit 1925). Er lebte von 1847 bis 1934. Der Militär Nach der Teilnahme an den Kriegen von 1866 und 1870/71 stieg Hindenburg zum kommandierenden General auf. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er Oberbefehlshaber an der Ostfront gewann er als Kriegsheld wegen der Siege Deutschlands gegen Russland große Volkstümlichkeit. Als Chef des Generalstabs des Feldheeres übte Hindenburg seit 1916 zusammen mit General Erich Ludendorff (*1865, †1937) maßgebenden Einfluss auf die politischen Entscheidungen...

  • Hirnhäute

    Hirnhäute (Meningen): Gehirn und Rückenmark werden bei Säugern von drei Häuten geschützt. Die außen liegende harte Hirnhaut ( Dura mater ) ist im Schädelbereich fest mit dem Knochen verwachsen. Gehirn und Rückenmark werden von der weichen Hirnhaut (Pia mater) fest umschlossen. Der harten Hirnhaut liegt die Spinnwebhaut (Arachnoidea) verschieblich an. Sie ist durch feine bindegewebige Fäden mit der weichen Hirnhaut verbunden, die den Abstand zwischen den Häuten konstant halten. Der Raum zwischen den Fäden ist mit Cerebrospinalflüssigkeit ausgefüllt

  • Hirudin

    Hirudin ist ein in den Speicheldrüsen von Blutegeln produziertes Protein , das die Blutgerinnung hemmt.

  • Histamin

    Histamin : ein Gewebshormon , das besonders in den Gewebsmastzellen von Haut , Muskulatur und Lunge gespeichert ist. Es entsteht durch enzymatische Decarboxylierung (d. h. Abspaltung von Kohlenstoffdioxid) aus der Aminosäure Histidin . Histamin bewirkt eine rasche Kontraktion glatter Muskeln, wie der Gebärmutter und der Bronchien , und eine Erweiterung der Blutgefäße der Haut . Histamin regt die Magensaftsekretion und die Darmperistaltik an. Eine vermehrte Histaminausschüttung erfolgt bei allergischen Reaktionen , Sonnenbestrahlung, Verbrennungen und anderen Gewebszerstörungen. Es kommt zu...

  • historischer Infinitiv

    Definition Ein „historischer Infinitiv“ liegt vor, wenn ein Infinitiv als Hauptsatzverb anstelle eines Indikativs der Vergangenheit (Perfekt oder Imperfekt) gebraucht ist. Erläuterung: In dieser Funktion können nur die undeklinierbaren Infinitive des Präsensstamms („Infinitiv Präsens Aktiv/Passiv“) auftreten. Abgesehen vom Infinitiv sehen alle Teile des Satzes genauso aus wie in gewöhnlichen Vergangenheitssätzen, insbesondere steht das Subjekt im Nominativ. Beispiel Die Partizipialsätze sind zur leichteren Erkennung in eckige Klammern [ ] gesetzt. Man sieht, dass die Verbformen der Nebensätze...

  • Hitler

    Hitler, Adolf, deutscher Politiker, Vorsitzender der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ( NSDAP ), Reichskanzler seit 30.1.1933, nach Vereinigung der Ämter Reichskanzler und Reichspräsident am 2.8.1934 „Führer und Reichskanzler“. Hitler lebte von 1889 bis 1945. Herkunft und Aufstieg in der Weimarer Republik Hitler stammte aus einer kleinbürgerlichen Beamtenfamilie in Braunau (Österreich). In Wien (1908 bis 1913) hielt er sich mit Malen von Bildern und Postkarten finanziell über Wasser und entwickelte sein nationalistisches antisemitisch-rassistisches Weltbild. 1913 siedelte er...

  • Hitler-Stalin-Pakt

    Hitler-Stalin-Pakt, der Vertrag zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und der kommunistischen Sowjetunion vom 23.08.1939. Hitler und Stalin schlossen für die Dauer von zehn Jahren diesen Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt, der beide Länder zur gegenseitigen Neutralität verpflichtete. In einem geheimen Zusatzprotokoll wurde für den Fall einer territorialen politischen Umgestaltung Osteuropas aber auch die Aufteilung Polens vereinbart. Der Hitler-Stalin-Pakt kam den diplomatischen Bemühungen Großbritanniens und Frankreichs zuvor, ihrerseits mit der Sowjetunion einen Beistandspakt...

  • Hitlerjugend

    Hitlerjugend, Abkürzung HJ, die Jugendorganisation der NSDAP . Unter dem Reichsjugendführer der NSDAP (seit 1933 »Jugendführer des Deutschen Reichs«) Baldur von Schirach (*1907, †1974) wurde die 1926 aus der »Großdeutschen Jugendbewegung« hervorgegangene HJ zwischen 1931 und 1940 zu einer Massenorganisation ausgebaut, deren Mitgliederzahl von (1932) 100.000 auf (1933) 3,5 Millionen gesteigert wurde. Zur HJ im engeren Sinne gehörten die 14- bis 18-jährigen Jungen. Die gleichaltrigen Mädchen bildeten den Bund Deutscher Mädel (BDM). Im Deutschen Jungvolk (DJ) bzw. im Deutschen Jungmädelbund...

  • Hitlerputsch

    Hitlerputsch, der Versuch Adolf Hitlers und General Erich Ludendorffs (*1865, †1937), am 8./9.11.1923 in Bayern die Macht an sich zu reißen und mit einem Marsch auf Berlin die Regierung von Gustav Stresemann zu stürzen. Der Hitlerputsch beendete die Frühphase der NSDAP . Frühphase der NSDAP Der Schlosser Anton Drexler (*1884, †1942) und der Sportjournalist Karl Harrer (*1890, †1926) gründeten in München am 5.1.1919 die Deutsche Arbeiterpartei (DAP) mit anfangs nur 20 bis 40 Mitgliedern. Am 12.9.1919 besuchte Hitler im Auftrag der Reichswehr eine Versammlung der DAP, tritt kurz darauf bei. Auf...

  • HIV

    HIV Abk. für human immunodeficiency virus [engl. »humanes, d. h. den Menschen befallendes Immunschwächevirus«]: HI-Viren infizieren die menschlichen T-Helferzellen und zerstören somit das Immunsystem . Die HI-Viren gehören zur Gruppe der RNAViren , die ihre genetischen Informationen in der Wirtszelle mithilfe eines speziellen Enzyms, der Reversen Transkriptase , in DNA umschreiben ( Retroviren ) und diese in das Genom der Wirtszelle als » Provirus « einbauen. Dort kann das Virus lange Zeit in einer Art Ruhezustand verbleiben, bevor es aktiviert wird und die Wirtszelle zur Produktion und...

  • Hochmittelalter

    Hochmittelalter, Bezeichnung für den Teil des Mittelalters zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert, gekennzeichnet durch die Herausbildung eines deutschen Staatswesens ( Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation ) und durch gesellschaftlichen Wandel (Verbesserungen in der Landwirtschaft, Aufschwung in Handel und Handwerk, Herausbildung der Städte , neue Siedlungsgebiete, Gründung von Universitäten sowie einem verstärkten Einfluss des Papsttums ).

  • Hochpunkt

    Ein Funktionsgraph hat im Punkt ( x 0 | f ( x 0 )) einen lokalen oder globalen Hochpunkt , wenn x 0 ein Maximum (siehe Extremstellen und Extrempunkte ) der betreffenden Funktion ist.

  • Hochspannung

    Als Hochspannung bezeichnet man elektrische Spannungen oberhalb von 1000 V (1 kV). Kleinere Spannungen nennt man Niederspannung , die in der lokalen Elektrizitätsversorgung auftretenden Spannungswerte 230 V und 400 V heißen Netzspannung . Hochspannung dient vor allem zur verlustarmen Übertragung von elektrischer Energie mit Hochspannungsleitungen . Die elektrische Leistung eines Kraftwerks ist \(P_\text{el} = U \cdot I\) ( U : Spannung, I : Stromstärke ), die Verlustleistung aufgrund der Erzeugung von Joule’scher Wärme des Übertragungskabels beträgt dagegen \(P_\text V = R \cdot I^2\) (R...

  • Hoffmann, E.T.A.

    Hoffmann , E[rnst] T[theodor] A[madeus], geboren in Königsberg (heute Russland) am 24.1.1776, gestorben in Berlin am 25.6.1882: Obwohl Hoffmann die eigentliche Bestimmung seines Lebens in der Ausbildung und Ausübung seiner zeichnerischen und musikalischen Begabung sah, begann er 1792 auf Drängen seiner Familie ein Jurastudium, das er 1795 mit dem Referendarexamen abschloss. Nach zahlreichen beruflichen Stationen als Jurist (Berlin, Posen, Plock, Warschau) wurde er 1808 als Theaterkapellmeister nach Bamberg berufen. Zugleich arbeitete er als Regisseur, Dramaturg, Bühnenbildner, Komponist und...

  • Höfisches Epos

    Allgemein Der höfische Roman (Epos) gestaltet erzählerisch die Wertvorstellungen und Verhaltensnormen des Ritterstandes . Das Epos bezeichnet eine Großform erzählender Dichtung in gleichartig gebauten Versen oder Strophen; es enthält in der Regel mehrere Teile (Gesänge oder Aventiuren). Merkmale Der höfische Roman ist durch die folgenden formalen und inhaltlichen Merkmale gekennzeichnet: Versform : vierhebige Reimpaare Gliederung in Gesänge und Aventiuren Die Stoffe entstammen häufig dem Sagenkreis des britannischen Königs Artus und seiner Tafelrunde. Der höfische Roman ist deshalb oft ein...

  • Hofmannsthal, Hugo von

    Geboren in Wien am 1.2.1874, gestorben in Rodaun bei Wien am 15.7.1929: Der einer deutsch-jüdisch-italienischen Juristen- und Bankiersfamilie entstammende Hofmannsthal hatte schon als Gymnasiast erste literarische Erfolge mit seinen Gedichten. Er studierte zunächst Jura, später Romanistik. 1898 heiratete er und gab den Plan einer Habilitation zugunsten eines Lebens als freier Schriftsteller auf. Zahlreiche Reisen führten Hofmannsthal in die Mittelmeerländer und nach Frankreich. Während des Ersten Weltkriegs nahm er für das österreichische Kriegsministerium kulturpolitische Aufgaben wahr...

  • Höhen

    Die Höhe in einem Dreieck ist der senkrechte Abstand einer Ecke von der gegenüberliegenden Seite bzw. das Lot der Ecke auf diese Seite. Der Lotfußpunkt heißt in diesem Fall Höhenfußpunkt . Die drei Höhen h a , h b und h c schneiden sich in einem Punkt, dem Höhenschnittpunkt H . Die Höhen in \(\triangle ABC\) sind gleichzeitig die Mittelsenkrechten ( Mittellote ) in \(\triangle A'B'C'\) , das von den Parallelen zu den Seiten von \(\triangle ABC\) durch die Eckpunkte von \(\triangle ABC\) gebildet wird. Die Höhe dient unter anderem zur Flächenberechnung : Die Fläche eines Dreiecks ist die...

  • Höhensatz

    Der dem griechischen Mathematiker Euklid zugeschriebene Höhensatz gilt für rechtwinklige Dreiecke und ist Teil der Satzgruppe des Pythagoras . Wenn man die Hypotenuse am Höhenfußpunkt in die beiden Strecken p und q teilt, dann besagt der Höhensatz, dass das Höhenquadrat so groß ist wie das Rechteck aus den beiden Hypotenusenabschnitten, in Formeln: h 2 = p · q Die Beweisidee illustriert die nachstehende Bilderfolge (man beachte, dass die Fläche eines Parallelogramms gleich bleibt, wenn man eine Seite parallelverschiebt). Die Umkehrung des Höhensatzes gilt ebenfalls: Wenn bei einem Dreieck h c...

  • Hohenzollern

    Hohenzollern, eines der bedeutendsten deutschen Herrschergeschlechter. Die Geschichte Preußens ist eng mit den Hohenzollern verbunden. Schwäbische und fränkische Linie Ihre Stammburg liegt in Süddeutschland (Burg Hohenzollern bei Hechingen in Baden Württemberg). 1191 erhielten sie (die fränkische Linie) den Titel des Nürnberger Burggrafen. Im Jahr 1415 ging die Mark Brandenburg als Lehen an die Herrscherfamilie, 1423 erlangten sie die Kurfürstenwürde. 1618 erbten die Hohenzollern (als brandenburgische Linie) das Herzogtum Preußen. Sie verfügten damit über ein völlig unzusammenhängendes Gebiet...

  • Hölderlin, Johann Christian Friedrich

    Geboren in Lauffen am Neckar am 20.3.1770, gestorben in Tübingen am 7.6.1843: Hölderlin besuchte verschiedene Latein- und Klosterschulen und trat 1788 in das Tübinger Stift ein, um Theologie zu studieren. Um sich der von strengen Regeln gekennzeichneten Atmosphäre des Stifts zu entziehen, flüchtete sich Hölderlin in die Welt der Literatur. Die Französische Revolution, die im Stift starken Widerhall fand, hinterließ im literarischen Werk Hölderlins ebenso tiefe Spuren wie in seinen philosophischen Studien, die ihn in Verbindung mit seinen Kommilitonen Georg Wilhelm Friedrich Hefel und Friedrich...

  • Holocaust

    Holocaust, die Judenvernichtung während des Nationalsozialismus. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und wurde zunächst von amerikanisch-protestantischen Theologen benutzt. Er bezeichnet ursprünglich ein vollständig vom Feuer verzehrtes Opfer. Die jüdische Welt verwendet zur Beschreibung der Vernichtung der Juden im Nationalsozialismus den Begriff Shoa. Er stammt aus dem Hebräischen und bedeutet „Katastrophe“. Judenverfolgung vor dem Zweiten Weltkrieg Der Antisemitismus gemäß der Ideologie des Nationalsozialismus ( Rassenpolitik ) begann mit der Ausgrenzung und Diskriminierung jüdischer...

  • Homer

    Homer, griechischer Dichter, der vermutlich in der 2. Hälfte des 8. oder der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr. gelebt hat. Überliefert sind seine umfangreichen Werke „Ilias“ und „Odyssee“, die in Versen geschrieben wurden. Die „Ilias“ behandelt die zehnjährige Belagerung der Stadt Troja im Trojanischen Krieg , die „Odyssee“ berichtet von der zehnjährigen Irrfahrt des Odysseus bei seiner Rückkehr von Troja in seine Heimat Ithaka. Homer gilt als der älteste Dichter Europas. Als Geburtsort vermutet man die Stadt Smyrna in Kleinasien. Obwohl es sich bei den Werken Homers um Dichtungen handelt...

  • Homo

    Homo: die Gattung Menschen mit der einzigen rezenten (= gegenwärtigen) Art Mensch (Homo sapiens L. 1758) (⇒ Evolution ).

  • homogen

    [zu griech. homos »gemeinsam«, »gleichartig«]: Aus nur einer Phase bestehend. Homogene Gemische sind z. B. Lösungen oder Gase. Gegensatz: heterogen .

  • Homogene und inhomogene Gleichungssysteme

    Ein lineares Gleichungssystem (LGS) heißt homogen , wenn alle Koeffizienten auf der rechten Seite alle gleich null sind . In Matrixschreibweise ( \(A\vec x = \vec b\) ) bedeutet dies, dass der Vektor \(\vec b\) auf der rechten Seite gleich dem Nullvektor ist ( \(\vec b = \vec 0\) ). Wenn \(\vec b \ne \vec 0\) , dann gibt es mindestens einen von 0 verschiedenen Koeffizienten auf der rechten Seite und das LGS ist inhomogen . Komponentenweise ( hier mit 3 Unbekannten) sieht dies so aus: homogenes LGS inhomogenes LGS \(\begin{matrix} \text{(I)} &a_{11}x& +& a_{12}y&+&a_{13}z&= &0\\ \text{(II)}...

  • homologe Elemente

    Elemente , die im Periodensystem der Elemente untereinander stehen. Da ihre Atome i. A. die gleiche Anzahl von Valenzelektronen aufweisen, besitzen diese Elemente oft sehr ähnliche chemische Eigenschaften.

  • homologe Reihe

    Stoffklassenreihe, deren Glieder sich jeweils um einen bestimmten Molekülanteil unterscheiden. In der organischen Chemie speziell eine Gruppe von Verbindungen, in der sich jeweils die benachbarten Glieder um eine CH 2 -Gruppe unterscheiden, z. B. die Reihe der Alkane . CH 4 (Methan), C 2 H 6 (Ethan), C 3 H 8 (Propan) usw.; die Summenformeln einzelner Glieder der Reihe leitet man aus der allgemeinen Summenformel der Reihe (hier C n H 2n+2 ) ab.

  • Homolyse

    Die Spaltung eines Moleküls in zwei Fragmente derart, dass je ein Elektron des Bindungselektronenpaares bei jedem der Fragmente verbleibt.

  • Homonyme

    Homonyme sind Wörter, die gleich klingen, aber eine unterschiedliche Bedeutung haben. Das heißt, dass ein Wort für mehrere Dinge stehen kann. Das Gegenteil von Homonymen sind Synonyme . Beispiele: Ball - kann für Sport oder Tanzveranstaltung stehen Birne - kann für das Obst oder für eine Glühbirne stehen

  • Honecker

    Honecker, Erich, führender Politiker in der Deutschen Demokratischen Republik Honecker lebte von 1912 bis 1994. Weimarer Republik und Nationalsozialismus Der im Saarland geborene Honecker war seit frühester Jugend in der kommunistischen Bewegung aktiv und seit 1929 Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und führender Funktionär des kommunistischen Jugendverbands. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 ging er wie viele seiner Parteigenossen in den Untergrund. Im Jahr 1935 nahm ihn die Gestapo fest, zwei Jahre später wurde er zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt...

  • Hooke’sches Gesetz

    Das Hooke’sche Gesetz (nach Robert Hooke ) besagt, dass die relative Verlängerung eines elastischen Körpers, die Dehnung , proportional zur erforderlichen Kraft bzw. der dabei auftretenden Rückstellkraft ist. Dies ist bei vielen Materialien bei nicht zu großen Dehnungswerten der Fall. Der Quotient aus dem Betrag der dehnenden Kraft F und der durch sie bewirkten Verlängerung \(\Delta l\) ist dann die Federkonstante D : \(F = D \cdot\Delta l\) Trägt man in einem sog. Spannungs-Dehnungs-Diagramm die Verlängerung einer Feder gegen die dehnende Kraft auf, ergibt sich bei Gültigkeit des Hooke...

  • Horde

    Horde, familienähnliche Lebensgemeinschaft in der Altsteinzeit . Die Horde war eine wandernde Gruppe ( Nomadentum ) mit einem gemeinsamen Lagerplatz und bestand aus ungefähr 15 bis 20 Menschen, die meist eng miteinander verwandt waren. Eine Sippe war ein Verband mehrerer Familien. Unter einem Stamm versteht man einen Verband mehrerer Sippen mit gemeinsamen Traditionen. Nur in einer Horde gab es eine Chance zu überleben. Die Gruppe bot Schutz gegenüber wilden Tieren. Zudem war sie durch eine gute Zusammenarbeit, gemeinsame Planung und durch gegenseitige Absprachen der Jäger beim Jagen...

  • Hörige

    Hörige, im mittelalterlichen Lehnswesen die unfrei gewordenen Bauern. Zur Zeit Karls des Großen besaßen viele freie Bauern eigenes Land; sie konnten von den Erträgen leben. Um 1000 gehörte das meiste Land adligen Herren (Grundherrn). Die meisten Bauern waren damit im System der Grundherrschaft unfrei. Die Teilnahme an Kriegen führte zum Verfall von Haus und Hof. Durch Übergabe ihres Besitzes an den Grundherrn entkamen die Bauern der Heeresfolge. Die unfreien Bauern wurden damit vom Grundherrn abhängig, benötigten um zu heiraten seine Erlaubnis, mussten Naturalabgaben und Frondienste (Arbeiten...

  • Horizontale Tangente eines Funktionsgraphen

    Das Vorliegen einer horizontalen Tangente an den Funktionsgraphen ist eine notwendige , aber nicht hinreichende Bedingung dafür, dass sich an der betreffenden Stelle ein lokales oder globales Extremum befindet. Äquivalent dazu ist die Aussage, dass die erste Ableitung der Funktion verschwindet (den Wert null hat).

  • Hormone

    Hormone : chemische Substanzen im tierischen und menschlichen Organismus, die in kleinsten Mengen wirksam sind. Sie werden von besonderen Drüsen ( Hormondrüsen ) gebildet, von diesen als Inkrete durch innere Sekretion ins Blut abgegeben. Über das Blut werden sie im Körper verbreitet, sodass sie an ihrem spezifischen Wirkungsort bei der Regulation des Stoffwechsels mitwirken können. Die Hormone beeinflussen damit das Wachstum , die Entwicklung und den emotionalen Bereich eines Individuums. Alle Hormone werden sehr schnell im Körper abgebaut und haben fast immer ein ihnen entgegenwirkendes...

  • Hörspiel

    Das Hörspiel ist eine akustische dramatische Gattung und stellt eine Alternative zur gängigen Literatur dar. Besonders in Anbetracht der Nachkriegsliteratur ist das Hörspiel von großer Bedeutung, da es im Gegensatz zur lauten und aufdringlichen Literatur des NS-Regimes dem Hörer Einfühlsamkeit und Fantasie ermöglicht. Viele klassische Dramen werden in Rundfunkdialoge umgeschrieben.

  • HPV

    HPV : ( humane Papillomviren ) Gruppe von DNA-Viren , die Schleimhäute infizieren und dort ein tumorartiges Wachstum hervorrufen können. Zwei Typen der humane Papillomviren werden für die Entstehung des Gebärmutterhalskrebses verantwortlich gemacht. Seit 2006 ist eine Impfung gegen HPV möglich, die von der Ständigen Impfkommission der Bundesrepublik Deutschland seit 2007 für 12- bis 17-jährige Mädchen dringend empfohlen wird.

  • Hugenotten

    Hugenotten, Anhänger einer Glaubensgemeinschaft, die sich wie die Calvinisten auf den Genfer Reformator Johannes Calvin (*1509, †1564) berief. in Frankreich bekämpften die Katholiken die Hugenotten. Obwohl auch Familien des hohen Adels zu den Hugenotten übertraten, dauerte ihr Kampf um die Anerkennung ihres Glaubens und ihrer bürgerlichen Rechte fast zwei Jahrhunderte. Von 1562 bis 1598 entbrannten zwischen der katholischen Partei und den Hugenotten Frankreichs acht konfessionellen Bürgerkriege (Hugenottenkriege). Die Hugenotten wurden verfolgt, viele getötet. Dem Massaker unter den...

  • Humanismus

    Humanismus, das Streben nach Menschlichkeit in Philosophie und Wissenschaft (lateinisch „humanus“ = menschlich). Bereits im 14. Jahrhundert breitete sich die geistige Bewegung des Humanismus in ganz Europa aus. Leitgedanke Der Humanismus stellte den Menschen selbst in den Mittelpunkt seiner Betrachtung, während man im Mittelalter den Mensch als Geschöpf Gottes mit dem Ziel des ewigen Lebens nach dem Tod sah. Er verstand den umfassend gebildeten und vernunftbegabten Menschen als ein Wesen, das seine Welt selbst gestaltet, mithilfe von Philosophie, Wissenschaften, Künsten und Politik selbst zum...

  • Hund-Regel

    [nach Friedrich Hund; * 1896, † 1997] (Prinzip der größten Multiplizität): Empirische Regel, nach der beim Auffüllen der Atomhülle in Energiestufen jedes Orbital mit den gleichen Quantenzahlen n und l zunächst mit je einem Elektron besetzt wird. Erst wenn alle zur gleichen Haupt- und Nebenquantenzahl gehörenden Orbitale einfach besetzt sind, werden sie mit Elektronen von entgegengesetztem Spin aufgefüllt.

  • Hunnen

    Hunnen, mongolisches Reitervolk, das im 4. Jahrhundert nach Westeuropa vordrang und dadurch mit zur Völkerwanderung beitrug. Der Hunnenführer Attila (†453) konnte 451 auf dem Gebiet des heutigen Frankreichs von einer Koalition aus Westgoten und Römern geschlagen werden (Schlacht auf den Katalaunischen Feldern in der Champagne). Danach verlor das Hunnenreich, das sich von Südrussland bis an Rhein und Donau erstreckte, an Macht und Größe.

  • Hus

    Hus, Jan, tschechischer Reformator, der von etwa 1370 bis 1415 lebte. Hus prangerte Missstände in der Kirche an und forderte die Rückkehr der Kirche zur Armut. In den Gottesdiensten sollten nicht nur die Priester, sondern jeder Gläubige aus dem Abendmahlskelch trinken dürfen. Die Kirche verlangte den Widerruf seiner Lehre. 1415 erschien er auf dem Konstanzer Konzil und wurde dort, trotz der Zusage des kaiserlichen freien Geleits, als Ketzer verurteilt und verbrannt. Sein Tod löste in Böhmen einen großen Aufstand aus. Seine Anhänger, die Hussiten, schlugen in den von 1419 bis 1436 dauernden...

  • Huxley, Aldous

    Aldous Huxley , englischer Romanautor, geb. am 26.07.1894 in Godalming, England, gest. am 22.11.1963 in Los Angeles, Kalifornien. Werke (Auswahl) Huxley schrieb u.a. Romane , Kurzgeschichten , Gedichte und Drehbücher. Sein bekanntester Roman ist Brave New World (1932), eine im 25. Jahrhundert angesiedelte entmenschlichte, antiutopische Vision ( dehumanised dystopian vision ). Themen Huxleys Werke drücken häufig eine Kritik an der Gesellschaft und seine Abscheu gegenüber (detestation of) der modernen westlichen Welt aus.

  • Huygens’sches Prinzip

    Das Huygens’sche Prinzip (nach Christiaan Huygens , sprich „Höichens “ ) ist eine wichtige Modellvorstellung, nach der jeder Punkt einer Wellenfront als Ausgangspunkt einer neuen Welle , einer sog. Elementarwelle , betrachtet werden kann. Diese Elementarwellen breiten sich mit derselben Geschwindigkeit aus wie die ursprüngliche Welle, und zwar in der Ebene als Kreiswellen und im Raum als Kugelwellen . Die Wellenfront der ursprünglichen Welle zu einem späteren Zeitpunkt ergibt sich einfach aus der Überlagerung ( Interferenz ) der sich ausbreitenden Elementarwellen. Sie ist die Einhüllende der...

  • Hybridisierung

    In der Molekularbiologie bezeichnet Hybridisierung die experimentell herbeigeführte Zusammenlagerung komplementärer Nucleinsäureeinzelstränge unter Bildung eines Nucleinsäuredoppelstranges, und zwar entweder von jeweils zwei DNA - bzw. zwei RNA -Strängen oder von einem DNA-Strang mit einem RNA-Strang (molekulare Hybridisierung). Die Hybridisierung ist eine wichtige Methode in der modernen Genetik und v. a. der Gentechnologie , da sie u. a. Aussagen ermöglicht über Verwandtschaftsgrade von Nucleinsäuren, über die Lage bestimmter Gene oder auch Nucleotidsequenzen oder der Identifizierung...

  • Hydrierung

    Einführung von Wasserstoff in eine chemische Verbindung, im Allgemeinen durch Addition, z. B. Anlagerung von Wasserstoff an ungesättigte Kohlenwasserstoffe ( Alkene , Alkine ), Aldehyde, Ketone u. a. In der Regel wird die Hydrierung bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck unter Einsatz von Katalysatoren (meist Übergangsmetalle wie Platin , Nickel oder Kupfer ) durchgeführt.

  • Hydronium-Ion

    Gebräuchliche Bezeichnung für das Oxonium-Ion H 3 O + , das als einfach hydratisiertes Proton anzusehen ist. In wässriger Lösung lagert das Ion H 3 O + über Wasserstoffbrücken stets noch weitere Wassermoleküle an, wobei sich Ionen der Zusammensetzung \(\text H_5 \text O^{+}_2 \) , \(\text H_7\text O^{+}_3\) usw. bilden. Ist der Hydratationsgrad des Protons unbestimmt, so wird der Ausdruck Wasserstoff-Ion gebraucht.

  • hydrophil

    [griech. philos »Freund«]: Bezeichnung für die Eigenschaft einer Verbindung oder einer Gruppe innerhalb einer Verbindung, mit Wassermolekülen starke Wechselwirkungen (meist Dipol-Dipol- Wechselwirkungen) einzugehen und dadurch Wassermoleküle »anzuziehen«. Das Gegenteil ist hydrophob .

  • Hydrostatik und Hydrodynamik

    Die Hydrostatik (von griech. hydor „Wasser“ und lat. stare „stehen“) ist die Lehre vom Gleichgewicht in ruhenden Flüssigkeiten bei Einwirkung äußerer Kräfte . Die grundlegende Aufgabe der Hydrostatik ist die Bestimmung der Druckverteilung in einer ruhenden Flüssigkeit. Ein zentraler Begriff ist dabei der hydrostatische Druck . Darunter versteht man den Druck in einer ruhenden, inkompressiblen (nicht zusammendrückbaren) Flüssigkeit . Er setzt sich grundsätzlich zusammen aus dem Druck, der von der auf die Flüssigkeit wirkenden Schwerkraft herrührt ( Schweredruck ), und aus einem durch andere...

  • Hydrostatischer Auftrieb und archimedisches Prinzip

    Das Archimedische Prinzip (nach Archimedes ) ist die Aussage, dass sich das Gewicht (die Gewichtskraft ) eines in Gas oder Flüssigkeit eintauchenden Körpers um so viel verringert, wie die von ihm verdrängte Gas- oder Flüssigkeitsmenge wiegt. Diese der Gewichtskraft entgegegerichtete, nach oben wirkende Kraft ist der hydrostatische Auftrieb . Der hydrostatische Auftrieb beruht auf der hydrostatischen Druckdifferenz zwischen Unter- und Oberseite des eintauchenden Körpers. Dieser hydrostatische Druck in einer Flüssigkeit wirkt von allen Seiten, seine Stärke nimmt jedoch mit der Tiefe zu (bzw...

  • Hydroxide

    Verbindungen, die ein oder mehrere frei abdissoziierbare OH – -Ionen enthalten, wie z. B. Natriumhydroxid NaOH oder Aluminiumhydroxid Al 2 (OH) 3 .

  • Hydroxylgruppe

    Bezeichnung für die OH-Gruppe als Substituent in organischen Verbindungen. Die Hydroxylgruppe ist charakteristisch für Alkohole und Phenole.

  • hygroskopisch

    [griech hygros »feucht« und skopein »betrachten«]: Die Eigenschaft vieler fester oder flüssiger Verbindungen, Wasser aus der Umgebung (z. B. der Raumluft) anzuziehen. Hygroskopische Flüssigkeiten verdünnen sich dadurch allmählich, hygroskopische Feststoffe lösen sich auf oder verklumpen. Hygroskopisch sind z. B. Calciumchlorid, CaCl 2 , Phosphor(V)-Oxid, P 4 O 10 , und konzentrierte Schwefelsäure , H 2 SO 4 . Sie werden daher als Trockenmittel z. B. in Exsikkatoren , Trockentürmen und Waschflaschen verwendet.

  • Hyperbaton

    Über das Wort „Hyperbaton“ Genus, Betonung : das Hyperbaton (lateinische Betonung des griechischen Wortes) Plural: die Hyperbata Abkürzung: — Herkunft: von griechisch (tò) hyperbatón ( das) darüber Hinwegsteigende (von hyperbaínein darüber hinweggehen/-steigen , aus hyper über + baínein gehen, steigen ) Definition Das „Hyperbaton“ ist ein Stilmittel . Ein „Hyperbaton“ liegt vor, wenn Wörter, die sich grammatisch direkt aufeinander beziehen, durch ein oder mehrere andere Wörter getrennt sind. Beispiele Das Hyperbaton ist das mit Abstand häufigste Stilmittel des Lateinischen. Es kommt z.B. bei...

  • Hyperbel

    Über das Wort „Hyperbel“ Genus, Betonung : die Hyperbel (lateinische Betonung des griechischen Wortes) Plural: die Hyperbeln Abkürzung: — Herkunft: von griechisch hyperbolḗ das Übertreffen, Übertreibung Definition Die „Hyperbel“ ist ein Stilmittel . Unter „Hyperbel“ versteht man die Übertreibung des Ausdrucks. Beispiele ÷ lūce clārior heller als Licht ÷ Pompēius plūra bella gessit quam cēterī lēgērunt. Pompeius hat mehr Kriege geführt, als die anderen gelesen haben . (Cicero: Pro lege Manilia 28)

  • Hyperbel (Geometrie)

    Eine Hyperbel ist ein sog. Kegelschnitt , d. h. eine mathematische Kurve , die sich ergibt, wenn man die Exzentrizität einer Ellipse so weit steigert, dass sich die Figur gewissermaßen nicht mehr schließt (der Grenzfall zwischen Ellipse und Hyperbel ist die Parabel ). Man kann eine Hyperbel auch durch die folgende Gleichung definieren: \(\displaystyle \frac{x^2}{a^2} - \frac{y^2}{b^2} = 1 \ \ \Leftrightarrow \ \ y = \pm \frac b a x\cdot \sqrt{1 - \frac{a^2}{x^2}}\) Das Zeichen „±“ deutet an, dass die Kurve aus zwei „Ästen“ besteht. Für \(x \rightarrow \pm \infty\) hat diese Kurve die...

  • Hypo-

    [zu griech. hypo »unter«, »unterhalb«]: Präfix in Namen von Verbindungen ( Säuren oder Salzen ), in denen sich das zentrale Atom in einer wesentlich niedrigeren als der maximalen Oxidationsstufe befindet (z. B. Hypochlorite ).

  • Hypochlorite

    Die Salze der nur in wässriger Lösung beständigen hypochlorigen (unterchlorigen) Säure HOCl. In wässriger Lösung stehen die Hypochlorite im Gleichgewicht mit der hypochlorigen Säure, die sich unter Freisetzung von Sauerstoff zersetzt: OCl – + H 2 O ⇌ HOCl + OH – HOCl → Cl – + 1/2 O 2 + H + Daher wirken Hypochlorite stark oxidierend.

  • Hypophyse

    Hypophyse (Hirnanhangsdrüse): eine wichtige Hormondrüse der Wirbeltiere. Sie ist beim Menschen etwa erbsengroß und hängt an der Basis des Zwischenhirns . Die Hypophyse besteht aus zwei funktionell und histologisch verschiedenen Teilen, dem Hypophysenhinterlappen , der durch zahlreiche Nervenfasern in enger Verbindung zum Hypothalamus steht, und dem Hypophysenvorderlappen , der vom Rachendach abgefaltet wird. Der Vorderlappen bildet noch den Hypophysenzwischenlappen (nicht bei Vögeln und Walen). Hypophysenvorderlappen und -hinterlappen sind die Bildungsstätten unterschiedlicher Hormone .

  • Hypothalamus

    Hypothalamus : basaler (unterer) Wandteil des Zwischenhirns , Teil des Thalamus . Im Hypothalamus befinden sich verschiedene übergeordnete Zentren des vegetativen Nervensystems . Er reguliert die Erhaltung der normalen Körpertemperatur , ferner die Kreislauf- und Atmungsanpassung (z. B. bei körperlicher Anstrengung) und er steuert den Wärme-, Wasser-, Salz- und Energiehaushalt des Körpers. Über die Hypophyse regelt der Hypothalamus die Funktion verschiedener Hormondrüsen und wird über Rückkopplung selbst wieder durch deren Hormone beeinflusst. Der Hypothalamus ist für Hunger, Sättigungsgefühl...

  • Hypothese

    Allgemein ist eine Hypothese eine plausible (vernünftig erscheinende), aber nicht bewiesene Annahme. In der beurteilenden Statistik betrachtet man oft Hypothesen über die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen und prüft mit sogenannten Hypothesentests , ob diese Hypothesen angenommen oder abgelehnt (verworfen) werden sollten. Dazu wählt man eine Entscheidungsregel so, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlentscheidung kleiner als ein vorgegebenes Signifikanzniveau bleibt. Dabei ist zu beachten, dass es Fehler 1. Art und 2. Art gibt und eine Verringerung des einen Fehlers in der Regel eine...

  • Hypothesentest

    Ein Hypothesentest oder Signifikanztest prüft anhand eines Zufallsexperiments (einer Stichprobe), ob eine Hypothese, also eine bestimmte Annahme über eine Wahrscheinlichkeit p zutrifft oder nicht. Das Risiko einer Fehlentscheidung soll dabei unter einer bestimmten Schwelle, dem sog. Signifikanzniveau liegen. Beispiel: Es wird angenommen, dass eine Münzwurf fair ist, also p = P („Kopf“) = \(\frac{1}{2}\) . Der Test besteht dann darin, die Münze z. B. 100-mal zu werfen. Fällt ungefähr 50-mal „Kopf“, nimmt man die Hypothese an. Die wesentliche Aufgabe beim Test ist nun zu bestimmen, wie weit das...

  • Hysterese

    Unter einer Hysterese (von griech. hysteresis „Verspätung“) versteht man das Zurückbleiben einer Wirkung hinter der sie verursachenden, zeitlich veränderlichen physikalischen Größe. Bekanntestes Beispiel ist das Magnetisierungsverhalten von ferromagnetischen Stoffen : Bringt man ein Eisenstück in ein äußeres Magnetfeld , so baut sich die Magnetisierung in dem Metall erst verzögert auf. Entfernt man das Eisenstück aus dem Feld (oder schaltet das Feld ab), bleibt eine Restmagnetisierung zurück, die Remanenz M R – das Eisenstück ist zum Dauermagneten geworden. Die Remanenz wird erst durch ein...