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Auch wenn die Vorbereitung zum Abitur einen wesentlichen Bestandteil der Prüfungssituation darstellt, so ist die eigentliche Prüfung der Tag, der zeigt, was du kannst. Hier werden die häufigsten Fehler aufgeführt, die beim Abfassen eines Textes während der Prüfung auftreten.

Folgende Fehler solltest du vermeiden:

  • Vertausche keine Begriffe mit ähnlichem Klang oder ähnlicher Bedeutung (z. B. rational - rationell; psychisch - psychologisch).
  • Verwende keine Verschmelzung von inhaltlich oder formal verwandten Wörtern (z. B. antelefonieren aus anrufen und telefonieren).
  • Vermeide Bildbrüche, d. h. kein Verquicken von nicht zusammenpassenden bildlichen Ausdrücken (z. B. jemanden aus freiem Herzen lieben statt von ganzem Herzen lieben oder aus freien Stücken lieben).
  • Vermeide Doppeldeutigkeiten (z. B. Die Figur wird sentimental dargestellt. - Ist die Figur sentimental oder ist die Darstellung sentimental?).
  • Vermeide die Vermischung von Formalebene und Inhaltsebene, d. h., wenn du über die Art der Darstellung schreibst, darfst du nicht auf die Handlung eingehen (z. B. Im dritten Akt empfängt der Held seine große Liebe. - Richtig: Im dritten Akt wird geschildert, wie der Held seine große Liebe empfängt.).
  • Vermeide die Vermischung unterschiedlicher Stilebenen, d. h., es wäre ratsam, eine Mitte zwischen gehobener und bürokratischer Sprache zu wählen (z.B. er wandelte wundersam wäre zu poetisch gehoben, bezüglich der Handlung lässt sich feststellen, dass ... wäre zu amtssprachlich).
  • Verzichte auf einen familiären Ton (z. B. motzen) sowie auf einen saloppen Ton (z. B. ins Gras beißen) oder einen vulgären Ton (z. B. bescheißen). Auch Jargon ist nicht angebracht. (z. B. Der Prinz ist echt nett oder Er war ganz wild darauf, sie anzubaggern.).
  • Vermeide unpräzise Formulierungen (Begriffe wie Punkt, Sache oder Ding sagen nichts aus.).
  • Lasse Füllwörter und nichtssagende Formulierungen weg (z. B. Der Held wird praktisch / halt / sowieso / eben / eh getötet oder In gewisser Weise ist Faust irgendwie zu bedauern. Sie hat in jeder Hinsicht richtig gehandelt.).
  • Formuliere deinen Text in klar aufgebauten Sätzen.
  • Vermeide komplizierte und unübersichtliche Satzkonstruktionen: kein unnötiges Auseinanderreißen von Prädikaten (z. B. Er teilte ihr den Beschluss, auf den sie wochenlang gewartet hatte, mit.), kein Aneinanderreihen von adverbialen Bestimmungen (z. B. Sie wohnte in einer Stadt, die an einem Fluss lag, der durch weite Teile des Landes floss, der im Winter oftmals ...) und keine Schachtelsätze (z. B. Der Autor, der, was den Roman betrifft, den er in den Wirren des Krieges verfasste, schrieb ... ).
  • Überarbeite deinen Text kritisch im Hinblick auf Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik, Satzbau, Stil, Textsorten und Normen (musstest du eine Rede verfassen oder einen Interpretationsaufsatz?) und beachte die Kommunikationsebene (welche Absicht verfolgst du und welche Wirkung erzielst du dabei?).
  • Achte darauf, angemessen und korrekt zu zitieren.

Schlagworte

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