Allgemein
Der höfische Roman (Epos) gestaltet erzählerisch die Wertvorstellungen und Verhaltensnormen des Ritterstandes. Das Epos bezeichnet eine Großform erzählender Dichtung in gleichartig gebauten Versen oder Strophen; es enthält in der Regel mehrere Teile (Gesänge oder Aventiuren).
Merkmale
Der höfische Roman ist durch die folgenden formalen und inhaltlichen Merkmale gekennzeichnet:
- Versform: vierhebige Reimpaare
- Gliederung in Gesänge und Aventiuren
- Die Stoffe entstammen häufig dem Sagenkreis des britannischen Königs Artus und seiner Tafelrunde. Der höfische Roman ist deshalb oft ein Artusroman.
- Zentrale Figur ist der höfische Ritter, der in die Welt auszieht und sich in „aventiuren“ bewähren muss, um „êre“ (gesellschaftliches Ansehen) und göttliche Gnade zu erlangen.
- kein naturgetreues Erzählen, sondern Idealisierung der ritterlichen Tugenden