Habsburger, Adelsgeschlecht und Herrscherdynastie im Deutschen Reich, das sie von 1273 bis 1806 und dem Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation beherrschten.
Die Habsburger stammten aus dem Schweizer Kanton Aargau und hatten Güter im Elsass und am Oberrhein. Ihr Aufstieg begann mit der Wahl Rudolf I. von Habsburg (*1218, †1291) zum deutschen König (1273) und der Belehnung seiner Söhne Albrecht I. (*1255, †1308, deutscher König seit 1298) und Rudolf (*1271, †1290) mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark (1282).
Seit dem 15. Jahrhundert wird ihr Herrschaftsgebiet als Haus Österreich bezeichnet. Nachdem sie ihre schweizerischen Besitzungen verloren, gelang durch Heiratspolitik Friedrichs III. (*1415, †1493) und Maximilians I. (*1459, †1519) und die Wiedergewinnung der Krone des Heiligen Römischen Reichs endgültig der Aufstieg des Hauses Österreich zur europäischen Großmacht. Mit der Übernahme der böhmischen Krone erlangten die Habsburger den Titel eines deutschen Kurfürsten.
Nach der Trennung der spanischen und der deutschen Linie der Dynastie nach der Abdankung Karls V. (*1500, †1558) im Jahr 1556 bestimmte die spanische Linie mit Philipp II. (*1527, †1598) den Höhepunkt der Macht des Gesamthauses. Den deutschen Habsburger gelang erst seit dem Großen Türkenkrieg (1683–99) die österreichische Großmachtbildung. Die spanische Linie erlosch 1700.
Durch die Pragmatische Sanktion (1713) sollte die Unteilbarkeit des Herrschaftskomplexes des Hauses Österreich nach dem Aussterben der männlichen Erbfolge gesichert werden. Durch die Ehe Maria Theresias (*1717, †1780) mit dem Herzog von Lothringen, dem späteren Kaiser Franz I. Stephan (*1708, †1765), entstand die als Habsburg-Lothringen bezeichnete Dynastie.
Franz II. (*1768, †1835) aus dem Haus Habsburg-Lothringen war von 1792 bis 1806 als Franz II. der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. 1804 begründete er das Kaisertum Österreich, das er als Franz I. regierte. Dies war eine Zäsur in der Geschichte der Habsburgermonarchie. 1918 endete nach dem Ersten Weltkrieg die Herrschaft der Habsburger mit dem Thronverlust Karls I. (*1887, †1922).