Das Higgs-Boson (nach Peter Higgs) ist ein fundamentales Austauschteilchen, das in den 1960er Jahren theoretisch vorhergesagt und 2012 experimentell nachgewiesen wurde. Es ist, wie der Name schon andeutet, ein Boson, hat allerdings anders als die übrigen Austauschbosonen den Spin 0. Seine Masse (genauer: Ruheenergie) beträgt etwa 125 GeV, damit ist es das schwerste bekannte wirklich elementare Teilchen.
Genau wie das Photon zum elektromagnetischen Kraftfeld und die Gluonen zum Quantenfeld der starken Wechselwirkung (Farbkraft) gehören, ist auch das Higgs-Boson quasi ein Wellenpaket einer Art Quantenkraft, des Higgs-Felds. Man kann es sich – sehr vereinfacht – als so etwas wie eine Hintergrundwirkung vorstellen, welche die übrigen Elementarteilchen mehr oder weniger stark in ihrer Beweglichkeit einschränkt, wodurch sie sich so verhalten, als ob sie eine Ruhemasse besäßen (obwohl sie diese laut Theorie eigentlich gar nicht haben dürften). Mit anderen Worten: Das Higgs-Feld erlaubt es, die Teilchenmasse im Rahmen des Standardmodells der Elementarteilchenphysik zu erklären. In diesem Sinn ist die häufig geäußerte Aussage zu verstehen, dass die Entdecktung des Higgs-Bosons den Schlussstein dieses Standardmodells darstellt.