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Geboren in Calw am 2.7.1877, gestorben am 9.8.1962 in Montagnola (Schweiz):
Hesse wuchs in einem protestantisch-schwäbischen Missionarshaushalt auf. Er besuchte ab 1891 das theologische Seminar in Maulbronn, das er ein Jahr später wieder verließ. 1895 begann er eine Buchhändlerlehre, arbeitete ab 1899 in Basel als Buchhändler und Antiquar, lebte dann am Bodensee und später im Tessin. 1946 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Literarische Themen und frühe Erfolge

Hesses literarisches Thema war die Entwicklung des Individuums und sein Ausgangspunkt das eigene Erleben. Die Vermittlung und Verbindung zwischen Künstler und Welt, Intellektualität und Sinnlichkeit, Verstand und Gefühl, Geist und Natur bestimmten sein Schreiben. Hinzu kam ein großes Interesse für die indische Philosophie, die er im Elternhaus kennengelernt und auf einer Indienreise (1911) vertieft hatte.
Hesse bekannte sich zu einer konventionellen, am 19. Jh. orientierten Dichtung. Der frühe Erfolg mit neuromantischen Gedichten und Erzählungen (Romantische Lieder, 1899, und der an Gottfried Keller orientierte Entwicklungsroman Peter Camenzind, 1904) ermöglichte ihm ab 1904 eine Existenz als freier Schriftsteller. Die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft und das Thema Partnerschaft bestimmen die noch vom Impressionismus geprägten Romane Gertrud (1910) und Roßhalde (1914).

Unter dem Einfluss C.G. Jungs

Der Roman Demian (1919) steht am Beginn der folgenden Schaffensperiode, in der der Einfluss der analytischen Psychologie Carl Gustav Jungs deutlich ist.
Mit Siddharta (1922) versuchte Hesse dann ein Modell zur Lösung der Probleme der westlichen Welt zu entwickeln. Diese Dichtung spielt zur Zeit Buddhas und verbindet seine Biografie mit einer fiktiven Handlung, die die Suche nach einem Heilsweg schildert, in dem sich westliche und östliche Religionen verbinden.
In dem Roman Der Steppenwolf (1927) wand sich Hesse wieder der eigenen Zeit und der eigenen Person zu. Der in Ich-Form geschriebene Roman ist in seiner Kultur- und Zivilisationskritik stark von Friedrich Nietzsche und der Symbolik C.G. Jungs beeinflusst.

Das Alterswerk

Der Roman Das Glasperlenspiel (1943) steht am Ende der dritten Schaffensperiode, in der Hesse seine Themen stärker objektivierte. Hesse schrieb diesen letzten Roman zwischen 1932 und 1942 in innerer Emigration zum politischen Geschehen in Deutschland. Er nahm hier in einer symbolisch sehr komplexen Utopie die ihn sein Leben lang begleitenden Themen wieder auf. Im Glasperlenspiel wird versucht, Wissenschaften und Künste in utopischer Harmonie zu verbinden.


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  • #Steppenwolf