Was du wissen musst
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Wie erkennt man die Merkmale einer Fabel?
Die Merkmale einer Fabel sind ganz einfach zu erkennen, denn es sind im Prinzip drei Aspekte. Es geht um
- Tiere mit menschlichen Eigenschaften
- Handlungen mit einem Konflikt oder Streit
- ein (überraschendes) Ende mit einer Lehre oder Moral
Die Fabel gehört zu den kurzen erzählenden Texten. Ihr Charakter ist
- unterhaltend
- belehrend
Es geht um Tiere oder auch Pflanzen, denen eine bestimmte menschliche Eigenschaft zugeordnet wird. Der Löwe ist in der Regel ein starkes Tier, und Klugheit zeichnet die Eule aus. Alle Tiere können sich wie Menschen untereinander unterhalten und verstehen. Ort und Zeit spielen häufig eine untergeordnete bis keine Rolle.
Eine Handlung mit einem überraschenden Ausgang kann zum Beispiel sein, dass eine Maus einen Löwen befreit, indem sie schlau ihre Fertigkeit einsetzt, etwas durchzuknabbern. In der Fabel vom Löwen und der Maus von Jean de La Fontaine (1621–1695) geht es zum Beispiel darum, dass der starke Löwe einer kleinen Maus das Leben schenkt. Als der Löwe einmal in einem Netz gefangen ist und seine Kraft ihm nichts nutzt, befreit ihn die Maus und rettet wiederum ihm das Leben, indem sie die Schnüre des Netzes durchbeißt.
Oft findet sich die Moral oder Lehre, die der Leser ziehen soll, in einem Schlusssatz zusammengefasst. Zum Beispiel können das Sprichwörter sein wie „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.“ oder „Wer zuletzt lacht, lacht am besten.“ Es gibt aber auch Fabeln, bei denen die Handlung für sich sprechen soll.
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Wie schreibt man eine Fabel?
Eine Fabel schreiben begegnet dir im Deutschunterricht oft als Aufgabe, bei der du eine Fortsetzung bzw. ein Ende schreiben sollst. Manchmal kann es auch passieren, dass du eine ganze Fabel schreiben sollst.
Die Lehre oder Moral
Am besten fängst du bei der Vorbereitung zum Schreiben mit dem Ende der Fabel an. Du überlegst, welche Moral oder welcher Lehrsatz durch die Fabel dargestellt werden soll.
Die Figuren
Davon hängt ab, welche Tiere in der Handlung vorkommen sollen. In der Welt der Fabeln wird einem Tier in der Regel nur eine bestimmte Eigenschaft zugeordnet. Die Eigenschaft kann sich auf den Charakter, aber auch auf bestimmte körperliche Eigenheiten beziehen. Die Eigenschaft beschreibst du kurz mit Adjektiven, die zu den flektierenden Wortarten gehören.
Tier (z. B.) Eigenschaft (z. B.) Fuchs schlau Biber fleißig Esel dumm Hase vorsichtig Hahn eitel Lamm unschuldig Der Konflikt
Aus den oft gegensätzlichen Eigenschaften der Tiere ergibt sich der Konflikt oder der Streit in der kurzen Handlung. Überraschend ist beispielsweise die Handlung, dass ein langsamer Igel ein Wettrennen gegen einen schnellen Hasen gewinnen kann.
Der Schreibplan für deine Fabel enthält dann die Punkte
- Ausgangssituation mit den Figuren
- Konflikt bzw. Streit
- Lehre
Wenn du noch nicht so fit im Erzählen bist, kann die Fabel einen guten Anfang zum Üben darstellen. Ein wichtiger Schritt bei selbstgeschriebenen Texten ist abschließend das Überprüfen von Rechtschreibung, z. B. die Groß- und Kleinschreibung.
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Warum werden Fabeln erzählt?
Fabeln werden schon seit Jahrtausenden erzählt. Von Äsop zum Beispiel, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt hat, sind viele kurze Fabeln überliefert. Obwohl das so lange her ist, kann man die Fabeln auch heute noch gut verstehen, denn es steckt immer noch ein Körnchen Wahrheit über das menschliche Miteinander in ihnen. Bestimmt fallen dir auch viele Situationen ein, die du selbst erlebt hast und aus denen du eine Fabel schreiben kannst. Versuch es einfach, es ist gar nicht schwierig.