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Geboren in Düsseldorf am 13.12.1797, gestorben in Paris am 17.2.1856:
Nach dem Scheitern einer kaufmännischen Laufbahn studierte der Sohn eines jüdischen Tuchhändlers Jura in Bonn, Berlin und Göttingen. Während dieser Zeit hatte Heine Kontakt zu romantischen Schriftstellern und Philosophen. 1825 schloss er das Studium mit der Promotion ab und trat zum protestantischen Glauben über. Wegen seiner politischen Gesinnung und seiner jüdischen Herkunft konnte er keine dauerhafte Anstellung als Jurist finden. Er arbeitete deshalb als Journalist und Schriftsteller. 1831 ging er als Korrespondent der Allgemeinen Zeitung nach Paris, wo er, von zwei Reisen nach Deutschland (1842 und 1844) abgesehen, bis zu seinem Tod lebte. In Deutschland wurden seine Schriften 1835 verboten. Wegen einer Rückenmarkserkrankung war Heine ab 1848 fast vollständig gelähmt.

Witzig-ironische Lyrik

Mit der 1827 erschienenen Gedichtsammlung Buch der Lieder wurde Heine berühmt. Sie enthält die seit 1822 entstandene frühe Lyrik, darunter v.a. die Sammlungen Lyrisches Intermezzo, Die Heimkehr und die Gedichte aus den Reiseberichten Die Harzreise und die Nordsee. Die Gedichte aus dem Lyrischen Intermezzo und Die Heimkehr orientieren sich an der dem Volkslied nachempfundenen romantischen Lyrik. Für Heine ist charakteristisch, dass er mit den traditionellen Formen und Motiven spielt und die romantischen Stimmungen und Erlebnisse durch Ironie und Witz zerstört. Durchgängiges Thema ist der Schmerz über die unglückliche Liebe. Dabei blieb Heine immer skeptisch gegenüber allzu viel Gefühlsschwärmerei, z. B. in Das Fräulein stand am Meere (1883):

 

Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang
Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.

Viele seiner Gedichte wurden vertont, z. B. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten und Leise zieht durch mein Gemüt.
Die späteren Sammlungen (Neue Gedichte, 1844) thematisieren das Leiden an den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen, die Sammlung Romanzero (1851) formuliert die Klage über das Leid der Menschheit.

Auseinandersetzung mit seiner Zeit

Als Reiseschriftsteller schuf Heine in der Prosasammlung Reisebilder (1826 bis 1831) durch seinen witzig-pointierten, unterhaltsamen und zugleich auch kritisch-entlarvenden Stil eine moderne feuilletonistische Prosa. In den kritischen Schriften über seine Zeit (z. B. Die romantische Schule, 2. Auflage 1836) kämpfte Heine gegen die rückwärtsgewandten und katholisierenden Tendenzen der Spätromantik und brachte seine revolutionäre Haltung gegenüber Staat und Kirche zum Ausdruck. Das Versepos "Deutschland. Ein Wintermärchen" (1844) ist eine radikale Abrechnung mit den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen in Deutschland. Sein Werk lässt sich nicht eindeutig einer speziellen Epoche zuordnen, sondern bewegt sich zwischen Romantik und Junges Deutschland/Vormärz
Heine hat als einziger deutscher Schriftsteller seiner Zeit weltliterarische Bedeutung gehabt. Seine Lyrik erlangte durch die Übersetzung in alle Kultursprachen internationale Breitenwirkung.


Schlagworte

  • #Lyrik
  • #Wintermärchen