Was machen berufstätige Eltern in den Schulferien, wenn die Kinder noch nicht allein zu Hause bleiben können?

Das sind Fragen, mit denen man sich gar nicht beschäftigt, wenn man keine Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter hat. Auch Eltern denken mitunter gar nicht daran und planen dann zu spät.

Schulkinder haben zusammengerechnet etwa 15 Wochen Ferien, das entspricht 75 Werktagen. Arbeitnehmer hingen haben ca. 25 bis 30 Werktage Urlaub im Jahr. Berufstätige Eltern könnten es so machen, dass sie nur noch versetzt Urlaub nehmen. Aber dann haben die Eltern keinen gemeinsamen Urlaub mehr, was sich das Paar bestimmt anders vorgestellt hat. Gemeinsamer Familienurlaub wäre dann nicht mehr möglich. Diese Fragen tauchen auch nicht erst in der Schule auf, sondern schon im Kindergarten: Auch hier gibt es längere Schließzeiten im Sommer, Ferien im Herbst und im Winter und auch außer der Reihe Tage, an denen der Kindergarten oder die Kita geschlossen bleiben. Was macht man dann, wenn beide Elternteile berufstätig sind?

Ganz wichtig: Am besten sollte man sich nicht erst am ersten Ferientag um die Planung und die Betreuung der Kinder kümmern. Das wird sehr knapp. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Planung bereits abgeschlossen sein.

Sofern es Großeltern gibt und diese fit und aktiv sind, können Oma und Opa das Kind eine Zeit lang zu sich nehmen. Das bedeutet, dass das Kind zu den Großeltern oder mit den Großeltern verreist. Das bringt Abwechslung für die Großeltern und die Kleinen werden so richtig verwöhnt und können oft etwas machen, was sonst zu Hause vielleicht nicht erlaubt ist.

Ähnlich wie Großeltern können auch Freunde oder Bekannte die Betreuung der Kinder übernehmen, idealerweise haben sie selbst Kinder. Es ist auch möglich, dass man mal ein befreundetes Kind mit in den Urlaub nimmt und dafür das eigene auch mal anderen mitgeben kann. Im Kindergarten, in der Schule oder in der Nachbarschaft kann man Eltern in einer ähnlichen Situation kennenlernen. Und dann eine Gruppe oder ein kleines Netzwerk aufbauen, das sich gegenseitig hilft und das man ansprechen kann.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, insbesondere in den Sommerferien: Schülerfreizeiten, ein Ferienlager im Sommer am Strand, vielleicht auf dem Bauern- oder Ponyhof, und natürlich gibt es auch heute noch die Pfadfinder. Hier sind die Kinder dann verreist und berufstätige Eltern entlastet. Allerdings ist das mit Kosten verbunden, die man erst mal tragen können muss. Zumindest Geringverdiener müssen für das, was eine solche Reise kostet, einen ganzen Monat arbeiten.

Man kann die Betreuung auch privat organisieren. Dann bleiben die Kinder bei einer Tagesmutter, besonders aufgeschlossene Familien nehmen ein Au-pair auf. Auch hier kommen natürlich Kosten auf einen zu. Jemanden sozusagen für die Kinderbetreuung anstellen, auch das muss man sich leisten können.

Eine weitere Möglichkeit bieten manche öffentlichen Einrichtungen. Besonders in größeren Städten öffnet der Hort in den Ferienzeiten ganztags und schon früh am Morgen. Das müssten berufstätige Eltern in Erfahrung bringen. Auch die Schule öffnet mancherorts in den Schulferien für Sommerkurse oder Betreuung. Kindergärten bieten mitunter Ausweichplätze in anderen Einrichtungen. Auch hier gilt: Es handelt sich dann meist um begrenzte Kontingente, kümmern Sie sich also rechtzeitig. Auch wenn das nicht alle Wochen in den Schulferien abdeckt, aber vielleicht drei Wochen im Sommer.

Auch Arbeitgeber können Angebote für ihre Beschäftigten bereithalten. Die Kinder sind dann in Ferienkursen untergebracht oder unternehmen Ausflüge und kurze Reisen. Allerdings bieten so etwas nur eher große Firmen (wie BASF oder Siemens). Aber erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber, ob diese Möglichkeiten bestehen.

Wahrscheinlich wird es ein Mix aus allem werden: Das Kind fährt eine Woche zu den Großeltern, eine Woche mit dem Sportverein ins Trainingslager und geht zwei Wochen zur Betreuung in eine öffentliche Einrichtung. Den Rest der Zeit hilft man sich im Freundes- oder Bekanntenkreis und muss vielleicht an einzelnen Tagen auch mal zu einer behelfsmäßigen Lösung greifen. Und die verbleibenden Urlaubstage wollen Eltern ja schließlich auch selbst mit Ihren Kindern verbringen.

Urlaub und berufstätige Eltern
©travnikovstudio

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