Geschichte Schülerlexikon
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Ebert, Friedrich, Politiker der Sozialdemokratie und erster Reichspräsident der Weimarer Republik . Er lebte von 1871 bis 1925. Politischer Aufstieg Ebert stammte aus einer Handwerkerfamilie. Nach der Volksschule schloss er eine Sattlerlehre an. 1889 trat er den Sozialdemokraten bei. Den begabten Redner und glänzenden Organisator betraute die Partei bald mit verschiedenen Aufgaben: 1912 wurde er Abgeordneter des Reichstags; nach dem Tod August Bebels (*1840, †1913) Vorsitzender der SPD neben Hugo Haase (*1863, †1919). Nach dessen Parteiausschluss, da Haase 1917 die Unabhängigen...
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Echnaton, Pharao in der 18. Dynastie, regierte als Amenophis IV. von 1353 bis 1336 v. Chr. (andere Angaben 1364 bis 1347 v. Chr.). Er gilt als Gründer der ersten monotheistischen Religion (verehrt wurde ausschließlich der Gott Aton) und ließ mit Amarna eine neue Residenz errichten. Echnaton war verheiratet mit Nofretete , deren weltbekannte Modellbüste 1912 bei Ausgrabungen in Amarna gefunden wurde.
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Einigungsvertrag, der am 31.8.1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik in Ost-Berlin geschlossene Vertrag, der den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland nach Artikel 23 des Grundgesetzes und die damit zusammenhängenden Fragen regelte und völkerrechtlich die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten besiegelte Der Einigungsvertrag tat am 29.9.1990 in Kraft, umfasst 45 Artikel und drei umfangreiche Anlagen. In Artikel 1 wurde die Bildung der fünf neuen Bundesländer geregelt, die am 3.10.1990 Länder der Bundesrepublik wurden. In Artikel 2...
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Eisenzeit, Epoche der Menschheitsgeschichte, die in Kleinasien um etwa 1400 v. Chr., in Nordeuropa um 800 v. Chr. begann und mit der römischen Antike um 400 n. Chr. endete. Die Eisenzeit zählt zur Metallzeit . Eisen hat gegenüber Bronze Vorteile: Es ist härter. So konnte man schärfere Schneiden bei Werkzeugen und Waffen produzieren. Es muss nicht mit anderen Metallen kombiniert werden. Der Übergang zur vorwiegenden Verwendung von Eisen vollzog sich, da aus Eisen Werkzeuge mit schärferen und haltbareren Schneiden hergestellt werden konnten. Außerdem musste es nicht mit anderen, zum Teil nur...
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Eiserner Vorhang, 1946 vom damaligen britischen Premierminister Winston Churchill (*1874, †1965) geprägter Begriff zur Kennzeichnung der Maßnahmen der UdSSR, mit denen sie ihren Einfluss- und Herrschaftsbereich gegenüber den westlichen Staaten abzuschirmen suchte. Er sprach in einem Telegramm an den neu gewählten US-Präsidenten Harry S. Truman (*1884, †1972, 33. Präsident der USA von 1945 bis 1953) vom 12.5.1945 von einem Eisernen Vorhang, der längs der russischen Front in Europa niedergegangen sei. Der Begriff Eiserner Vorhang hielt sich in den Zeiten des Kalten Kriegs und des Ost-West...
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Eiszeit, Perioden in der Altsteinzeit , in denen die Temperaturen niedriger als heute lagen und die Vergletscherung ein wesentlich höheres Ausmaß annahm. Während der lang andauernden Eiszeiten betrug die Durchschnittstemperatur in Mitteleuropa um +5 °C im Sommer und -20 °C im Winter. Durch weltweite Temperaturrückgänge kam es zur Ausbreitung von Gletschern. Während der Eiszeiten fiel das ganze Jahr über Schnee. Der Druck der Schneemassen schuf bis zu 3.000 Meter dicke Eisschichten. Der Boden vor den Gletschern taute fast nie auf (Dauerfrostboden). Durch die Zunahme des Festlandeises sank der...
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Elfter September, Datum der Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und auf Teile des amerikanischen Verteidigungsministeriums (Pentagon) in Washington im Jahr 2001. Die Anschläge auf die USA Die Anschläge wurden von Selbstmordattentätern aus dem Kreis Terrororganisation al-Qaida unter Führung von Osama bin Laden (*1957/1958, †2011) mithilfe von entführten Passagiermaschinen (einschließlich ihrer Besatzung und Fluggäste) ausgeführt. Dabei wurden rund 3.000 Menschen getötet. Innerhalb der Forschung ist bisweilen umstritten, inwieweit die USA an diesem Terroranschlag selbst...
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Empire, British Empire, Bezeichnung für das britische Weltreich des 19. Jahrhunderts, das auf der Wirtschaftsmacht Großbritanniens nach der industriellen Revolution sowie auf dem im Imperialismus und Kolonialismus entstandenen Kolonialreich und der Vorherrschaft Großbritanniens auf den Weltmeeren als Seemacht beruhte. Das Empire wurde mit der Entkolonialisierung im 20. Jahrhundert in die Form des Commonwealth übergeleitet.
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Endsieg, bereits im Ersten Weltkrieg verwendetes Kurzwort für den endgültigen Sieg der eigenen Truppen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Begriff eine Beschwörungsformel der Nationalsozialisten. Schon vor dem Wendepunkt des Krieges, der Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad , und der Ausrufung des totalen Kriegs wurde in der Kriegspropaganda versucht, die besondere Opferbereitschaft der Soldaten wie der Zivilbevölkerung aufrechtzuerhalten. Volk und Armee sollten an den Sieg über die Alliierten glauben. Dies war unter anderem verbunden mit der Rassenideologie des Nationalsozialismus (Deutsche...
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Englische Revolutionen, der Konflikt zwischen dem englischen König und Vertretern des Adels, der Grafschaften und der Städte, der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zur ersten konstitutionellen Monarchie der Geschichte führte. Seit dem 13. Jahrhundert entwickelte sich in England ein Parlament . Diese Entwicklung des Parlamentarismus kann als Keimzelle des modernen demokratischen Verfassungsstaates betrachtet werden. Beginn des englischen Parlamentarismus In der Magna Charta von 1215 wurde den Baronen politische Mitbestimmung bei Entscheidungen zugesichert. Sie legte z. B. die Höhe der...
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Entente, das Einvernehmen zwischen England und Frankreich zunächst in der Kolonialpolitik . Nach der Faschodakrise zur Zeit des Imperialismus kam es im Sudanvertrag (1899) zwischen England und Frankreich zu einem Ausgleich ihrer Interessen in Afrika. Die weitere Verständigung zwischen beiden Mächten fand 1904 in der Entente cordiale („Herzliches Einvernehmen“) einen Höhepunkt. 1907 wurde das Bündnis durch die Verständigung Russlands mit England zur Triple Entente erweitert (Vertrag von St. Petersburg). Bereits 1894 gab es eine Allianz zwischen Frankreich und Russland. Im Ersten Weltkrieg stand...
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Entkolonialisierung, die Auflösung der europäischen Kolonialreiche in Übersee seit 1945, nachdem sich die Position der Kolonalmächte durch den Zweiten Weltkrieg geschwächt hatte. Dadurch erhielten Unabhängigkeitsbewegungen in den Kolonien mit der Forderung nach eigenen Staaten auftrieb. Die Entkolonialisierung vollzog sich entweder im Einvernehmen mit der Kolonialmacht oder durch den bewaffneten Kampf der Unabhängigkeitsbewegungen gegen die Kolonialherrschaft. Der Prozess der Entkolonialisierung nach Jahrzehnten des Kolonialismus und Imperialismus dauerte nur etwa 30 Jahre und hatte eine...
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Entnazifizierung, der Versuch, im Nachkriegsdeutschland das politische und gesellschaftliche Leben nach dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen Herrschaft und dem Ende des Dritten Reichs vom Gedankengut und den Einflüssen des Nationalsozialismus zu befreien. Ziele Im Mittelpunkt standen Maßnahmen der alliierten Siegermächte gegen politische und gesellschaftliche Organisationen des NS-Staats und der NSDAP Organisationen wie auch gegen Nationalsozialisten, die künftig von Schlüsselpositionen in Staat, Wirtschaft und Kultur ferngehalten werden sollten. Die Entnazifizierung oder...
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Entspannungspolitik, allgemein eine Politik, die politische und besonders militärische Spannungen zwischen Staaten oder Machtblöcken abbauen will. In diesem weiten Sinn sind auch die Bemühungen um die Beilegung des Nord-Süd-Konflikts und die Bemühungen der Vereinten Nationen um weltweiten Frieden, Abrüstung und Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen für alle Entspannungspolitik. Entspannungspolitik im engeren Sinn zielt seit den 1960er-Jahren insbesondere auf eine Verminderung der Spannungen zwischen Ost und West im Kalten Krieg und im Ost-West-Konflikt durch Vereinbarungen zur Sicherung...
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Entwicklungsländer, die der Zahl nach größte Gruppe von Staaten zum Großteil mit wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Problemen (z. B. unterentwickelte Infrastruktur, wenig Industrie, mangelhafte Ausbildung und medizinische Versorgung). Dazu zählten viele Staaten in Afrika, Asien, Süd- und Mittelamerika. Viele Entwicklungsländer sind nach der Entkolonialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Zur Zeit des Ost-West-Konflikts bezeichnete man die gut entwickelten Industrieländer Europas und Nordamerikas als Erste Welt, die sozialistischen Staaten des Ostblocks als Zweite...
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Enzyklopädisten , die Herausgeber eines großen Universallexikons zur Zeit der Aufklärung . 1751 erschien gegen den Widerstand der französischen Staatszensur der erste Band eines Lexikons, der Encyclopédie, das maßgebende Sammelwerk der europäischen Aufklärung. Ihm folgten weitere 16 Text- und elf Bildbände. Herausgeber waren der Schriftsteller, Philosoph, Literatur- und Kunsttheoretiker Denis Diderot (*1713, †1784) und der Mathematiker, Physiker und Philosoph Jean-Baptiste d’Alembert (*1717, †1783). Sie hatten fast 150 Autoren für die über 72.000 Artikel versammelt, darunter berühmte...
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Erdölkrise, Erdölpreiskrise, die drastischen Erhöhungen der Erdölpreise durch die Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) bzw. ihrer arabischen Mitglieder 1973/1974 und 1979/1980. Wegen der proisraelischen Haltung der meisten westlichen Industriestaaten im Nahostkonflikt erhöhten die arabischen OPEC-Länder die Rohölpreise. Dadurch wurde das Erdöl, das als „Schmierstoff der Weltwirtschaft“ bezeichnet wurde, sehr teuer. In der Folge kam es zu einer wirtschaftlichen Rezession in vielen Industriestaaten mit steigender Arbeitslosigkeit und Inflation. In Deutschland führte dies endgültig...
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Ermächtigungsgesetz, das Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich vom 23.3.1933 zur Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur. Damit konnten Gesetze von der Regierung erlassen werden, ohne das von der Verfassung vorgesehene Gesetzgebungsverfahren zu berücksichtigen. Die Gesetze konnten auch von der Verfassung abweichen. Abstimmung im Reichstag Das Ermächtigungsgesetz wurde gegen die Stimmen der SPD mit der notwendigen verfassungsändernden Zweidrittelmehrheit angenommen. Um diese zu erreichen, wurde zuvor die Geschäftsordnung manipuliert. An der Abstimmung nahmen alle 81 KPD...
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Erster Weltkrieg, der erste Krieg, an dem sich viele Staaten der Erde zwischen 1914 und 1918 beteiligten. Neben europäischen Staaten traten auch Japan, China und die USA in den Krieg ein. Kriegsgründe Der Neue Kurs des deutschen Kaiser Wilhelm II. (*1859, †1941, deutscher Kaiser und König von Preußen von 1888 bis 1918) hatte das Deutsche Kaiserreich in die außenpolitische Isolation getrieben und mündete in den Weltkrieg. Dessen Verlauf und Auswirkungen legten einige der Grundlagen für den Zweiten Weltkrieg . In ganz Europa herrschte eine starke Anspannung und viele Menschen begrüßten den Krieg...
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Erzeugende Wirtschaft, Bezeichnung für die Wirtschaftsform in der Jungsteinzeit . Es vollzog sich ein Wandel vom Sammeln und Ernten von Wildgetreide zum gezielten Anbau. Die Menschen wurden sesshaft. Anstelle von provisorischen Wohnstätten bauten sie feste Häuser. Die erzeugende Wirtschaft entwickelte sich in der Metallzeit weiter. Land- und Hauswirtschaft Bei der Aufbewahrung des Getreides in Erdlöchern wurde die Auskeimung beobachtet. Eine planmäßige Aussaat setzte jedoch Sesshaftigkeit voraus. Die Menschen gingen dazu über, Tiere nicht nur zu jagen, sondern auch zu züchten, und Wildtiere...
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Euro, die seit 1.1.1999 in den Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion (EWU) geltende alleinige Währung. Seit 1.1.2002 wurde auch Bargeld (Banknoten und Münzen) ausgegeben. Mitglieder der Eurozone Die Mitglieder der EWU bilden die Eurozone . Sie sind innerhalb der Europäischen Union diejenigen Staaten, in denen die europäische Integration am weitesten fortgeschritten ist. Der Euro wurde 1999 in zunächst elf EU-Staaten (Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Spanien) eingeführt. Die ökonomischen Beitrittskriterien...
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Europäische Integration, alle Bemühungen, die nationalstaatliche Zersplitterung in Europa zu überwinden, die mit zum Ersten und Zweiten Weltkrieg geführt hatten, und eine Neuordnung in Frieden und Zusammenarbeit zu erreichen. Eine Zusammenarbeit europäischer Staaten sollte ein Gegengewicht zu den Weltmächten USA, Sowjetunion bzw. Russland und Großbritannien bzw. dem Britischen Empire bilden. Der Europagedanke und die ersten Umsetzung Beim Europagedanken ging es also einerseits um ein Gleichgewicht europäischer Mächte und andererseits um eine Rechts- und Friedensgemeinschaft. Beides wurde dem...
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Europäische Kommission, eines der fünf Organe der Europäischen Union mit Sitz in Brüssel. Die EU-Kommission ist die Exekutive der EU und setzt sich aus 28 Kommissaren (einschließlich des Kommissionspräsidenten) zusammen. Jedes Mitgliedsland entsendet einen Kommissar für eine Amtszeit von fünf Jahren. An der Spitze steht der Präsident der EU-Kommission, ein Kommissar ist gleichzeitig Hoher Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik (eine Art EU-Außenminister). Die EU-Kommission legt europaweit geltende Gesetze vor, die vom Europäischen Rat , dem Europäischen Ministerrat und dem Europäischen...
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Europäische Union, Abkürzung EU, durch den am 1.11.1993 in Kraft getretenen Maastricht-Vertrag geschaffener wirtschaftlicher und politischer Zusammenschluss der Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft. Die Gründung der EU stellte einen wesentlichen Entwicklungsschritt der europäischen Integration dar. Mitglieder Kern der Mitgliedsstaaten bilden die sechs Gründungsmitglieder der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Staat (EGKS, Montanunion) von 1951 sowie der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG, Euratom) in den Römischen Verträgen von...
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Europäischer Ministerrat, eines der fünf Organe der Europäischen Union . Der Ministerrat oder Rat der Europäischen Union setzt sich zusammen aus je einem Vertreter jedes Mitgliedsstaats auf Ministerebene. Je nach Gegenstand der Beratungen setzt sich der Ministerrat auch verschiedenen Fachministern zusammen. Der Vorsitz im Ministerrat (Ratspräsidentschaft) wechselt halbjährlich von Mitgliedsland zu Mitgliedsland. Im Ministerrat wird die Arbeit der Regierungsvertreter der EU-Staaten koordiniert, es werden Beschlüsse gefasst und es wird eng mit der Europäischen Kommission zusammengearbeitet. Der...
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Europäischer Rat, die Zusammenkunft der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union . Der Europäische Rat ist kein Organ der EU wie etwa der Europäische Ministerrat , aber oberste Instanz für Grundsatzfragen für die Weiterentwicklung der EU, für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik oder für die Beratung bei schwerwiegenden politischen Fragen (z. B. Finanzkrise, europäische Schuldenkrise, Asyl- und Flüchtlingspolitik). Die Treffen des Europäischen Rats („Europäische Gipfel“) werden seit 2009 von einem Präsidenten des Europäischen Rats vorbereitet. An den...
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Europäisches Parlament, Abkürzung EP, eines der fünf Organe der Europäischen Union . Bereits seit 1958 gibt es das Europäische Parlament, doch erst seit 1979 werden die Abgeordneten von den Bürgern der Mitgliedsstaaten alle fünf Jahre gewählt. Anfangs zur Zeiten der Europäischen Gemeinschaft hatte die Versammlung nur beratenden Charakter. Seit dem Maastrichter Vertrag sind die Mitsprache- und Kontrollrechte des Parlaments gewachsen. Der Präsident des Europäischen Parlaments und die Mitglieder der Europäischen Kommission müssen durch das Europäische Parlament gewählt werden. Bei der Mehrzahl...
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Europarat, am 5.5.1949 gegründete internationale Organisation europäischer Staaten mit Sitz in Straßburg. Die Gründung des Europarats 1949 war ein erster Versuch, die europäischen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg und trotz dem beginnenden Kalten Kriegs näher zusammenzubringen. Seine Mitglieder verpflichteten sich auf den Schutz und die Förderung gemeinsamer Ideale und Grundsätze. Hierzu gehörte vor allem die Achtung der Menschenrechte und der Grundfreiheiten. Zu diesem Zweck wurde der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit Sitz in Straßburg eingerichtet. Heute sind im Europarat 47...
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Euthanasie, die systematische Ermordung von Menschen mit körperlichen und/oder geistigen bzw. psychischen Beeinträchtigungen in der Zeit des Nationalsozialismus. 1940 begannen die Nationalsozialisten geistig und körperlich Behinderte zu ermorden. Bis August 1941 wurden in speziellen Tötungsanstalten schätzungsweise 60.000 bis 80.000 Menschen umgebracht. Proteste, vor allem von kirchlicher Seite, führten zur Einstellung der Massenmorde, auch wenn heimlich weiter getötet wurde. Die „Euthanasieprogramme“ waren Teil der nationalsozialistischen Rassenpolitik .
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Evangelische Kirchen, mit der Ausbreitung der Reformation unter Martin Luther im Deutschen Reich entstehende, von den jeweiligen Landesherrn geförderte Kirchen. Luthers Anhänger bezeichnete man als Evangelische, da sie nur dem Wort Christi in der Heiligen Schrift, dem Evangelium, verpflichtet waren, nicht dem Papst und den Konzilen. Das Wormser Edikt konnte die Reformation nicht aufhalten. Bücher, Flugblätter und Laienprediger verbreiteten Luthers Lehre in kurzer Zeit. In ganz Deutschland entstanden aus den evangelischen Gemeinden unter den jeweiligen Landesherren Landeskirchen, die z. B. für...