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Ebert, Friedrich, Politiker der Sozialdemokratie und erster Reichspräsident der Weimarer Republik. Er lebte von 1871 bis 1925.

Politischer Aufstieg

Ebert stammte aus einer Handwerkerfamilie. Nach der Volksschule schloss er eine Sattlerlehre an. 1889 trat er den Sozialdemokraten bei. Den begabten Redner und glänzenden Organisator betraute die Partei bald mit verschiedenen Aufgaben: 1912 wurde er Abgeordneter des Reichstags; nach dem Tod August Bebels (*1840, †1913) Vorsitzender der SPD neben Hugo Haase (*1863, †1919). Nach dessen Parteiausschluss, da Haase 1917 die Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) mitbegründete, übernahm Ebert den Vorsitz der SPD-Reichstagsfraktion (1916).

Bei Ausbruch der Novemberrevolution 1918/1919 am 9.11.1918 wurde er mit dem Amt des Reichskanzlers und mit dem Amt des Vorsitzenden des Rats der Volksbeauftragten betraut. Die SPD geführte Regierung unter Ebert verbündete sich mit der Obersten Heeresleitung und ließ den Spartakusaufstand mithilfe von Freikorps blutig niederschlagen. Freikorps waren irreguläre militärische Verbände und politisch bürgerlich-rechtsradikal orientiert. Viele Arbeiter wurden infolge des harten Vorgehens zu Feinden der Republik.

Eberts Rolle als Reichspräsident

Am 11.2.1919 wählten ihn die Abgeordneten der Weimarer Nationalversammlung zum ersten Reichspräsidenten unter Verzicht auf die in der Weimarer Reichsverfassung eigentlich vorgesehene Direktwahl durch das Volk. Am 11.8.1919 unterzeichnete Ebert die Weimarer Reichsverfassung. Während seiner Amtszeit wurde Ebert nicht nur von Linksradikalen, sondern auch von den Rechten scharf angegriffen und diffamiert. In den Krisenjahren der Weimarer Republik von 1920 bis 1923 ging er gegen Aufstände und Putschversuche von links und rechts entschieden vor. Ebert nutzte seine Kompetenzen als Reichspräsident, um die Republik gegen ihre Feinde zu stabilisieren.

Noch vor Ablauf seiner Amtszeit starb er am 28.2.1925 an den Folgen einer verschleppten Blinddarmentzündung. Sein Nachfolger wurde Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg.

Bereits am 2.3.1925 wurde die von Ebert in seinem Testament angeregte Friedrich-Ebert-Stiftung zur Studienförderung von Arbeiterkindern gegründet. Sie wurde 1933 von den Nationalsozialisten verboten und 1954 in der Bundesrepublik Deutschland als SPD-nahe politische Stiftung wiedergegründet.


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