Direkt zum Inhalt
  • Imperialismus

    Imperialismus, der Zeitraum zwischen 1880 und dem Ersten Weltkrieg , als die europäischen Großmächte Großbritannien, Frankreich, Russland und das Deutsche Kaiserreich sowie Japan und die USA in Konkurrenz zueinander in Afrika und Asien neue Kolonialreiche gründeten und eine neue Form des Kolonialismus und der Kolonialpolitik schufen. Ziele und Merkmale Die eigene Stellung als Großmacht und Kolonialmacht sollte gefestigt und ausgebaut, neue Rohstoffquellen und Absatzmärkte erschlossen werden. Diese Politik ging mit dem Bewusstsein der kulturellen Überlegenheit gegenüber den kolonialisierten...

  • Imperium Romanum

    Imperium Romanum, ursprünglich die Berechtigung römischer Magistrate, Vorschriften zu erlassen. Mit der römischen Expansion wurde der Ausdruck auf das Gebiet übertragen, in dem diese Berechtigung galt, auf das Römische Reich (Imperium). Nach der Römerzeit bedeutete das Wort „Kaiserreich“ oder „Weltreich“. Für den Kolonialismus des 19. Jahrhunderts wurde der Begriff „Imperialismus“ geprägt. Großbritannien verstand sich noch im 20. Jahrhundert als British Empire.

  • Indianerkriege

    Indianerkriege, die Unterdrückung und Bekämpfung der Ureinwohner Nordamerikas bis fast zu ihrer Vernichtung. Siedler gegen Indianer Ursprünglich lebten in Amerika mehr als eine Million Indianer. Die meisten „Weißen“ sahen jedoch in den „Rothäuten“ nur rechtlose „Wilde“. Im Jahr 1637 griffen Neuengländer eine Siedlung der Pequot an, aus Revanche für getötete Händler und Siedler, wobei sie jedoch die Feindseligkeiten nach eigenem Eingeständnis provoziert hatten. 1643 überfielen holländische Soldaten ein Indianerdorf und machten die Einwohner nieder. Daraufhin begab sich der Stamm der Algonquin...

  • Industrialisierung

    Industrialisierung, die Ausweitung des industriellen Sektors einer Volkswirtschaft im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen wie Handwerk, Handel und Landwirtschaft. Der industrielle Sektor Der industrielle Sektor ist derjenige Teil der gewerblichen Wirtschaft, der sich mit der Gewinnung von Rohstoffen, der Bearbeitung und Verarbeitung von Rohstoffen und Halbfabrikaten, der Herstellung von Endprodukten für Unternehmen und Verbraucher sowie mit Montage und Reparaturarbeiten befasst. Industriebetriebe sind vor allem durch maschinelle Produktion, Arbeitsteilung, Massenfertigung in großen...

  • Industrieländer

    Industrieländer, Staaten, deren Wirtschaft vor allem durch den industriellen Wirtschaftssektor getragen wurde, seit den 1960er-Jahren vermehrt auch durch den inzwischen dominierenden Dienstleistungssektor. Die Industrieländer in Westeuropa, Nordamerika sowie Australien und Neuseeland verfügen über ein hohes Pro-Kopf-Einkommen und sind gekennzeichnet durch ein hohes technologisches Niveau mit kapitalintensiver Produktion, hoher Produktivität, einem hohen Bildungsniveau, intensivem Außenhandel und hoher Lebensqualität. Diese Staaten werden wirtschaftlich und politisch auch als westliche...

  • Industrielle Revolution

    Industrielle Revolution, die historische Entwicklung, in der die industrielle Produktion zunehmend die landwirtschaftliche und handwerkliche Produktion verdrängte. Die industrielle Revolution begann Ende des 18. Jahrhunderts in England. Sie breitete sich anschließend in Teilen Europas und der USA aus und griff Anfang des 19. Jahrhunderts auch auf Deutschland über. Revolution und Industrialisierung Wegen Schnelligkeit der Entwicklung von der merkantilistischen zur industriellen Produktionsweise und ihrer tiefgreifenden Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft erscheint der Begriff...

  • Industriestaat

    Industriestaat, ein Land oder eine Gesellschaft (Industriegesellschaft), in dem der größte Teil der Bevölkerung im Unterschied zum Agrarstaat im industriellen Sektor (Bergbau, Energie- und Wasserversorgung, verarbeitendes Gewerbe) arbeitet und dort der überwiegende Teil der Wirtschaftsleistung des Staates erwirtschaftet wird. Industriestaaten entwickelten sich im Zeitalter der industriellen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts und der anschließenden Industrialisierung . Industriestaaten werden auch als entwickelte Volkswirtschaften bezeichnet. Das Zeitalter der Industriestaaten endete in...

  • Inka

    Inka, lateinamerikanische Hochkultur von 1350 bis 1533 n. Chr. Gesellschaftsstruktur Das Inkareich wurde vom obersten Inka beherrscht, der nach seinem Tod als Gott galt. Daneben verehrten die Inka zahlreiche göttliche Kräfte, die nach ihrer Vorstellung in Sternbildern, Quellen, Bäumen u. a. ihren Sitz hatten. Das Siedlungsgebiet reichte vom Norden Ecuadors bis zur Mitte Chiles. Leistungen Besondere Leistungen waren ein Straßensystem, monumentale Sakralbauten und das Militärwesen zur Herrschaftssicherung. Untergang 1532 zerstörte der spanische Conquistador Francisco Pizarro (* 1476/1478, †1541)...

  • Inquisition

    Inquisition, eigentlich ein Befragungsverfahren, um Menschen als Ketzer zu überführen. Das Verfahren wurde auf dem 4. Laterankonzil in Rom 1215 beschlossen. Ein Geständnis konnte allerdings auch unter Folter erzwungen werden und wurde fortan als gültig angesehen. Päpstliche Inquisition 1231 ordnete Papst Gregor IX. (*1170, †1241, Papst seit 1227) die systematische Aufspürung und Aburteilung von Ketzern an. Das hierzu neu geschaffene „Rechtsverfahren“ und die dafür geschaffene Organisation, die Inquisition, waren direkt der päpstlichen Autorität unterstellt. In Spanien wurde 1483 der...

  • Interregnum

    Interregnum, die Epoche zwischen dem Erlöschen des Herrscherhauses der Staufer in Deutschland (1254) und der Wahl Rudolf I. von Habsburg (*1218, †1291, König seit1273). Dabei handelte es sich keinesfalls um eine „königslose“ Zeit. Mehrere Fürsten im Deutschen Reich beanspruchten die Königskrone. Jedoch fehlte ihnen eine allseitig anerkannte Autorität, was zu einem rechtlosen Zustand führte, bis die Habsburger zur Herrscherdynastie aufstiegen.

  • Investiturstreit

    Investiturstreit, Auseinandersetzung zwischen König und Papst bzw. zwischen Kaisertum und Papsttum von 1073 bis 1122 um das alleinige Recht der Amtseinsetzung (Investitur von lateinisch „investitura“ = „einkleiden“) von Bischöfen und Äbten, die auch weltliche Aufgaben hatten. Vorangegangen war das Papstwahldekret von 1059, nach dem Kardinäle den Papst wählen und Geistliche ihre Ämter nicht aus der Hand von Laien empfangen sollten. Machtkampf und Kirchenbann Während Papst Gregor VII. (*1019/1030, †1085) nach seiner Wahl 1073 die Investitur als innerkirchliche Angelegenheit ansah, bestand der...

  • Islam

    Islam, eine der drei monotheistischen Religionen neben Christentum und Judentum . Als Religionsgründer gilt Mohammed, der von 570 bis 632 lebte. Heilige Schrift ist der Koran . Gott wird als Allah bezeichnet, das Gotteshaus ist die Moschee, Geistliche heißen Imame. Angehörige des Islam werden als Moslems oder Muslime bezeichnet. Islamische Herrschaft im Mittelalter Zwischen 632 und 634 stellte Abu Bakr (*um 573, †634), Schwiegervater des Propheten, als Kalif nach Mohammeds Tod und inneren Wirren von Medina aus die Einheit des Islam wieder her. Der zweite Kalif Omar I., auch Umar I. bezeichnet...

  • Italiker

    Italiker, die auf der Apenninenhalbinsel lebenden Stämme der Latiner, Umbrer, Sabiner, Samniten und Volsker. Sie sprachen ursprünglich nicht lateinisch, sondern hatten ihre eigenen Sprachen. Rom führte zwischen dem 5. und 3. Jahrhundert v. Chr. zahlreiche Kriege gegen diese Stämme und dehnte sein Herrschaftsgebiet durch die römische Expansion aus. Um 250 v. Chr. hatten die Römer alle italischen Stämme unterworfen und zu Bundesgenossen gemacht. Im Bundesgenossenkrieg 91 bis 88 v. Chr. siegt Rom über die aufständischen Italiker. Zur endgültigen Befriedung wird der freien Bevölkerung Italiens...