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Elfter September, Datum der Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und auf Teile des amerikanischen Verteidigungsministeriums (Pentagon) in Washington im Jahr 2001.

Die Anschläge auf die USA

Die Anschläge wurden von Selbstmordattentätern aus dem Kreis Terrororganisation al-Qaida unter Führung von Osama bin Laden (*1957/1958, †2011) mithilfe von entführten Passagiermaschinen (einschließlich ihrer Besatzung und Fluggäste) ausgeführt. Dabei wurden rund 3.000 Menschen getötet. Innerhalb der Forschung ist bisweilen umstritten, inwieweit die USA an diesem Terroranschlag selbst beteiligt waren. Eine eindeutige und belegbare Untersuchung der Umstände fehlt bis zum heutigen Tage. In der Folge dieser für die USA traumatischen Ereignisse formierte sich eine internationale Allianz. Der Elfte September markierte somit auch einen Wendepunkt in der Weltpolitik nach Ende des Ost-West-Konflikts.

Der Anti-Terror-Krieg

Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus (Anti-Terror-Krieg) wurde zum Schlagwort für den weltweiten, unter Führung der USA geleiteten Kampf gegen extremistische Gruppen und die sie unterstützenden Regierungen in islamischen Staaten unter Einsatz militärischer, politischer, wirtschaftlicher und geheimdienstlicher Mittel.

Die Anti-Terror-Allianz der USA unter Einbeziehung islamischer Staaten wie Pakistan wurde auch von Russland und China politisch unterstützt. Die US-Regierung unter Präsident George W. Bush (*1946, 43. Präsident der USA 2001 bis 2009) zielte zunächst auf die Zerstörung des Terrornetzwerks al-Qaida und des sie unterstützende Regime der Taliban in Afghanistan. Dies führte zum 2. Afghanistankrieg, der im Oktober 2001 begann.

Danach bekämpfte die USA die von ihr einer »Achse des Bösen« bezeichneten Länder Irak, Iran und Nord-Korea, da sie als mögliche Hersteller und Anwender von Atomwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen galten. So begann 2003 der ohne UN-Mandat geführte, weltpolitisch äußerst umstrittene Krieg der „Koalition der Willigen“ (vor allem USA und Großbritannien) gegen den Irak. Dieser Irakkrieg führte zum Sturz des irakischen Herrschers Saddam Husain (*1937, †2006) Danach sollte im Irak unter dem Schutz ausländischer Truppen ein neues politisches System geschaffen werden, was sich als sehr schwierig erwies und zum Bürgerkrieg mit teilweise religiös motivierten Anschlägen auf die Besatzungstruppen, Politiker, Sicherheitskräfte und Zivilisten führte. Ende 2008 endete das UN-Mandat für die multinationalen Truppen im Irak. Auch nach dem Abzug der Besatzungstruppen Ende 2011 kam das Land nicht zur Ruhe.

Amerikanischer Druck richtete sich auch verstärkt auch gegen die Staaten Iran und Nord-Korea. Schon seit 1979 bestand der Konflikt zwischen USA und Iran. Er bekam neue Nahrung, weil der Iran ein Atomprogramm betrieb und 2005 eine Allianz mit dem ebenfalls von der US-Regierung der Terrorismusförderung beschuldigten Syrien bildete. Nord-Korea wurde nicht nur von den USA, sondern auch von Japan und Süd-Korea als besonders gefährlich betrachtet, weil das kommunistische Land 2005 den Besitz von Atomwaffen bekanntgab. 2015 konnte in einem internationalen Abkommen der Atomkonflikt mit dem Iran beigelegt werden.

Die Strategie der US-Regierung unter George W. Bush im Kampf gegen den internationalen Terrorismus beruhte auf dem Einsatz militärischer Macht. Er missachtete dabei internationales Recht, unterhöhlte das Völkerrecht und verstieß teilweise gegen Menschenrechte.

Sein Nachfolger Barack Obama (*1961, 44. Präsident der USA von 2009 bis 2017) versuchte, den Kampf gegen den internationalen Terrorismus zu einem Ende zu bringen. Gleichzeitig sollten sich amerikanische Kampftruppen aus Afghanistan und dem Irak zurückziehen, was in Afghanistan Ende 2011 auch umgesetzt wurde. Gleichzeitig führte Obama allerdings auch den völkerrechtlich umstrittenen Drohnenkrieg fort und ließ 2011 den Terroristenführer Osama bin Laden in einem Kommandoeinsatz in Pakistan töten.

Mit dem selbsternannten Islamischen Staat (IS) war seit 2003 in den von Bürgerkriegen gekennzeichneten arabischen Regionen insbesondere im Irak, in Syrien und in Libyen eine neue Terrororganisation entstanden, die 2014 einen eigenen Staat ausrief, weite Landstriche im Nord-Irak und Syrien beherrschte und ein terroristisches Regime mit zahlreichen Kriegsverbrechen bis hin zu Völkermorden ausübte. Der Terrorismus des IS beschränkte sich nicht nur auf die Bürgerkriegsgebiete, sondern weitete sich durch Selbstmordanschläge auch auf Westeuropa (Frankreich, Belgien) aus.

Der Anti-Terror-Krieg verlagerte und verstärkte sich und führte im Bürgerkrieg in Syrien auch zu einer Art Wiederkehr des Ost-West-Konflikts, da Russland das Regime in Syrien militärisch unterstützte und die USA wie andere westliche Staaten Rebellengruppen im Kampf gegen den Islamischen Staat.


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