Industriestaat, ein Land oder eine Gesellschaft (Industriegesellschaft), in dem der größte Teil der Bevölkerung im Unterschied zum Agrarstaat im industriellen Sektor (Bergbau, Energie- und Wasserversorgung, verarbeitendes Gewerbe) arbeitet und dort der überwiegende Teil der Wirtschaftsleistung des Staates erwirtschaftet wird.
Industriestaaten entwickelten sich im Zeitalter der industriellen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts und der anschließenden Industrialisierung. Industriestaaten werden auch als entwickelte Volkswirtschaften bezeichnet.
Das Zeitalter der Industriestaaten endete in vielen entwickelten Industriegesellschaften Europas, Nordamerikas, in Japan und Australien in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, als durch den andauernden Strukturwandel mehr und mehr der Dienstleistungssektor (z. B. Handel, Verkehr, Banken, Versicherungen, Gastgewebe, Vermietung, öffentliche Dienstleistungen) der wichtigste Wirtschaftsbereich wurde. Diese Dienstleistungsgesellschaften werden auch als hoch entwickelte Volkswirtschaften bezeichnet.