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Saprobionten (Fäulnisbewohner) sind heterotrophe Lebewesen an Standorten mit faulenden bzw. verwesenden Substanzen ( eutrophierte Standorte). Man unterscheidet die Saprozoen als tierische S. (z. B. Aasfresser, Regenwürmer, Nacktschnecken) von den Saprophyten (z. B. Pilze). Von besonderem Interesse in der Hydrobiologie (Gewässerkunde) und zur Beurteilung der Wasserqualität sind die saproben Mikroorganismen unterschiedlich stark verunreinigter Gewässer.
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Sarkom : Ein bösartiger Tumor (meistens) der Weichteile; siehe Krebs
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Schilddrüse (Glandula thyreoidea): eine aus zahllosen Bläschen sich zusammensetzende Hormondrüse im Halsbereich der Luftröhre. Sie kommt bei allen Wirbeltieren (also auch beim Menschen) vor. Beim Menschen ist die Schilddrüse mit 20–60 g Gewicht die größte Hormondrüse . Sie produziert die Schilddrüsenhormone und das für den Calciumstoffwechsel wichtige Calcitonin . Schilddrüsenhormone sind die in der Schilddrüse gebildete und gespeicherte Hormone , insbesondere Thyroxin und Triiodthyronin . Unter Einfluss des Sympathikus ( vegetatives Nervensystem ) werden sie ausgeschüttet und ins Blut...
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Schizogonie : eine Form der ungeschlechtlichen Fortpflanzung bei Einzellern , v. a. bei den Sporentierchen. Dabei entstehen im Zellkörper aus dem ursprünglichen Kern durch einfache Mitosen zahlreiche Tochterkerne , aus denen (nach Zerfall der Mutterzelle, des Schizonten ) neue Individuen hervorgehen.
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Schlaf: Im Schlaf befindet sich der gesamte Organismus in einem Erholungsvorgang mit herabgesetztem oder aufgehobenem Bewusstsein, entspannter Ruhelage und Umstellung verschiedener vegetativer Körperfunktionen (Verlangsamung der Atmung , Erniedrigung des Blutdrucks ). Ebenso wie die Aufmerksamkeit im Wachen variieren kann, ändert sich auch die Schlaftiefe, kenntlich an der Stärke des zur Unterbrechung des Schlafes erforderlichen Weckreizes. Mithilfe des Elektroencephalogramms (EEG ) lassen sich die folgenden Schlafstadien unterscheiden: Tiefschlaf (Stadium E): fast ausschließlich mit langsamen...
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Schlüsselreiz: ein Reiz, der über einen angeborenen Auslösemechanismus wirkt und eine artspezifische Instinkthandlung ( Instinktverhalten ) auslöst. Schlüsselreiz und ausgelöstes Verhalten wurden von Konrad Lorenz mit »Schlüssel und Schloss« verglichen. Aus der Vielzahl der Reize, die von den Sinnesorgane n der Tiere aufgenommen werden, haben nur einige Signalcharakter. Sie müssen unter natürlichen Bedingungen so selten sein, dass das ausgelöste Verhalten des Tiers sinnvoll und von Nutzen ist. Häufig handelt es sich um eine Kombination von angeborenen und erlernten Reizen, die sich ergänzen...
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Schwangerschaft (Gravidität) ist die Zeitspanne von der Einnistung eines befruchteten Eies bis zur Geburt eines Kindes. Die Schwangerschaft dauert im Mittel 280 Tage, gerechnet vom ersten Tag der letzten Monatsblutung ( Menstruationszyklus ). Aus biologischer Sicht beginnt die Schwangerschaft mit der Besamung der Eizelle und der nachfolgenden Befruchtung . Unter Annahme eines durchschnittlichen Menstruationszyklus von 28 Tagen erreicht der so entstandene Blasenkeim die Gebärmutterhöhle gewöhnlich am 18. Zyklustag, wenn die Befruchtung am 14. Zyklustag stattgefunden hat. Die Einnistung des...
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Seitenlinienorgane sind Hautsinnesorgane bei wasserbewohnenden Wirbeltieren (Fische, wasserlebende Amphibien und Amphibienlarven). Seitenlinienorgane sitzen in linienförmiger Anordnung an Kopf und Körper, bevorzugt an den Längsseiten. Sie sind Sitz des Strömungssinns , dienen also der Wahrnehmung von Richtung und Geschwindigkeit von Wasserströmungen. Die Seitenlinienorgane bestehen aus Gruppen sekundärer Sinneszellen auf der Oberhaut (frei stehend oder eingesenkt), deren lange Sinneshaare in eine elastische Gallertsäule hineinragen. Die Gallertsäule wird durch kleinste Wasserbewegungen...
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Sekret: Produkt einer Drüse , das nach außen oder innen abgesondert wird (Sekretion) und für den tierischen oder menschlichen Organismus verwertbar ist (Speichel, Magensaft, Bauchspeichel). Im Fall der Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten , die keine bestimmte Funktion mehr erfüllen, spricht man auch von Exkreten . In gewissem Sinne kann man auch bei Pflanzen von Sekreten sprechen, so z. B. im Falle der zuckerhaltigen Lösungen in den Nektarien der Blüten oder der Verdauungsenzyme der fleischfressenden Pflanzen.
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Selektion ( Auslese ): das Phänomen, dass bei unterschiedlicher Merkmalsausprägung ( Phänotyp ) Individuen, die an die herrschenden Umweltbedingungen gut angepasst sind, zu höherem Fortpflanzungserfolg kommen und somit in der folgenden Generation stärker vertreten sind als weniger gut angepasste Individuen. Selektionstheorie : Darwinismus .
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Sequenzanalyse (Sequenzierung): die Ermittlung der Reihenfolge der verschiedenen molekularen Bausteine in Biopolymeren sowie deren Auswertung. Da die eigentlichen Sequenzierverfahren meist nicht an den sehr großen Molekülen durchgeführt werden können, müssen diese gewöhnlich in einem ersten Schritt in kleinere Bruchstücke zerlegt werden. Das kann auf chemischem Weg oder mithilfe spezifischer Enzyme erfolgen. So lassen sich z. B. Proteine durch Proteasen zu kleineren Peptiden , DNA durch Restriktionsenzyme zu Oligonucleotiden fragmentieren. Besonders der Sequenzierung der DNA kommt heute große...
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Serum : Bezeichnung für den allgemein von mikroskopischen Teilchen freie, nicht mehr gerinnbaren flüssigen Teil von Blut , Lymphe , Milch .
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Seuche : ansteckende Infektionskrankheit , für die eine rasche Verbreitung und ein schwerer Verlauf charakteristisch sind (vergl. Epidemie , Pandemie ), z. B. Grippe , Cholera und Typhus .
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Rein biologisch versteht man unter Sexualität das Phänomen, dass Lebewesen in zwei Geschlechtern (männlich, weiblich) vorkommen und sich geschlechtlich fortpflanzen. Hierbei verschmelzen die durch Reduktionsteilung ( Meiose ) entstehenden geschlechtlich differenzierten Keimzellen (Geschlechtszellen) miteinander ( Befruchtung ). Auf diese Weise dient die Sexualität der Rekombination von Erbanlagen, ohne dass damit eine tatsächliche Veränderung ( Mutation ) des Erbguts eintritt. Durch Bildung neuer Rekombinanten kann die Sexualität zur besseren Anpassung von Lebewesen an (sich ändernde)...
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Sinnesorgane dienen der Aufnahme von Reizen. Sinnesorgane nehmen mechanische (Mechanorezeptoren), optische ( Fotorezeptoren , Lichtsinn ) oder chemische Reize ( chemische Sinne ) auf und formen sie in Nervenimpulse um, die ein Nervensystem verarbeitet. Die Reizaufnahme in den Sinnesorganen erfolgt stets durch Sinneszellen bzw. freie Nervenendigungen . Dabei können die Sinneszellen diffus über die Körperoberfläche verteilt oder an bestimmten Stellen zu Sinnesorganen vereint sein. Zur Reizaufnahme besitzen Sinnesorgane fast immer Hilfseinrichtungen, die nur ganz bestimmte Reize zu den...
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Skelett bezeichnet ein äußeres oder inneres Stützsystem , das dem tierischen Körper Form und Halt gibt und den bewegenden Muskeln Ansatzstellen bietet. Ein Außenskelett (Exoskelett) aus Chitin (Chitinskelett) kommt bei den Gliederfüßern (v.a. Insekten , Krebse , Spinnentiere ) vor. Es besteht aus einzelnen röhren- oder plattenförmigen Teilen, die durch dünne Gelenkhäute miteinander verbunden sind. Von innen setzen Muskeln an diesen Skelettteilen an und bewegen sie. Die Teile des Außenskeletts sind starr und können nicht mitwachsen . Deshalb wird beim Wachstum unter dem alten Chitinskelett ein...
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Sonnengeflecht (Solarplexus): das größte und wichtigste Gangliengeflecht des vegetativen Nervensystems beiderseits der mittleren Brustwirbelsäule beim Menschen.
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Spaltungsregel : die zweite der Mendel-Regeln . Kreuzt man die Mischlinge (Tochtergeneration) untereinander, so spaltet sich die Enkelgeneration in einem bestimmten Zahlenverhältnis auf. Dabei treten auch die Merkmale der Elterngeneration wieder auf. Quelle: https://freie-referate.de/biologie/mendelsche-regeln
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Spermatogenese : Die männlichen Keimzellen (Samenzellen) entwickeln sich in den Hoden . Dort werden während der Embryonalentwicklung oder in der Kindheit (beim Menschen das ganze Leben hindurch) aus Urkeimzellen durch rasche mitotische Zellteilungen diploide Ursamenzellen (Spermatogonien) gebildet (Vermehrungsphase). Da die Zellen ihr Plasma dabei nicht ergänzen, werden sie immer kleiner. In der Wachstumsphase erfolgt nun die Vermehrung des Plasmas. Es entstehen die Spermatocyten erster Ordnung. Während der folgenden ersten Reifungsteilung ( Meiose ) entstehen aus einem Spermatocyten erster...
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Spermium (Samenzelle): männliche Geschlechtszellen mit einfachem ( haploidem ) Chromosomensatz und meist starker Eigenbeweglichkeit, die in den männlichen Keimdrüsen, den Hoden , gebildet werden. Form und Größe sind charakteristisch für die einzelnen Arten. Spermien bestehen i. A. aus einem meist ovalen, abgeflachten, daher von der Kante her keilartig zugespitzt erscheinenden Kopf, dem Hals, einem Mittelstück und dem dünnen, langen Schwanz. Beim Menschen sind die Spermien über 50 \(\mu\text{m}\) lang. Der Kopf (beim Menschen 3–5 \(\mu\text{m}\) lang) enthält den Kern mit den Chromosomen und...
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Sprossung ( Knospung ): eine Form der ungeschlechtlichen Fortpflanzung bei verschiedenen niederen Lebewesen , v. a. bei Algen, Pilzen, Schwämmen, Hohltieren, Manteltieren und den Finnen mancher Bandwürmer. Dabei werden besondere Zellkomplexe als Körperauswüchse ( Knospen ) mehr oder weniger weitgehend abgeschnürt und zu Tochterindividuen ( Strobilation ). Verbleiben diese am Mutterorganismus, so entstehen Kolonien bzw. Tierstöcke . – Bei Hefen bildet sich vor der Kernteilung von der Mutterzelle aus ein Auswuchs. Dann erfolgen die Einwanderung des (sehr kleinen) Tochterkerns und die Abschnürung...
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Spurenelemente sind lebenswichtige chemische Elemente, die Pflanzen, Tiere und der Mensch nur in geringen Spuren benötigen. Bei Pflanzen sind dies z. B. die Schwermetalle und Eisen, Mangan, Kupfer, Molybdän und Zink sowie Chlor und Bor. Einige Spurenelemente werden im Organismus zur Enzymbildung benötigt. Bei Mangel treten Krankheiten auf, z. B. bei Manganmangel die Dörrfleckenkrankheit des Getreides, bei Bormangel die Herzfäule der Rüben. Bei extremem Kupfermangel unterbleibt die Ähren- oder Rispenbildung des Getreides. Der Mensch benötigt als Spurenelemente v. a. Eisen, Kupfer, Zink, Kobalt...
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Stammzellen sind die Ursprungszellen aller mehrzelligen Lebewesen, jede Zelle eines Organismus leitet sich letztlich von diesen Stammzellen ab. Stammzellen werden nur durch zwei Minimalkriterien definiert: Selbsterneuerung und das Potenzial zur Differenzierung . Unter Selbsterneuerung versteht man die Fähigkeit einer Stammzelle, bei einer Zellteilung immer mindestens eine Tochterzelle hervorzubringen, die wieder eine Stammzelle und identisch zur Mutterzelle ist. Die Fähigkeit der Stammzellen zur Ausreifung in verschiedene spezialisierte Zelltypen nennt man Potenzial. Die Stammzelltherapie im...
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Stärke : ein Polysaccharid, das aus vielen Glucosemolekülen zusammengesetzt ist. Stärke entsteht als kurzlebiges, erstes sichtbares Assimilationsprodukt innerhalb der Chloroplasten . Diese schwer lösliche Assimilationsstärke wird in der Nacht durch Wirkung der a- und b- Amylase zur wasserlöslichen Glucose abgebaut und zu den Leukoplasten als Speicherorten transportiert. Im Inneren des Stärkekorns wird die Stärke in Form von Amylose (eine unverzweigte Kette), in der Hülle in Form von Amylopektin (verzweigte Kette) gespeichert. Die tierische Stärke ist das Glykogen , das v. a. in den Leber- und...
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Stoffwechsel ( Metabolismus ) ist die Gesamtheit der im Organismus ablaufenden chemischen Reaktionen, die allesamt enzymatisch gesteuert sind. Man unterscheidet den Anabolismus ( Aufbaustoffwechsel ) vom Katabolismus ( Abbaustoffwechsel ). Grundsätzlich ist der anabolische Prozess stets mit einem Energieverbrauch , der katabolische dagegen mit einem Energiegewinn verbunden. Der größte Teil der menschlichen Nahrung besteht aus Kohlenhydraten , die etwa 60 % der Kalorien liefern. Sie können in gewissem Umfang durch Proteine und Fette ersetzt werden. Die Fette erfüllen bei der Ernährung drei...
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Stress ist ein charakteristisches Reaktionsmuster ( Anpassungssyndrom ), das Tiere und Menschen als Antwort auf erhöhte Beanspruchung zeigen. In einer Stresssituation kommt es durch Nervenimpulse des Hypothalamus zu einer Aktivierung des Nebennierenmarks , mit der Folge, dass Adrenalin und Noradrenalin vermehrt ausgeschüttet werden. Über einen weiteren Mechanismus wird über eine Aktivierung des Hypophysenvorderlappens eine vermehrte Ausschüttung von ACTH (Hypophysenhormone) veranlasst, das die Produktion von Hormonen der Nebennierenrinde (Nebennierenhormone), insbesondere von Glucocorticoiden...
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Symbiose : das Zusammenleben zweier Organismen verschiedener Artzugehörigkeit , wobei jeder Partner ( Symbiont ), im Gegensatz zum Parasitismus , Nutzen aus dieser Verbindung zieht.
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Synapsen sind die Kontaktstelle zwischen zwei Nervenzellen bzw. zwischen Sinneszellen und Nervenzellen oder zwischen Nervenzellen und einem Erfolgsorgan (Drüsenzelle, Muskelfaser). Die Synapse besteht aus Präsynapse und Postsynapse , dazwischen befindet sich der synaptische Spalt . Bei der (häufigeren) chemischen Synapse erfolgt die Erregungsübertragung mithilfe von Transmittern . Die Präsynapse wird durch ein ankommendes Aktionspotenzial depolarisiert, was – nach Einströmen extrazellulärer Ca2+-Ionen – eine Freisetzung der Transmittersubstanz (z.B. Acetylcholin) in den synaptischen Spalt...
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Synergisten sind Muskeln , Nerven oder andere Teile des Organismus, die gleichsinnig zusammenwirken, also sich gegenseitig unterstützen. (Gegenspieler: Antagonisten )
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Systematik ist ein Teilgebiet der Biologie, das sich mit den verwandtschaftlichen Beziehungen der Lebewesen und ihrer hierarchischen Gliederung beschäftigt. Die systematische Grundeinheit ist die Art . In einer Art werden die Organismen zusammengefasst, die in allen wesentlichen Merkmalen übereinstimmen. Die nächsthöhere Einheit ist die Gattung , bestehend aus mehreren Arten. Mehrere Gattungen bilden eine Familie , mehrere Familien eine Ordnung , mehrere Ordnungen eine Klasse und mehrere Klassen eine Abteilung . Die zoologische Systematik kennt die Kategorie Abteilung nicht oder verwendet...