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  • Abduktoren

    Abduktoren sind Muskeln , die Gliedmaßen vom Körper wegbewegen. Ein Teil des dreieckigen Schultermuskels ist Abduktor des Arms; er hebt die Arme seitlich. Mittlerer und kleiner Gesäßmuskel sind die entsprechenden Muskeln des Beins. – Gegensatz: Adduktoren.

  • Aberration

    Die Abweichung eines Lebewesens von einem bestimmten Arttypus. Sie ist den üblichen Variationen innerhalb einer Art zuzurechnen.

  • Absorptionsgewebe

    Zur Aufnahme von Wasser und gelösten Nährstoffen dienendes pflanzliches Gewebe. Seine Zellen haben dünne Wände und weisen hohe osmotisch e Werte auf. Das Absorptionsgewebe verfügt über eine große Oberfläche und gute Quellbarkeit sowie starke Kapillarkräfte . Typische Absorptionsgewebe sind die Rhizodermis der Wurzeln .

  • Abundanz

    Abundanz bezeichnet in der Ökologie die auf eine Flächen- oder Raumeinheit ( Ökosystem ) bezogene Individuenzahl einer Art (Individuendichte) oder die Artendichte einer Pflanzen- oder Tiergesellschaft.

  • ACTH

    ACTH ist die Abkürzung für adrenocorticotropes Hormon (Corticotropin): ein Hormon der Hypophyse . Da ACTH bei verschiedenen Formen des Stress vermehrt ausgeschüttet wird, nennt man es auch das Stresshormon

  • Adduktoren

    Adduktoren sind Muskeln , die Gliedmaßen an den Körper heranziehen. Für den Arm sind dies der große Brustmuskel , der breite Rückenmuskel und der große runde Muskel, für das Bein eine Gruppe von Schenkelanziehermuskeln . – Gegensatz: Abduktoren

  • Adenin

    Adenin (6-Aminopurin): als Baustein in den Nucleinsäuren vorkommende Purinbase. Als freie Purinbase wurde Adenin in Hefe, Steinpilzen, Zuckerrüben, Hopfen sowie im Teestrauch nachgewiesen.

  • Adenosin

    Adenosin ist ein glykosidisches Nucleosid aus D-Ribose und Adenin; wichtiger Bestandteil der Nucleinsäuren .

  • Adrenalin

    Adrenalin (Epinephrin, Suprarenin, Vasotonin) ist ein Hormon , das im Nebennierenmark und an den Nervenendigungen des Sympathikus von Wirbeltieren und einigen Wirbellosen gebildet wird. Adrenalin mobilisiert den Stoffwechsel in Gefahren- und Stress situationen. Es steigert den Blutzuckerspiegel , die Durchblutung der Bewegungsmuskulatur und der Herzkranzgefäße sowie die Leistung des Herzens (Erhöhung von Blutdruck, Herzfrequenz, Herzminutenvolumen). Es hemmt dagegen die Darmperistaltik und wirkt verengend auf die Kapillaren der Haut und der Muskulatur der Bronchien (Asthma auslösend!)...

  • aerob

    aerob : Bezeichnung für Lebensvorgänge, die nur in Gegenwart von Sauerstoff ablaufen; aerob lebende Organismen heißen Aerobier (Aerobionten). – Gegensatz: anaerob .

  • Affenlücke

    Bei allen Menschenaffen und vielen anderen Säugern befindet sich in den Zahnreihen eine Lücke, in die der Eckzahn des gegenüberliegenden Kiefers eingreift. Die Affenlücke fehlt in der Regel bei den fossilen und rezenten Menschen , sie kann jedoch als Atavismus vorkommen. siehe: Abstammungslehre

  • afferente Fasern

    afferente Fasern (sensorische Fasern): Nervenfasern, die Erregungen von reizaufnehmenden Nervenzellen zum Zentralnervensystem leiten; a. F. leiten z. B. die Tastsinnesempfindungen von den Fingerspitzen über das Rückenmark bis zum Gehirn . – Gegensatz: efferente Fasern .

  • Agglutination

    Agglutination : die Zusammenballung roter Blutkörperchen in einem fremden Serum aufgrund der Reaktion zwischen den Antigenen der Blutkörperchen ( Agglutinogene ) und den blutgruppenspezifischen Antikörpern des fremden Serums ( Agglutinine ). Diese Reaktion macht man sich für die Blutgruppenbestimmung (z. B. vor Bluttransfusionen) zunutze. Eine entsprechende Antigen-Antikörper-Reaktion ist die A. von Bakterien im Serum, nachdem nach einer Infektion oder aktiven Impfung im Körper Antikörper gegen diese Bakterien gebildet worden sind. – siehe Immunsystem .

  • Aggression

    Aggression : nach Konrad Lorenz ein angeborener Trieb mit innerer Erregungsproduktion. Das Angriffsverhalten wird durch einen entsprechenden Schlüsselreiz ausgelöst. Fehlt dieser Reiz, staut sich die Erregung auf, bis das Tier ein Ersatzobjekt gefunden hat, an dem es seine Aggression abreagieren kann. (⇒ Verhaltensforschung )

  • Aids

    Aids (Abk. des engl. Begriffs acquired immune deficiency syndrome = erworbenes Immunschwächesyndrom) . Aids gehört zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Die Immunschwäche wird durch die HI-Viren (Abk. HIV, von engl. human immunodeficiency virus ) ausgelöst, die die Abwehrfähigkeit des Körpers gegenüber Krankheitserregern stark vermindern; d. h., das Virus befällt die Zellen ( T-Lymphocyten ), die das Abwehrsystem in Gang halten, und legt diese lahm, sodass andere, sonst eher harmlose und überall verbreitete Krankheitserreger oder auch Tumoren nicht mehr bekämpft werden können. Die Folge...

  • Akkomodation

    Akkommodation : das Scharfstellen des Bildes auf der Netzhaut des Auges . Hierzu verändern Amphibien, Fische und Wirbellose den Abstand der Linse zur Netzhaut. Die meisten Reptilien, alle Vögel und Säuger dagegen verändern die Krümmung ihrer Linse.

  • Albinismus

    Albinismus ist das angeborene, i. A. rezessiv vererbbare Fehlen der Pigmentierung bei Tieren und beim Menschen. Die Ursache ist ein Fehler im Phenylalanin-Tyrosin- Stoffwechsel, der die für die Pigmente benötigten Melaninverbindungen liefert. Bei totalem Albinismus fehlen sämtliche Pigmente, die Iris schimmert infolge der durchscheinenden Blutgefäße rot. Ein teilweiser Pigmentmangel führt zur Weißscheckung (Teilalbinismus).

  • Allel

    Kommt ein Gen in mehreren, sich im äußeren Erscheinungsbild ( Phänotyp ) unterschiedlich auswirkenden Formen vor, so nennt man diese durch Mutationen bedingten Variationen eines Gens allele Gene oder Allel. So kann z. B. das Gen für die Größe der Blattspreite bei einer Pflanzenart in Form von zwei Allelen vorkommen. Da bei Organismen mit doppeltem Chromosomensatz jedes Gen zweimal vorhanden ist, kann auch jeder Zellkern zwei verschiedene Allele eines Gens besitzen. Welches A. im Phänotyp in Erscheinung tritt, hängt davon ab, welches der beiden Allele dominant ist. Tritt der Phänotyp beider A...

  • Allergien

    Der Begriff Allergie bezeichnet eine spezifische Änderung der Reaktionsfähigkeit des Immunsystems gegenüber körperfremden, eigentlich unschädlichen Stoffen ( Allergene ). Das Immunsystem hat drei Möglichkeiten, auf den Kontakt mit einem beliebigen Stoff zu reagieren: Anergie : Der Einflussfaktor wird toleriert, es kommt zu keiner Abwehrreaktion. Normergie : Der Fremdstoff wird gezielt abgewehrt und vernichtet. Allergie : Die Reaktion des Immunsystems ist stärker als erforderlich , neben der eigentlichen Abwehr des Allergens treten allergische Reaktionen auf. Den Kontakt mit einem Allergen, das...

  • Aminosäuren

    Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine . Aminosäuren besitzen zwei funktionelle Gruppen, die Aminogruppe (— NH₂) und die Carboxy(l)gruppe (—COOH). Sie haben einen salzartigen Charakter, sind fest, kristallin und in Wasser leicht löslich. In Proteinen steht die Aminogruppe der Aminosäuren stets in α-Stellung zur Carboxygruppe. Die einfachste Aminosäure ist das Glycin ( NH₂-CH₂-COOH ); bei den anderen Aminosäuren ist ein Wasserstoff der CH₂-Gruppe durch einen aliphatischen oder aromatischen Rest (R) ersetzt. Alle Aminosäuren. (mit Ausnahme von Glycin) sind optisch aktiv. In der Natur kommt...

  • anaerob

    Als anaerob bezeichnet man Lebensvorgänge, die ohne Sauerstoff ablaufen. Unter den anaerob lebenden Organismen (Anaerobier, Anaerobionten) können sich einige auch bei Anwesenheit von Sauerstoff entwickeln ( fakultative Anaerobier ; z. B. Milchsäurebakterien, Hefepilze), für andere ist Sauerstoff absolut giftig ( obligate Anaerobier ; z. B. die Erreger des Wundstarrkrampfs, Buttersäurebakterien und Methanbakterien). Gegensatz: aerob .

  • Anämie

    Anämie (Blutarmut): die Verminderung des roten Blutfarbstoffs, die meist mit einer Abnahme der roten Blutkörperchen einhergeht. Dadurch ist der Transport von Sauerstoff im Blut behindert. Anämie entsteht u. a. durch Blutverlust, verringerte Blutbildung im Knochenmark oder gesteigerten Abbau der roten Blutkörperchen in der Milz . Mangel an Vitaminen oder Eisen, das in Hämoglobin eingebaut wird, führt ebenfalls zur Anämie ( Extrinsic Factor ). Die Sichelzellenanämie (sichelförmige rote Blutkörperchen) beruht auf einer fehlerhaften Aminosäuresequenz des Hämoglobins, in dem eine einzige falsche...

  • Anaphase

    Anaphase : Während der Anaphase der Mitose und der Meiose wandern die Chromosomen aus der Äquatorialplatte zu den Spindelpolen .

  • Aneuploidie

    Aneuploidie : das Fehlen oder die Überzähligkeit von Chromosomen im Zellkern . Aufgrund ihrer fehlerhaften Verteilung während der Kernteilung ist nicht die normale Anzahl von Chromosomen in die Tochterzellen gelangt. Ein Beispiel für Aneuploidie ist die Trisomie 21 des Menschen ( Genommutationen ).

  • Anpassung

    Anpassung (Adaptation) ist die Einstellung des Organismus auf die jeweiligen Umweltbedingungen. Sie erfolgt beim Einzelindividuum relativ kurzfristig (individuelle A.) oder bei Arten und Gattungen im Laufe der Erdgeschichte (phyletische A.). Individuelle Anpassung findet man bei den Einstellungsmechanismen der Blüte (Öffnen und Schließen je nach Licht und Temperatur) und des Auges (Akkommodation je nach Entfernung und Dunkeladaptation je nach Lichtintensität). Hierzu gehören z. B. auch die Fähigkeit der gleichwarmen Organismen, mithilfe eines Regelkreises die Körpertemperatur konstant zu...

  • Antagonisten

    Antagonisten : gegen andere Komponenten im Gegenspielerprinzip wirkende Gegenspieler . In der Muskelphysiologie z. B. ist ein Antagonist der einem Muskel mechanisch entgegenwirkende Muskel, etwa Strecker und Beuger eines Gelenks. Bei den höheren Wirbeltieren wirken Sympathikus und Parasympathikus ( vegetatives Nervensystem ) oder viele Hormone untereinander als Antagonisten. Bei enzymatischen Reaktionen sind Antagonisten (hier als Inhibitoren bezeichnet) zur Steuerung der Reaktionsgeschwindigkeit unerlässlich.

  • Antigen-Antikörper-Reaktion

    Antigen-Antikörper-Reaktion , Abk. AAR: die wichtigste Immunreaktion ( Immunsystem ). Sie wird ausgelöst, wenn im Blutserum ein freies Antigen mit seinem spezifischen Antikörper zusammentrifft. Da an der Oberfläche der Antikörper mindestens zwei Haftstellen existieren, die gegen das polyvalente Antigen gerichtet sind, bildet sich ein Antigen- Antikörper-Geflecht. Eine solche Antigen-Antikörper-Reaktion kann zu einer Agglutination (Verklumpung durch Agglutinine) oder Präzipitation (Fällung durch Präzipitine) führen.

  • Antigene

    Antigene : spezielle Moleküle, die eine spezifische Antikörperbildung ( Antikörper ) auslösen. Als Antigene können körperfremde Proteine ( Bakterien , Viren ) und Polysaccharide fungieren. Kleinere Moleküle, sog. Haptene , können erst nach Kopplung an größere Trägermoleküle ebenfalls eine volle Immunreaktion hervorrufen.

  • Antikörper

    Antikörper : Abwehrstoffe, die in den B-Lymphocyten ( weiße Blutkörperchen ) gegen Antigene gebildet werden. Es handelt sich um eine bestimmte Art von Proteinen ( Gammaglobuline ) mit einem Molekulargewicht von rund 140 000. – siehe Blutgruppen , monoklonale Antikörper .

  • Äquatorialplatte

    Äquatorialplatte : der Bereich in der Zellmitte, in dem die Chromosomen sich während der Mitose oder der Meiose zwischen den Spindelpolen in einer Ebene anordnen.

  • Art

    Art ( Species ) ist die wichtigste Einheit im System der Tiere und Pflanzen ( Systematik ). Als Grundeinheit umfasst sie die Gesamtheit der Individuen, die in allen wesentlich erscheinenden Merkmalen miteinander übereinstimmen. Die Fähigkeit zweier Individuen, unter natürlichen Bedingungen fruchtbare Nachkommen zu erzeugen, ist ein zuverlässigeres Kennzeichen für ihre Zugehörigkeit zu einer Art ( Biospecies ) als ihr Aussehen. Die Gesamtheit der Individuen einer Art in einem definierten Raum bilden eine Populatio n.

  • Atmung

    Atmung : Bezeichnung für den Gasaustausch der Lebewesen mit ihrer Umgebung (äußere Atmung) bzw. für den Energie liefernden Stoffwechselprozess in den Zellen (innere Atmung). Die äußere Atmung (Respiration) ist die Atmung im engeren Sinn, bei der Sauerstoff vom Organismus aufgenommen und Kohlenstoffdioxid abgegeben wird. Dieser Gasaustausch erfolgt durch besondere Atmungsorgane oder, bei niederen Tieren, ausschließlich durch die Haut. Hautatmung gibt es auch beim Menschen (ca. 1,5 % der Gesamtrespiration) und z. B. beim Frosch (ca. 35 %). Der Gasaustausch zwischen Sauerstoff und...

  • Atmungskette

    Atmungskette : eine Reihe von enzymatischen Redoxreaktionen , aus denen die lebenden Zellen unter aeroben Bedingungen den größten Teil der von ihnen benötigten Energie gewinnen. Das Endprodukt der Atmungskette ist Wasser . Und zwar wird der Wasserstoff , den das NAD+ von den Substraten aus der Glykolyse und dem Citronensäurezyklus überträgt, auf den aufgenommenen Sauerstoff übertragen. Die Atmungskette wird deshalb auch als biologische Oxidation bezeichnet.

  • ATP

    ATP , Abk. für Adenosintriphosphat: ein Mononucleotid aus Adenin, Ribose und 3 linear aneinandergereihten Phosphatresten, die miteinander verknüpft und mit der OH-Gruppe in 5-Stellung der Ribose verestert sind. Die Verbindung von Adenosin mit einer Phosphorsäure heißt Adenosinmonophosphat (abgekürzt: AMP ). Ist noch eine weitere Phosphorsäure anhydridartig verknüpft, so erhält man Adenosindiphosphat (abgekürzt: ADP ). ADP kommt vermutlich in allen Lebewesen vor, wo es in einer Vielzahl von Stoffwechselreaktionen als Überträger von Energie und Phosphat wirkt (z. B. bei der Glykolyse und der...

  • Auge

    Augen : die Lichtsinnesorgane von Tieren und des Menschen ( Lichtsinn ). Ihre Sehzellen enthalten Farbstoffe , die das Licht absorbieren ( Sehpurpur ) und dadurch eine Erregung auslösen.

  • Autoimmunkrankheiten

    Autoimmunkrankheiten : Erkrankungen, die durch immunologische Reaktionen gegenüber Proteinen oder Zellantigenen des eigenen Körpers bedingt sind. Körpereigene Substanzen eines Individuums werden als »fremd« empfunden und lösen die Bildung von Antikörpern gegen »sich« selbst und damit eine Antigen-Antikörper-Reaktion im eigenen Organismus aus. Diese Vorgänge werden für viele Krankheitsbilder ungeklärter Ursache verantwortlich gemacht. Gesichert erscheint der Zusammenhang z. B. bei bestimmten Formen der Blutarmut ( Anämie ), bei Nebennierenerkrankungen und bei der Schmetterlingsflechte sowie bei...

  • Axon

    Axon (Achsenzylinder): der zentrale Cytoplasmastrang einer Nervenfaser . Mit dem Axolemm und den umgebenden Hüllen entspricht es dem Neuriten einer Nervenzelle. Axon und Axolemm leiten Erregungen vom Zellkörper des Neurons weg. ( ⇒ Nervensystem )