Rein biologisch
versteht man unter Sexualität das Phänomen, dass Lebewesen in zwei Geschlechtern (männlich, weiblich) vorkommen und sich geschlechtlich fortpflanzen. Hierbei verschmelzen die durch Reduktionsteilung (Meiose) entstehenden geschlechtlich differenzierten Keimzellen (Geschlechtszellen) miteinander (Befruchtung). Auf diese Weise dient die Sexualität der Rekombination von Erbanlagen, ohne dass damit eine tatsächliche Veränderung (Mutation) des Erbguts eintritt. Durch Bildung neuer Rekombinanten kann die Sexualität zur besseren Anpassung von Lebewesen an (sich ändernde) Umweltbedingungen beitragen. Sexualität ist jedoch keine generelle Voraussetzung für die Fortpflanzung.
Gefühle bzw. Bedürfnisse
sowie entsprechende Verhaltensweisen von Menschen (oder Tieren), die den Geschlechtstrieb betreffen – insbesondere im Hinblick auf die Befriedigung dieses Triebs – werden begrifflich unter der Bezeichnung Sexualität zusammengefasst. In erster Linie bezieht sich Sexualität auf das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Individuen; dies wird auch als Heterosexualität bezeichnet. Bei Beziehungen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern spricht man dagegen von Homosexualität. Im Tierreich ist das Sexualverhalten weitgehend noch instinktgesteuert. Sexuelle Handlungen erfolgen mit dem Ziel der Begattung. Die von vielen Tierarten hierzu entwickelten Varianten des Paarungsverhaltens laufen ebenfalls weitgehend instinktiv ab.
An der Sexualität des Menschen ist nahezu der gesamte Komplex körperlicher und seelischgeistiger Beziehungen beteiligt. Außer von individuellen seelischen Erwartungen und Wünschen, geistigen Einstellungen und Erfahrungen wird sie besonders von kulturellen und gesellschaftlichen Verhältnissen, Normen und Institutionen beeinflusst.