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  • Magen

    Magen (Ventriculus) ist ein erweiterter, meist muskulöser Abschnitt des Verdauungskanals , der an die Speiseröhre anschließt und in dem die Proteinverdauung mit Salzsäure und Verdauungsenzymen erfolgt. Erweiterungen, in denen Nahrung nur gespeichert, durch Speichel enzymatisch aufbereitet oder mechanisch zerkleinert wird, werden als Vormägen bezeichnet, wenn der Mitteldarm die Aufgaben des Magens übernimmt (bei Insekten) oder ein eigentlicher Magen noch folgt. Der Magen des Menschen ist C-förmig, 20 cm lang und fasst rund 1,5 Liter. Die Speiseröhre mündet etwas unterhalb der höchsten Stelle...

  • Malpighi-Gefäße

    Malpighi-Gefäße : Ausscheidungsorgane ( Exkretion ) von auf dem Land lebenden Gliederfüßern, die z. B. bei Insekten zwischen Mittel- und Enddarm in den Darm münden. Ihre langen, meist unverzweigten und am Ende verschlossenen Schläuche ragen frei in die Leibeshöhle. Ihre Zellen entnehmen dem Blut v. a. Abbauprodukte des Proteinstoffwechsels , bauen sie zu Harnsäure, Harnstoff , Carbonaten und Oxalaten um und scheiden sie in den Darm aus.

  • Mammalia

    Mammalia = die Säugetiere : die am höchsten entwickelte Klasse der Wirbeltiere . Säugetiere sind mit mehr als 4000 Arten in 20 Ordnungen und 130 Familien weltweit verbreitet. Vor rd. 200 Millionen Jahren (also in der Trias des Erdmittelalters) lebten säugetierähnliche Kriechtiere, aus denen sich die heutigen Säugetiere entwickelt haben. Säugetiere sind warmblütige Wirbeltiere, bei denen sich die Körpertemperatur (mit Ausnahme einiger Fledermäuse und Winterschläfer) annähernd auf gleicher Höhe hält. Sie besitzen ein (mit den Vorkammern) vierkammeriges Herz , dessen vollständige Scheidewand...

  • Mastzellen

    Mastzellen sind frei bewegliche Zellen im Blut und im Bindegewebe , die vor allem Heparin , aber auch Histamin und Serotonin enthalten. Diese Stoffe verhindern die Blutgerinnung und sind an Entzündungsprozessen beteiligt. Im Bindegewebe bezeichnet man diese Zellen als Mastzellen, im Blut rechnet man sie zu den weißen Blutkörperchen und nennt sie basophile Granulocyten , da sie sich mit basischen Farbstoffen anfärben lassen.

  • Mauser

    Mauser (Federwechsel): bei Vögeln der allmähliche Austausch von Federn , der meist in jahreszeitlichem Rhythmus, ausgelöst durch vermehrte Hormonausschüttung der Schilddrüse , erfolgt. Man unterscheidet besonders zwischen Jugendmauser ( Jungvögel bekommen das Erwachsenenkleid; meist im ersten Herbst), Brutmauser und Ruhemauser (Übergang vom Brut- ins Ruhekleid). Nur selten werden Vögel durch die Mauser flugunfähig. Auch der Haarwechsel ( Haare ) bei Säugetieren wird als Mauser (im weiteren Sinne) bezeichnet.

  • Mechanorezeptoren

    Sinnesorgane, die mechanische Einwirkungen aufnehmen. Mechanorezeptoren bestehen aus primären und sekundären Sinneszellen sowie freien Nervenendungen und beweglichen Haaren oder schwingenden Membranen, die durch mechanische Reize wie Druck, Berührung, Schall oder Bewegung deformiert werden. Die Deformation ist der eigentliche Vorgang der Reizaufnahme. Sie führt zur Erregung der Sinneszelle ; das entstehende Aktionspotenzial wird dann zum Zentralnervensystem weitergeleitet und dort verarbeitet.

  • Medulla oblongata

    Medulla oblongata (verlängertes Mark): entwicklungsgeschichtlich aus dem ventralen (unteren) Teil des Hinterhirns ( Metencephalon ) und dem Nachhirn ( Myelencephalon ) hervorgehender Teil des Gehirns .

  • Meiose

    Meiose ( Reduktionsteilung , Reifeteilung ): Bei der Befruchtung verschmelzen die Kerne zweier Geschlechtszellen miteinander. Der dadurch verdoppelte Chromosomensatz muss im Laufe der Entwicklung eines Lebewesens wieder halbiert werden, da sonst die Zahl der Chromosomen pro Zelle ins Unendliche wachsen würde. Bei höheren Lebewesen geschieht dies spätestens bei der erneuten Bildung der Geschlechtszellen ( Diplonten ), bei weniger hoch entwickelten Organismen liegt der Zeitpunkt für die Meiose in frühen Entwicklungsstufen ( Generationswechsel ). Daneben dient die Meiose der zufallsgemäßen...

  • Membran

    Membran (Einheitsmembran): eine ca. 10 nm dünne Grenzschicht, die jede pro- und eukaryotische Zelle als flexible Hülle (Zellmembran) umgibt und ihren Inhalt schützt ( Cytoplasma ). Die Membran besteht aus einer Doppelschicht von Phospholipiden . Diese Phospholipide sind aus einem Wasser anziehenden ( hydrophilen ) Kopf und zwei Wasser abstoßenden ( hydrophoben) Schwänzen aufgebaut.

  • Mendel-Regeln

    Die von dem österreichischen Forscher Gregor Mendel um 1865 erarbeiteten Grundsätze der Vererbung. Sie mussten jedoch erst von C. E. Correns (1864–1933), E. Tschermak und H. de Vries unabhängig voneinander neu entdeckt werden, bevor man sie um 1900 zur Kenntnis nahm. Mendel hat die Gesetzmäßigkeiten bei diploiden Organismen (= Diplont) gefunden: Die Erbgänge sind hier gegenüber haploiden Organismen – für die die Regeln natürlich auch gelten – schwerer zu erkennen, weil bei Diplonten jedes Gen in zwei entweder gleichen (homozygoten) oder verschiedenen (heterozygoten) Allelen vorkommt. Setzt...

  • Menstruation

    Menstruationszyklus (Monatszyklus, weiblicher Zyklus): Bezeichnung für die Zeit vom ersten Tag der Menstruation bis zum letzten Tag vor der nächsten. Die Menstruation (Menses, Monatsblutung, Periode, Regelblutung) ist bei der geschlechtsreifen Frau die regelmäßig etwa monatlich (im Abstand von 26 bis 35 Tagen) auftretende Blutung aus der Scheide. Zu ihr kommt es nur dann, wenn sich in der Gebärmutterschleimhaut kein befruchtetes Ei eingenistet hat. Während der Menstruation wird die obere Schicht dieser Schleimhaut durch Enzyme aufgelöst und abgestoßen. Im Menstruationszyklus bereitet sich die...

  • Mesenchym

    Mesenchym: bei vielen Tieren ein lockeres, aus stern- oder netzförmigen Zellen aufgebautes Bindegewebe , das zwischen den Keimblättern Ekto- und Entoderm entsteht. Platt- und Schlauchwürmer bilden als Füllgewebe nur M. aus, während höher entwickelte Tiere stattdessen meist ein Mesoderm in Form eines festen epithelialen Zellverbands aufbauen.

  • Metamorphose

    Metamorphose : bei vielen Tieren das Durchlaufen jeweils anders gestalteter und vielfach anders organisierter Wachstumsstadien während ihrer Entwicklung vom Ei zum voll ausgebildeten, geschlechtsreifen Organismus (indirekte Entwicklung). Metamorphose gibt es z. B. bei Würmern, Krebsen, Manteltieren und Lurchen (Kaulquappe), besonders aber bei Insekten, d. h. bei allen Tieren, die ein Larvenstadium ( Larve ) durchlaufen.

  • Migration

    Migration : die Wanderung von Individuen einer Pflanzen- oder Tierart von ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in das einer anderen, artgleichen Population . Migration begünstigt die Entstehung neuer Rassen und schließlich neuer Arten . Veränderte Selektionsbedingungen und der behinderte Genaustausch mit der Stammpopulation fördern diese Entwicklung.

  • Mikroorganismen

    Mikroorganismen (Mikroben): kleine, einzellige , nur unter dem Mikroskop sichtbare Lebewesen. Zu den Mikroben zählen Bakterien , Cyanobakterien und Einzeller sowie einige Algen und Pilze. Mikroben haben im allgemeinen Stoffkreislauf eine wichtige Aufgabe. Sie sorgen für den vollständigen Abbau organischen Materials zu anorganischen Stoffen ( Destruenten ). Andererseits bilden viele Mikroben (z. B. Algen) den Anfang vieler Nahrungsketten . Viele Parasiten und Krankheitserreger sind Mikroben, die Viren jedoch nicht.

  • Mikrotubuli

    Mikrotubuli sind sehr kleine röhrenartige Strukturen des Cytoskeletts ( Cytoplasma ), die von Protofilamenten aus Tubulin aufgebaut werden. Sie bilden u. a. Leitstrukturen für gerichtete Bewegungen von Zellorganellen , z. B. der Chromosomen bei der Mitose .

  • Mikrovilli

    Mikrovilli sind etwa 1 mm lange und 0,1 mm dicke fingerförmige Ausstülpungen der Zellmembran an der Oberfläche von Stoffe aufnehmenden tierischen und menschlichen Epithelien (z. B. Darm , Nierentubuli). Mikrovilli vergrößern die resorbierende Oberfläche und erleichtern so den Stoffaustausch. (- Resorption )

  • Milz

    Die Milz ist ein lymphatisches Organ, das beim Menschen links seitlich des Magens liegt. Die Milz ist weich, faustgroß, blaurot gefärbt und hat die Form einer Kaffeebohne. Bei einer Länge von 10–12 cm und einer Breite von 6–8 cm wiegt sie 150–200 g. Durchschneidet man die Milz, so kann man an der Schnittfläche eine blutige Masse, die »rote Pulpa« , abwischen. Ihre Retikulumzellen zerstören defekte rote Blutzellen. Nach dem Abspülen der Schnittfläche bleiben stecknadelkopfgroße, weiße Punkte ( Lymphknötchen ) stehen. In ihrer Gesamtheit nennt man sie »weiße Pulpa« . Sie bildet in der...

  • Missing Link

    Missing Link : in der Evolutionsforschung jede Übergangsform, die nach theoretischen Erwägungen in eine entwicklungsgeschichtliche Lücke zwischen frühen Ahnen und späteren abgeleiteten Arten passen würde, als Fossil aber noch nicht entdeckt wurde. Ursprünglich wurde der Begriff etwa ab 1860 von Charles Darwin , Thomas Huxley und Ernst Haeckel für das fehlende Glied in der Entwicklungsreihe von affenartigen Vorfahren zum Menschen verwendet.

  • Mitochondrien

    Die Mitochondrien sind neben dem Zellkern die konstantesten Zellstrukturen; sie kommen in allen pflanzlichen, tierischen und menschlichen Zellen vor. Mitochondrien sind von zwei Membranen (Hüllmembranen) begrenzt. Im Inneren sind die Mitochondrien von einer Grundsubstanz, der Matrix, ausgefüllt. In diese Matrix ragen meist flächige, röhrenförmige oder unregelmäßig geformte Einstülpungen hinein (Cristae), die von der inneren Hüllenmembran gebildet werden und die der Oberflächenvergrößerung dienen. Bei zahlreichen Einzellern sowie in der Nebennierenrind e, im Gelbkörper und in der Placenta haben...

  • Mitose

    Mitose (Kernteilung, Äquationsteilung ) Die Vermehrung von Einzellern und das Wachstum von mehrzelligen Tieren und Pflanzen beruhen auf Zellteilungen , in deren Verlauf nach Selbstverdopplung ( DNAReplikation ) das Erbgut in den Chromosomen durch eine Mitose so auf die beiden entstehenden Tochterzellen aufgeteilt wird, dass jede i. d. R. dieselbe vollständige Erbinformation erhält. Die Teilungsfähigkeit der Körperzellen hört aus bisher unbekannten Gründen in einem bestimmten Alter endgültig auf. Einen anderen Teilungsmechanismus findet man bei der Bildung der Geschlechtszellen ( Meiose ). Den...

  • Monocotyledonen

    Die Monocotyledonen (Monocotyledonae) sind ein-keimblättrige Pflanzen (z.B. Gräser, Liliengewächse, Orchideen, Palmem)

  • Monogamie

    Monogamie (Einehe): das Zusammenleben von zwei Geschlechtspartnern für eine Fortpflanzungsperiode oder im Extrem für die Lebensdauer eines Partners. Der Mensch und auch viele Tiere leben in der Regel zeitlebens mit nur einem Geschlechtspartner zusammen. Die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau nennt man monogam. In anderen Kulturen ist auch die Vielehe ( Polygamie ) möglich oder üblich.

  • monoklonale Antikörper

    monoklonale Antikörper : genetisch identische Antikörper, die mit der sog. Hybridomtechnik hergestellt werden: Entartete Lymphocyten (sog. Myelomazellen) werden mit Antikörper bildenden Lymphocyten verschmolzen. Diese Hybridome sind fast unbegrenzt lebensfähig und bilden große Mengen des Antikörpers, auf den die Lymphocyten »programmiert« waren.

  • Morula

    Morula (Maulbeerkeim) ist die Bezeichnung für den Zellhaufen als Ergebnis der mitotischen Zellteilung; erster Schritt der Keimesentwicklung .

  • Muskeln

    Muskeln : Alle Tiere mit Ausnahme der Einzeller und Hohltiere besitzen einkernige Muskelzellen und meist auch vielkernige, quer gestreifte Muskelfasern . Die Muskeln können sich zusammenziehen ( Muskelkontraktion ) und dienen dadurch der Fortbewegung . Sie halten den Körper im Schwerefeld der Erde aufrecht, können Hohlorgane verengen ( Darm , Harnblase, Blutgefäße ) oder wirken als Pumpe für die Körperflüssigkeit bzw. das Blut ( Herzmuskel ). Muskeln, die Gliedmaßen vom Körper wegbewegen, heißen Abspreizer ( Abduktoren ). Diejenigen Muskeln, die Gliedmaßen zum Körper hinbewegen, werden...

  • Mutation

    Eine plötzliche spontane oder durch Mutagene hervorgerufene Veränderung des Erbgutes. Mutationen kommen bei jedem Lebewesen sowohl in Körperzellen als auch in Zellen der Keimbahn vor. Durch eine Mutation wird ein Allel (oft das Wildallel) eines Gens in ein anderes, manchmal sich nachteilig auswirkendes Allel umgewandelt. Meistens verhalten sich die neuen Allele rezessiv (Rezessivität) gegenüber dem Wildtyp.