Spermium (Samenzelle): männliche Geschlechtszellen mit einfachem (haploidem) Chromosomensatz und meist starker Eigenbeweglichkeit, die in den männlichen Keimdrüsen, den Hoden, gebildet werden. Form und Größe sind charakteristisch für die einzelnen Arten. Spermien bestehen i. A. aus einem meist ovalen, abgeflachten, daher von der Kante her keilartig zugespitzt erscheinenden Kopf, dem Hals, einem Mittelstück und dem dünnen, langen Schwanz.
Beim Menschen sind die Spermien über 50 \(\mu\text{m}\) lang. Der Kopf (beim Menschen 3–5 \(\mu\text{m}\) lang) enthält den Kern mit den Chromosomen und sehr wenig Plasma. In seiner schneidenförmigen Spitze liegt als dünne Kappe auf dem Kern das vom Golgi-Apparat gebildete Akrosom. Es enthält Enzyme (Hyaluronidase), die die Samenzelle am Ei verankern und durch Auflösen der Zellmembran ihr Eindringen ermöglichen. Hinter dem Kopf, im Hals, liegen zwei Centriolen (bei manchen Tieren auch mehr). Im anschließenden Mittelstück (6 \(\mu\text{m}\)) umgeben spiralig angeordnete Mitochondrien den Anfangsteil des Achsenfadens der Geißel. Die Geißel oder der Schwanz der Samenzelle (1 \(\mu\text{m}\) Durchmesser, 30 – 40 \(\mu\text{m}\) Länge) enthält im Achsenfaden 20 Mikrotubuli, zwei davon im Zentrum, die übrigen ringförmig und paarweise um diese herum angeordnet. Die Fortbewegung des Spermiums erfolgt durch schlängelnde Bewegungen des Schwanzes (Geschwindigkeit bis etwa 3,5 mm pro Minute bei etwa 1 000 Schlägen).
Die Lebensdauer der menschlichen Samenzellen beträgt in den Geschlechtswegen 1 bis 3 Tage, in der Scheide nur etwa eine Stunde. Saures Milieu hemmt die Beweglichkeit der Samenzellen, basisches regt sie zur Eigenbeweglichkeit an. In den Hoden herrscht deshalb saures, im Samenleiter dagegen basisches Milieu.