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  • räumliches Sehen

    räumliches Sehen : Tiere, die andere Tiere durch gezieltes Zupacken im Sprung (Katzen) oder Flug (Eulen) jagen oder die im Geäst hangeln und springen (Affen), müssen Entfernungen genau abschätzen können. Dazu wird der betreffende Gegenstand mit beiden Augen zugleich angeschaut. Das Gehirn ermittelt aus den Differenzen zwischen den Bildern des linken und des rechten Auges (Parallaxe) die Entfernung. Bei Lebewesen mit räumlichem Sehen liegen die Augen vorn in einer Ebene im Kopf (Eulen, Mensch, Affen). Fluchttiere, für die ein rechtzeitiges Wahrnehmen des Feindes wichtig ist, haben die Augen...

  • Reduplikation

    DNA-Replikation ( DNA-Reduplikation ): Die Verdopplung des genetischen Code , die den molekularen Mechanismus für die vollständige Weitergabe der Erbinformation von Generation zu Generation darstellt. Vor jeder Zellteilung , der eine Verdopplung der Chromosomen vorausgeht, muss eine genaue Kopie des genetischen Code erstellt werden. Die DNA besitzt die Fähigkeit, sich identisch zu replizieren. Hierzu wird die als Doppelhelix vorliegende DNA am sog. Replikationsursprung durch Enzyme ( Helicasen und Topoisomerasen ) entdrillt und aufgespalten. Es bildet sich eine Replikationsgabel, die durch...

  • Reflex

    Reflexe : die über das Zentralnervensystem (ZNS) ablaufenden, unwillkürlich-automatischen Antworten des Organismus auf einen Reiz. Charakteristisch für Reflexe ist, dass im ZNS immer von afferenten auf efferente Nerven umgeschaltet wird. Mindestens 2 Neuronen bilden einen Reflexbogen, der das empfangende Sinnesorgan ( Rezeptor ) über die zuführenden Nervenfasern mit der Schaltstation im nervösen Zentrum, meist im Rückenmark , verbindet und von dort über eine ableitende Faser zum Erfolgsorgan ( Effektor ) führt. Ein solch einfacher Reflex ist z. B. der Kniesehnenreflex. Die Unterscheidung in...

  • Resistenz

    Resistenz ist die Widerstandsfähigkeit eines Organismus gegen Schädigung durch Parasiten , andere Schädlinge oder Umweltfaktoren wie Kälte, Hitze, Trockenheit oder chemische Gifte. Die tiefsten Temperaturen werden von trockenen Samen ertragen ( –258 °C ). Bei Temperaturen bis –60 °C können arktische Pflanzen leben. Sie erreichen dies, indem sie durch Wasserentzug die Salzkonzentration im Cytoplasma erhöhen, wodurch der Gefrierpunkt sinkt. Noch bei +80 °C und sogar höheren Temperaturen leben Cyanobakterien und Archaebakterien in heißen Quellen. Die Tatsache, dass Resistenz vererbt werden kann...

  • Resorption

    Resorption ist die Aufnahme von Stoffen in das Blut oder in die Lymphe . Resorptionsvorgänge spielen in erster Linie bei der Aufnahme von Nahrungsstoffen eine Rolle. Fette, Kohlenhydrate und Proteine werden im Verdauungstrakt (Mund, Magen, Darm) durch Enzyme in kleine Moleküle zerlegt. Diese werden beim Menschen und bei Säugetieren z. B. im Dünndarm über die Darmzotten resorbiert; der aus Kohlenhydraten stammende Traubenzucker und die als Spaltprodukte der Proteine anfallenden Aminosäuren gelangen direkt ins Blut und damit in die Leber , während die Fettsäuren und Glycerin, in der Darmwand...

  • Retroviren

    Retroviren : von einer Proteinhülle umhüllte tier- und menschenpathogene RNA -Viren, die eine reverse Transkriptase (virusspezifische RNA-abhängige DNA-Polymerase) besitzen und damit an RNA-Matrizen doppelsträngige DNA synthetisieren lassen. Dabei entsteht zunächst ein DNA / RNA-Hybridstrang . Aus diesem wird die RNA enzymatisch abgebaut und mithilfe der DNA-Polymerase der Einzelstrang komplementär ergänzt. Diese DNA-Kopie baut sich dann in das Wirtsgenom ein. Retroviren (= 'rückwärts') kehren somit den üblichen genetischen Informationsfluss um. Zu den Retroviren gehören u. a. die Onkoviren...

  • Revier

    Revier ( Territorium ) ist das Gebiet, in dem ein Tier dauernd lebt, seine Nahrung findet, sein Nest baut und sich fortpflanzt. Reviere dieser Art werden gegen Artgenossen abgegrenzt und verteidigt. Das Markieren des Reviers erfolgt bei Säugern häufig durch Absetzen von Duftmarken , bei Vögeln durch spezifischen Gesang . –siehe: Territorialverhalten .

  • Rezeptoren

    Physiologie Im einfachsten Fall marklose Endigungen von Nervenfasern oder aber besonders spezialisierte Zellen, die Reize aufnehmen und in Erregungen ( Aktionspotenziale ) umwandeln. Molekularbiologie Rezeptoren sind meist auf oder in der Zellmembran liegende Glykoprotein- oder Gangliosidmoleküle oder -molekülkomplexe, die die Fähigkeit besitzen, spezifische chemische Gruppen oder Zellen zu erkennen, sie spezifisch und reversibel zu binden und in der Zelle eine bis mehrere Folgereaktionen auszulösen. Letztendlich wird dann eine bestimmte Stoffwechselaktivität bewirkt. – Es gibt Hormon-...

  • Rhesusfaktor

    Rhesusfaktor ( Rh-Faktor ): Ein wichtiger Teilfaktor (Hauptantigen) eines Systems erblicher Blutkörperchenmerkmale des Menschen ( Blutgruppen ). Das wichtigste, am stärksten immunogen wirksame Erythrocytenantigen wird als D bezeichnet, die Träger als Rhesus-positiv (Rh oder Rh+), der Genotyp ist DD oder Dd; D kommt bei rd. 85 % aller weißen Menschen vor. Bei rd. 15 % fehlt das Antigen D (Genotyp dd), diese Individuen werden als Rhesus-negativ (rh oder Rh–) bezeichnet. Rhesus-negative Menschen bilden erst Antikörper , wenn ihr Blut in Kontakt mit Rh-positivem Blut kam und dadurch eine...

  • Ribonucleinsäure

    Ribonucleinsäure ( RNA ) - neben der DNA die wichtigste, in jeder Zelle vorkommende Nucleinsäure . RNA ist ein Polynucleotid aus organischen Basen, Ribose und Phosphorsäure. Am Auf bau der RNA sind die Purinbasen Adenin und Guanin sowie die Pyrimidinbasen Cytosin und Uracil beteiligt. Bei einigen Viren ist die RNA anstelle der DNA Erbsubstanz. Außer bei diesen wird die RNA stets an der DNA gebildet, wobei unter Mitwirkung der RNA-Polymerase Triphosphonucleotide unter Abspaltung von Diphosphorsäure verknüpft werden. Die RNA besitzt i. A. ein Molekulargewicht zwischen 30 000 und 2 Millionen...

  • Ribose

    Die Ribose gehört wie auch die Desoxyribose zu den Bausteinen der Nucleinsäuren . Es handelt sich in beiden Fällen um Monosaccharide aus der Reihe der Pentosen. Siehe auch: Ribonucleinsäure .

  • Ribosomen

    Ribosomen sind aus ribosomaler RNA ( r-RNA ) und Proteinen bestehende eiförmige Zellorganellen, die v. a. am endoplasmatischen Reticulum zu finden sind, aber auch frei in der Zelle vorkommen. Die Mehrzahl der Ribosomen liegt in Form größerer Funktionseinheiten, der Polysomen , vor. Die Ribosomen enthalten zu etwa 40 % Proteine und zu etwa 60% r-RNA. Die Ribosomen sind die Orte der Translation .

  • Riesenchromosomen

    Riesenchromosomen : durch wiederholte Chromosomenverdopplung ohne nachfolgende Trennung der Tochterchromosomen ( Endomitose ) entstandene Chromosomen . Nach höchstens 9 bis 10 Verdopplungsschritten liegen hundert bis tausend Chromatidenfäden gebündelt nebeneinander. Der Durchmesser nimmt dabei 10 000-fach, die Länge 70- bis 110-fach zu. Riesenchromosomen sind während der Interphase gut sichtbar. Nicht selten sind die Schwesterchromosomen gepaart, sodass nur ein haploider Chromosomensatz zu erkennen ist. Riesenchromosomen kommen in den Zellkernen von Speicheldrüsen und anderen Organen von...

  • rote Blutkörperchen

    rote Blutkörperchen ( Erythrocyten ): flache, verformbare, zellkernlose und beiderseits eingedellte scheibchenförmige Zellen, die den roten, dem Sauerstofftransport dienenden Blutfarbstoff Hämoglobin enthalten. 1 mm3 Blut enthält rund 5 Millionen rote Blutkörperchen, ihre Lebensdauer beträgt etwa 4 Monate. Bei Aufenthalt in größeren Höhen setzt bereits nach wenigen Tagen unter dem Einfluss des Hormons Erythropoietin eine verstärkte Produktion der rote Blutkörperchen ein und innerhalb von 3 bis 4 Wochen steigen die Zahl der rote Blutkörperchen, der Hämatokritwert und die Hämoglobinkonzentration...

  • Rückenmark

    Rückenmark ( Medulla spinalis ): Dieser etwa bleistiftstarke Teil des Zentralnervensystems liegt im Rückenmarkskanal der Wirbelsäule und wird von den gleichen Häuten geschützt wie das Gehirn ( Hirnhäute ). Zwischen den Wirbeln treten 31 Paar Rückenmarksnerven in das Rückenmark ein oder aus ihm heraus. Durchschnitten zeigt das Rückenmark zum Rand hin weiße Substanz, im Innern eine schmetterlingsförmige Figur aus grauer Substanz. Die graue Substanz enthält rd. 350 000 Nervenzellen . In die auf der Rückenseite liegenden paarigen Hinterhörner dieser Figur münden je Nerv und Seite rd. 12000...