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T-Lymphocyten ( T-Zellen ): an der zellulären Immunität ( Immunsystem ) beteiligte Lymphocyten, deren lymphatische Stammzellen im Knochenmark entstehen und die ihre spezifische immunologische Aktivität erst beim Passieren der Thymusdrüse (daher T-Lymphocyten) erhalten. Die T-Lymphocyten bilden keine Antikörper, sondern besitzen an ihrer Membranoberfläche spezifische Rezeptoren für Antigene, v. a. von Viren und Bakterien. Sie unterteilen sich in T-Helferzellen , die durch die Sekretion von Cytokinen die Antikörpersynthese von B-Lymphocyten , die zelluläre Immunantwort und Entzündungsreaktionen...
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Tagaktiv sind Tiere, die bei Helligkeit, also tagsüber, die höchste Stoffwechselaktivität aufweisen, im Gegensatz zu Tieren, die nachtaktiv sind. Tagaktive Tiere sind viele Insekten, fast alle Vögel und viele Säugetiere einschließlich des Menschen .
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Taxis : die Ortsbewegung frei beweglicher tierischer und pflanzlicher Lebewesen (und ihrer männlichen Fortpflanzung szellen), die von der Richtung abhängt, aus der ein Reiz auf den Organismus einwirkt. Bewegt sich das Lebewesen zur Reizquelle hin, spricht man von positiver Taxis , bewegt es sich von der Reizquelle fort, von negativer Taxis . Wird die Reizquelle auf dem kürzesten Weg angesteuert, handelt es sich um eine topische Reaktion . Bei der phobischen Reaktion dagegen (Schreckreaktion, Phobotaxis) wird das Ziel erreicht, indem das Lebewesen beim richtungslosen Umherirren jedes Mal...
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Taxonomie : Ein Teilgebiet der Systematik , dessen Schwerpunkte die Abgrenzung verschiedener Organismengruppen gegeneinander sowie ihre Klassifizierung und Benennung sind. Die so gebildeten Organismengruppen ( Taxa ; Einzahl Taxon) stellen Einheiten dar, deren Vertreter in stammesgeschichtlicher Hinsicht unmittelbar miteinander verwandt sind. Das elementare Taxon ist die Art . (vergleiche auch: Biodiversität .)
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Telophase ist das abschließende Stadium von Mitose und Meiose . Die Tochterchromosomen haben die Spindelpole erreicht und die Tochterkerne bilden wieder eine Kernhülle.
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Territorialverhalten (Revierverhalten): Sehr viele Tiere besitzen dauernd oder zeitweise ein Territorium ( Revier ), das sie gegen Artgenossen verteidigen und dessen Grenzen sie auf arttypische Weise markieren. Innerhalb ihres Territoriums bewegen sich die Tiere meist auf gleich bleibenden Pfaden und suchen immer wieder bestimmte Stellen zum Ruhen und Schlafen oder zum Trinken und Baden auf. Durch die gleichmäßige, nicht zufällige Verteilung der Tiere über ein Gebiet wird gewährleistet, dass für jeden gerade ausreichend Lebensraum und Nahrung vorhanden sind.
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Tetrapoda (Vierfüßer): zusammenfassende Bezeichnung für Wirbeltiere (Ausnahme: Fische ), die vier Extremitäten ausgebildet haben. Diese Gliedmaßen können mannigfach umgebildet sein, z. B. als flossenförmige Extremitäten bei Robben und Walen, z. T. als Flügel bei Vögeln und Fledermäusen; sie können auch nur noch als embryonale Anlagen erkennbar und bei erwachsenen Tieren völlig reduziert (z. B. bei Schlangen) sein.
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therapeutisches Klonen : siehe: Stammzellen ; siehe: Klon
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Die Thrombocyten (Blutplättchen) sind für die Blutgerinnung wichtig. Sie werden im Knochenmark durch Abschnürung gebildet, leben etwa 2–10 Tage und haben keinen Zellkern. 1mm3 Blut enthält rund 250 000–400 000 Blutplättchen,
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Thymusdrüse , oder auch Bries genannt , ist eine in einzelne Läppchen gegliederte Drüse, die beim Menschen hinter dem Brustbein liegt. Die Rindenschicht der Thymusdrüse ist reich an Lymphocyten (weiße Blutkörperchen), ihr blutgefäßreiches Mark ent hält zwiebelschalenartig angeordnete, stark verzweigte Bindegewebszellen (Retikulumzellen). Die Thymusdrüse erreicht zur Zeit der Geburt den Höhepunkt ihrer Entwicklung. Mit zunehmendem Alter verfettet sie. Sie ist v. a. ein Bildungsort für Lymphocyten und daher ein wichtiges Immunorgan . Die Thymusdrüse produziert mehrere Peptide mit Hormonwirkung...
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Thyreoidea - siehe Schilddrüse
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Toxine sind in der Natur vorkommende, teilweise eiweißartige, spezifisch wirkende Giftstoffe. Als Antigene führen sie zur Antikörperbildung ( Antitoxinbildung ). Von einigen krankheitserregenden Bakterien werden äußerst giftige Stoffwechselprodukte als Exotoxine in ihre Umgebung ausgeschieden, z. B. das Tetanustoxin von Wundstarrkrampferregern, das Botulinustoxin bei Wurstvergiftung und das Diphtherietoxin. – Endotoxine sind Bakteriengifte , die erst bei Zerstörung des Bakterienkörpers frei werden. Sie kommen z. B. bei Typhus- und Paratyphuserregern vor. Ebenfalls als Toxine werden die Gifte...
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Tracheen : meist röhrenförmige, bei Stummel- und Gliederfüßern (den Tracheaten , dazu gehören z.B. die Insekten) vorkommende Einstülpungen der Körperhaut nach innen, zwischen die Organe. Sie dienen der Verteilung der Atemluft und sind daher stets luftgefüllt. Tracheen verzweigen sich im Körperinnern stark und stehen meist untereinander in Verbindung. Dickere Röhren sind durch feine Chitinfäden spiralig verstärkt. Die feineren Verzweigungen enden schließlich in sehr dünnen Tracheenkapillaren (Tracheolen), in denen der Gasaustausch mit dem Gewebe bis hin zu den einzelnen Körperzellen erfolgt...
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Transkription : die zelluläre RNA-Synthese , d. h. die »Umschreibung« einzelner DNA-Abschnitte ( Gene ) in die komplementäre Ribonucleinsäure ( RNA ) als erster Schritt in der Realisierung der Erbinformation . Die Gene für m-RNA , t-RNA und r-RNA werden in Eukaryoten von verschiedenen RNA-Polymerasen transkribiert. Diese Enzyme binden unter Mitwirkung diverser Faktoren in der ersten Phase der Transkription ( Initiation ) an bestimmte, vor allen Genen befindliche Sequenzen, die Promotoren , und bewegen sich danach auf der DNA entlang. Am Transkriptionsstart beginnt die Synthese der RNA, wobei...
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Die Translation ist nach der Transkription der zweite Schritt der Proteinbiosynthese . Die Translation findet im Cytoplasma an den Ribosomen statt. Die Basensequenz (Reihenfolge der Basentripletts) der bei der Transkription entstandenen m- RNA wird hier dem genetischen Code entsprechend in die Aminosäuresequenz der Peptidkette übersetzt. Dies geschieht mithilfe sog. transfer-RNAs (kurz t-RNA). Für die Bindung an die t-RNA wird die Aminosäure zunächst aktiviert, indem sie sich mit ATP unter Mitwirkung eines Enzyms (Aminoacyl-t-RNASynthetase) zum Aminoacyladenylat verbindet. Dabei wird jede...
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Transmitter ( auch Neurotransmitter ) sind chemische Substanzen, die die Erregung an den Synapsen und der motorischen Endplatte übertragen und sehr schnell enzymatisch abgebaut bzw. wieder von der Nervenendigung resorbiert werden ( Noradrenalin , Adrenalin ). Acetylcholin wird bei Erregung aus den Endknöpfchen aller präganglionären Fasern des vegetativen Nervensystems , von den postganglionären parasympathischen Fasern , von den sympathischen Nerven , die die Schweißdrüsen versorgen, und von den gefäßerweiternden sympathischen Fasern in der Muskulatur freigesetzt. Sämtliche anderen efferenten...
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Transplantation : Die Übertragung von Geweben oder Organen an eine andere Stelle desselben Organismus oder auf einen fremden Organismus derselben oder einer anderen Art. Bei Pflanzen ist dies eine allgemein übliche gärtnerische Maßnahme ( Veredlung ). Medizinisch ist die Transplantation von Interesse, wenn funktionsunfähige Organe auf diese Weise ersetzt werden können. Ein wesentliches Hindernis für einen dauerhaften Erfolg ist bis jetzt immer noch die Immunreaktion gegen das fremde Organ. Die Abstoßungsreaktion , bei der fremdes Gewebe abgestoßen wird, ist umso heftiger, je »fremder« das...
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Trieb : in der Verhaltensforschung und Psychologie die Bereitschaft, eine bestimmte Handlung (insbesondere ein Instinktverhalten ) ablaufen zu lassen. Die innere Erregung dafür wird nach den Vorstellungen der modernen Verhaltenslehre fortlaufend zentralnervös produziert und staut sich auf ( Triebstau ). Bei starkem Triebstau reicht schon ein schwacher spezifischer Reiz ( Schlüsselreiz ) aus, der die innere Sperre über einen angeborenen Auslösemechanismus beseitigt, um die Handlung ablaufen zu lassen ( Triebbefriedigung ). Bleibt der Reiz aus, wird die angestaute Erregung in einer...
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Trisomie : das Vorliegen eines überzähligen Chromosoms . Eine relativ häufige Störung der Zahl der Autosomen ist die Trisomie 21 , bei der das Chromosom Nr. 21 dreimal vorhanden ist. Dies führt zum Down-Syndrom (sog. Mongolismus ; u. a. geistige Behinderung unterschiedlichen Ausmaßes, gedrungener Wuchs, Muskelschwäche, rundliche Gesichtszüge, offener Mund mit vorstehender Zunge, stumpfe Finger).
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Ein Tumor ist in der wörtlichen Bedeutung ( Schwellung ) jede Zunahme des Volumens eines Gewebes von höheren Lebewesen unabhängig von der Ursache, also auch der Bierbauch, oder der Schwangerschaftsbauch . In einer engeren medizinischen Bedeutung bezeichnet 'Tumor' Neoplasien (‚Neubildungen‘) und „Geschwüre“. siehe: Krebs
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Turgor : Im Innern einer pflanzlichen Zelle herrscht ein bestimmter Druck (Wanddruck), mit dem der Protoplast an die aus Cellulose bestehende Zellwand gedrückt wird. Für diesen Turgor sind osmotische Vorgänge verantwortlich ( Osmose ), indem durch den semipermeablen, wandständigen Protoplasten Wasser in die salz- und zuckerhaltige Vakuolenflüssigkeit diffundiert. Turgeszent nennt man solche Zellen, deren Turgor groß ist. Von deturgeszenten Zellen spricht man dagegen, wenn durch Wasserabwanderung nach außen der Turgor klein wird (z. B. das Welken der Pflanzen ). Die Festigkeit krautiger...