Die Mitochondrien sind neben dem Zellkern die konstantesten Zellstrukturen; sie kommen in allen pflanzlichen, tierischen und menschlichen Zellen vor. Mitochondrien sind von zwei Membranen (Hüllmembranen) begrenzt. Im Inneren sind die Mitochondrien von einer Grundsubstanz, der Matrix, ausgefüllt. In diese Matrix ragen meist flächige, röhrenförmige oder unregelmäßig geformte Einstülpungen hinein (Cristae), die von der inneren Hüllenmembran gebildet werden und die der Oberflächenvergrößerung dienen. Bei zahlreichen Einzellern sowie in der Nebennierenrinde, im Gelbkörper und in der Placenta haben die Mitochondrien in ihrem Lumen keine Lamellenstruktur, sondern sind mit kleinsten, röhrenartigen Gebilden (Tubuli) angefüllt. Die Mitochondrienmembranen sind mit Millionen kleiner Körperchen besetzt, die auf der Innenmembran gestielt sind. Diese Elementarpartikel sind für die chemischen Aktivitäten der Mitochondrien von großer Wichtigkeit. Sie bestehen aus Proteinen, Lipoiden, Phospholipoiden und enthalten die Enzyme der Atmungskette. Die Mitochondrien erfüllen eine bedeutende Funktion im Rahmen des Zellstoffwechsels und werden häufig als die »Energiefabriken « der Zelle bezeichnet. Neben dem System der Atmungskettenenzyme finden sich im Matrixraum z. B. die Enzyme der oxidativen Decarboxylierung sowie des Citronensäurezyklus. Mitochondrien stammen nach der Endosymbiontentheorie wahrscheinlich von ehemals frei lebenden Prokaryoten ab. Die Entwicklung und Vermehrung der Mitochondrien ist noch nicht restlos geklärt. Höchstwahrscheinlich erfolgt die Vermehrung durch Neubildung aus kleinen Vesikeln (Promitochondrien).
Biologie
5. Klasse
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Abitur