Mammalia = die Säugetiere: die am höchsten entwickelte Klasse der Wirbeltiere. Säugetiere sind mit mehr als 4000 Arten in 20 Ordnungen und 130 Familien weltweit verbreitet. Vor rd. 200 Millionen Jahren (also in der Trias des Erdmittelalters) lebten säugetierähnliche Kriechtiere, aus denen sich die heutigen Säugetiere entwickelt haben. Säugetiere sind warmblütige Wirbeltiere, bei denen sich die Körpertemperatur (mit Ausnahme einiger Fledermäuse und Winterschläfer) annähernd auf gleicher Höhe hält. Sie besitzen ein (mit den Vorkammern) vierkammeriges Herz, dessen vollständige Scheidewand zwischen den Herzkammern arterielles (mit Sauerstoff beladenes) Blut von venösem (sauerstoffarmem) Blut trennt. Mit Sauerstoff »aufgeladen« wird das verbrauchte Blut durch das Einatmen von Luftsauerstoff über die Lungen. Für die Atembewegungen ist die Ausbildung eines Zwerchfells notwendig, das Brust- und Bauchhöhle voneinander trennt und das als wichtiger Atemmuskel dient. Weitere Merkmale der Säugetiere sind das Vorhandensein einer Placenta (außer bei Kloaken- und Beuteltieren) und eines sekundären Kiefergelenks, sowie die Ausstattung mit Haaren, wobei sich allerdings bei bestimmten, sekundär wieder zum Wasserleben übergegangenen Tieren (z. B. Wale, einschließlich Delphine, Seekühe und Robben) das Haarkleid im erwachsenen Zustand stark zurückgebildet hat. In der Regel haben Säugetiere vier Gliedmaßen, die – je nach Lebensweise – starken Umwandlungen unterworfen sind (z. B. Greifhand der Affen, Fledermausflügel). Mit Ausnahme der Kloakentiere gebären Säugetiere stets lebende Junge, deren Mütter sie zunächst mit körpereigener Milch ernähren. Die Jungtiere werden nicht selten in hilflosem Zustand geboren (Nesthocker), besonders bei solchen Arten, deren Gehirnentwicklung längere Zeit in Anspruch nimmt (z. B. bei Affen, Menschenaffen und beim Menschen), sodass die Jungen lange Zeit bei der Mutter bleiben, um von ihr ernährt und geschützt zu werden. – Säugetiere sind sehr anpassungsfähige Tiere, die sich fast alle Lebensräume erobert haben.
Biologie
5. Klasse
‐
Abitur