Wortarten – Lernwege
Wortarten – Klassenarbeiten
Wie erkennt man die Wortart?
Latein zählt zu den flektierenden Sprachen. Das bedeutet, dass Wörter nicht nur in einer einzigen festen Form vorkommen, sondern auch mit einer veränderten Endung oder einem abgeänderten Wortstamm auftreten können. Man unterscheidet in Latein also zwischen
- veränderlichen oder flektierenden Wortarten und
- unveränderlichen oder nicht flektierenden Wortarten.
Wenn ein Wort unveränderlich ist, steht im Wortverzeichnis oder im Lexikon oft nur eine einzige Form eingetragen. Viele andere Vokabeln haben dagegen mehrere Formen als Lernform angegeben – das sind veränderliche Wortarten. Zwei Beispiele dazu:
- iacere, iaceo, iacui – liegen → mehrere lateinische Formen → veränderliche Wortart
- iam – schon → eine lateinische Form ohne typische Verb- oder Substantiv-Endung → unveränderliche Wortart
Die meisten lateinischen Wörter zählen zu den veränderlichen Wortarten, die dekliniert oder konjugiert werden. Deshalb haben wir in unserem Lernweg Veränderliche Wortarten alles Wissenswerte für dich zusammengestellt.
Wie werden veränderliche Wortarten verändert?
Auf welche Art und Weise veränderliche Wörter auf Latein flektiert werden, hängt zunächst einmal davon ab, ob es Nomen oder Verben sind:
- Wenn Nomen verändert werden, sagt man, dass sie dekliniert werden. Es gibt eine Reihe lateinischer Deklinationsklassen. Die Endungen der Nomen ändern sich in Bezug auf Kasus und Numerus. Vergleiche z. B.: amicus (der Freund) und amico (dem Freund).
- Verben verändern sich, um unterschiedliche Personen und Zeiten auszudrücken. Man nennt das konjugieren. Neben ihren Endungen kann sich in einigen Fällen auch ihr Wortstamm verändern, z. B. tango (ich berühre) – tangit (er berührt) – tetigit (er berührte).
Alles rund um die Deklination kannst du auf der Übersichtsseite Deklination nachlesen.
Wie unterscheidet man Präpositionen und Konjunktionen?
Sowohl Präpositionen als auch Konjunktionen zählen zu den unveränderlichen Wortarten, man nennt sie auch Partikeln:
- Präpositionen (z. B. ante – vor) geben meist ein zeitliches oder räumliches Verhältnis an. Man findet sie daher in der Regel vor einem Nomen.
- Konjunktionen (z. B. quia – weil) leiten dagegen einen neuen Satzteil in einem Satzgefüge oder in einer Satzreihe ein. Sie sind daher häufig nach einem Komma zu finden.
Generell gilt, dass Präpositionen und Konjunktionen leicht unterscheidbar sind, wenn man ihre deutsche Bedeutung gelernt hat.
Ein Sonderfall ist das kleine lateinische Wort cum. Da kann es ein bisschen komplizierter werden, die passende Bedeutung zu bestimmen. Cum kann nämlich sowohl eine Präposition als auch eine Konjunktion sein. Als Präposition bedeutet cum: mit. Ist cum eine Konjunktion, dann hat es vielerlei Bedeutungen, darunter weil, obwohl, als und nachdem.
Merke dir deshalb gut: Cum kann immer nur dann eine Präposition sein, wenn direkt danach ein Nomen im Ablativ steht.
In zwei Lernwegen kannst du gezielt die zwei Wortarten Präposition und Konjunktion üben.
Wortarten | Beispiele und Übungen
Wenn man einen Satz verstehen möchte, ist es wichtig zu erkennen, um welche Wortart es sich handelt. Dies ist besonders bei Wörtern wichtig, die sich ähneln oder gar gleich aussehen. Sieh dir dieses lateinische Wort an: Poscam – Das kann entweder der Akkusativ Singular des Substantivs posca sein (eine Art römische Limonade) oder es könnte auch eine Form des Verbs poscere (fordern) sein.
Du kennst solche Wörter aus dem Deutschen, z. B. Schwamm. Das könnte das Substantiv Schwamm sein (z. B. Der Schwamm trocknet in der Badewanne.). Je nach Kontext kann es sich aber auch um eine Form des Verbs schwimmen handeln (z. B. Sie schwamm bis zur anderen Seite des Sees.).