Im Lateinischen kommen Adverbien und Konjunktionen ähnlich oft vor wie im Deutschen. Diese zwei Wortarten gehören zu den unveränderlichen Wortarten, ändern also nicht ihre Form.
Adverbien beschreiben, auf welche Art etwas geschieht, z. B.: Dicit celeriter. Er spricht schnell (= auf schnelle Art und Weise). Adverbien können neben der Art und Weise auch Informationen zum Ort, der Zeit oder zum Grund einer Handlung liefern.
Konjunktionen nennt man auch Bindewörter. Durch Konjunktionen werden Sätze oder Satzteile verknüpft. Beispiele hierfür sind et – und; tamen – dennoch, trotzdem; autem – aber und viele mehr.
Hier im Lernweg findest du Erklärungen zu Adverbien und Konjunktionen sowie interaktive Übungen zum Lernen. Mit diesem Wissen wird es kein Problem für dich sein, die Klassenarbeiten Wortarten zu lösen.
Bestimme, welche Verwendung von quod vorliegt und übersetze dann.
Gaudeo, quod id fecisti.
Liberi non amant id, quod parentes postulant.
Bene nobis evenit, quod iter longum non est.
Pro patria non pugnas, quod necesse est.
Caesar vicit, quod hostes fugerunt.
Das musst du wissen
Quod ist eine Subjunktion, leitet also einen Nebensatz ein. Das Prädikat des Nebensatzes steht dann im Indikativ. Quod kann im Satz drei verschiedene Funktionen haben:
AlsRelativpronomen im Neutrum Singular kann es sich entweder auf ein einzelnes Wort im beziehen (z. B. animal, quod magnum est – ein Lebewesen, das/welches groß ist) oder als Attribut auf den ganzen Hauptsatz, z. B. Romani pugnam amiserunt, quod fieri non debuit. – Die Römer verloren den Kampf, was nicht hätte geschehen dürfen.
Quod kann als kausale Subjunktion einen Nebensatz einleiten, der einen Grund angibt. Quod wird dann mit weil übersetzt: Romani provinciam amiserunt, quod eam non defenderunt.–Die Römer verloren ihre Provinz, weil sie sie nicht verteidigten.
Als faktisches oder explikativesquod kann es eineTatsache erklären. Dann bedeutet quoddass: Te laudo, quod pericula non vitas. – Ich lobe dich dafür, dass du die Gefahren nicht meidest.
Schritt 1: Ermittle die Verwendung von quod
Gaudeo, quod id fecisti.
Der quod-Satz hängt von gaudeo – ich freue mich ab. Nach diesem Verb der Gefühlsäußerung ist quod explikativ und wird mit dass übersetzt.
Liberi non amant id, quod parentes postulant. Quod bezieht sich auf id im übergeordneten Satz, sodass quod hier als Relativpronomen verwendet ist. Wir übersetzen es mit das/welches.
Bene nobis evenit, quod iter longum non est. Der übergeordnete Satz wird durch das unpersönliche bene evenit eingeleitet. Daher hat quod hier die Bedeutung dass.
Pro patria non pugnas, quod necesse est. Einen begründenden Nebensatz leitet quod hier nicht ein, denn das würde inhaltlich keinen Sinn ergeben. Vielleicht liegt ein Relativsatz vor? Es gibt kein konkretes Bezugswort im Neutrum Singular, deshalb muss quod hiereinen Relativsatz einleiten, der sich auf den ganzen Hauptsatz bezieht.
Caesar vicit, quod hostes fugerunt. Im Hauptsatz gibt es weder ein Signal für das explikative quod noch ein konkretes Bezugswort für ein Relativpronomen; wir können die beiden Möglichkeiten daher ausschließen. Nun schauen wir uns den Sinn an: Cäsar hat gesiegt, ... Jetzt erwartest du eine Begründung, warum dies der Fall war. Quod ist hier also kausal in der Bedeutung weil verwendet.
Schritt 2: Übersetze die Sätze
Gaudeo, quod id fecisti. Gaudeo steht in der 1. Pers. Sg. Ind. Präs.: ich freue mich. Das Prädikat des Nebensatzes, fecisti, ist die 2. Pers. Sg. Ind. Perf. von facere, heißt also du hast gemacht. Das Objekt dazu ist das Demonstrativum id, dies: Ich freue mich, dass du dies getan hast.
Liberi non amant id, quod parentes postulant. Subjekt des Hauptsatzes sind liberi, die Kinder. Das verneinte Prädikat non amant übersetzen wir mit sie lieben nicht. Auf den Akkusativ id ist das Relativpronomen quod bezogen: das, was. Parentes sind die Eltern, postulantist die 3. Pers. Sg. Ind. Präs.: sie fordern. Der Satz lautet: Die Kinder lieben das nicht, was die Eltern fordern.
Bene nobis evenit, quod iter longum non est.
Bene evenit heißt es trifft sich gut. „Für wen“ es sich gut trifft, verrät uns der Dativnobis: uns. Im Nebensatz heißt iter Weg, Reise, Marsch. Wir erhalten: Es trifft sich gut für uns, dass die Reise nicht lang ist.
Pro patria non pugnas, quod necesse est. Das Prädikat non pugnas steht in der 2. Pers. Sg. Ind. Präs. und heißt du kämpfst nicht. Den Präpositionalausdruckpro patria übersetzen wir mit für die Heimat. Quod haben wir als Relativpronomen ausgemacht, das sich auf den ganzen Satz bezieht. Necesse est ist ein Realis, den wir mit dem deutschen Konjunktiv wiedergeben: Du kämpfst nicht für die Heimat, was nötig wäre.
Caesar vicit, quod hostes fugerunt.
Subjekt ist in diesem Satz Cäsar. Das Prädikat steht in der 3. Pers. Sg. Ind. Perf.: Er hat gesiegt. Die Begründung liefert der kausale quod-Satz: Subjekt ist hostes, die Feinde. Sie flohen(fugerunt –3. Pers. Pl. Ind. Perf. von fugere): Cäsar hat gesiegt, weil die Feinde flohen.
Lösung
Gaudeo, quod id fecisti. –Ich freue mich, dass du dies getan hast.
Liberi non amant id, quod parentes postulant. –Die Kinder lieben das nicht, was die Eltern fordern.
Bene nobis evenit, quod iter longum non est. –Es trifft sich gut für uns, dass die Reise nicht lang ist.
Pro patria non pugnas, quod necesse est. –Du kämpfst nicht für die Heimat, was nötig wäre.
Caesar vicit, quod hostes fugerunt. –Cäsar hat gesiegt, weil die Feinde flohen.
Im Lateinischen gibt es zwei Arten von Adverbien. Man unterscheidet sie nach ihrer Bildungsart.
Adjektivadverbien: Diese Adverbien werden aus Adjektiven gebildet. Gehört ein Adjektiv zur o-/a-Deklination, bekommt es als Adverbendung ein -e angehängt (z. B. bell-e – schön). Die Adjektive der dritten Deklination erhalten die Endung -iter oder -ter, z. B. diligen-ter – sorgfältig. Manche Adjektive bilden jedoch besondere Adverbformen, wie z. B. bonus. Das dazugehörige Adverb lautet bene.
feste Adverbien: Es gibt einige Adverbien, die ausschließlich in dieser Form auftreten und nicht von Adjektiven abgeleitet sind. Dazu zählen hodie – heute; semper – immer; hic – hier und viele andere. Bei manchen dieser lateinischen Adverbien sindim Lauf der Sprachentwicklungbei der Bildungbestimmte Kasusformen erstarrt und waren schließlich nur noch in dieser Form bekannt. Dazu gehören beispielsweise saepe – oft; raro – selten; certo – sicherlich; diu – lange Zeit.
Was ist der Unterschied zwischen Adverbien und adverbialen Bestimmungen?
Ein Adverb ist eine Wortart (genauso wieSubstantiv, Adjektiv, Präposition usw.). Eine adverbiale Bestimmung (auch Adverbiale genannt) ist ein Satzglied, hat also eine grammatische Funktion (genauso wie Subjekt, Prädikat, Objekt usw.).
Unter adverbialen Bestimmungen fasst man in Latein alles zusammen, womit sich der Umstand einer Handlung genauer beschreiben lässt. Ein Adverb kann somit die Funktion einer adverbialen Bestimmung übernehmen, aber nicht jede adverbiale Bestimmung wird umgekehrt durch ein Adverb ausgedrückt, sondern kann auch etwas anderes sein wie z. B. ein Präpositionalausdruck o. Ä.
Wenn du Adverbiale gezielt üben möchtest, geh in den Lernweg adverbiale Bestimmung. Dort findest du Erklärungen und viele Übungen.
Was sind Konjunktionen in Latein?
Eine Konjunktion (oder auch Junktion) ist ein Verbindungswort, das zwei Sätze oder Satzteile zusammenfügt. Die Konjunktionen lassen sich in zwei Gruppen aufteilen: Konjunktionen und Subjunktionen.
Eine Konjunktion verbindet zwei gleichwertige Sätze oder Satzteile, z. B. zwei Hauptsätze: Pueri discunt et puellae cantant. – Die Jungen lernen und die Mädchen singen. Beide Satzteile könnten eigenständig bestehen und sind daher gleichwertig.
Sehr häufig begegnest du et (und), autem (aber), aut (oder), enim (nämlich).
Mit einer Subjunktion wird ein Satz einem anderen Satz untergeordnet, es entsteht ein Nebensatz:Pueri discunt, dum puellae cantant. Die Jungen lernen, während die Mädchen singen. Die Subjunktion dum leitet einen Nebensatz ein, der nicht selbstständig stehen kann. Typische Subjunktionen sind quia – weil, quamquam – obwohl, ut – dass, cum – als, da, obwohl etc.
Wenn du gezielt Übungen zu Konjunktionen in Latein bearbeitest oder eine Übersicht über lateinische Konjunktionen ansiehst, triffst du immer wieder aufdrei kleine Wörter, die du dir ganz besonders merkensolltest: cum, ut und quod.Ihre Besonderheit liegt darin, dass sie je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen annehmen können:
cum: Als Präposition bedeutet cum mit und zieht stets ein Nomen im Ablativ nach sich: cum amicis (mit den Freunden).
Wenn cum als Subjunktion einen Nebensatz einleitet, musst du auf den Modus des Prädikats achten: Steht die Verbform im Indikativ, bedeutet cum jedes Mal, wenn; dadurch, dassoder zu der Zeit, als.Wenn das Prädikat im Konjunktiv steht, übersetzt du cum mit während, nachdem, obwohloder weil.
ut: Auch ut kann sowohl mit einem Verb im Indikativ als auch mit einem Verb im Konjunktiv stehen. Folgt ein Verb im Indikativ, übersetzt du ut mit wie oder sobald. In einem Nebensatz mit Verb im Konjunktiv hat ut die Bedeutung dass oder damit.
Für die Konjunktionen cum und ut ist es also unerlässlich, dass du sicher mit dem Konjunktiv umgehen kannst. Übe alles rund um Nebensätze und ihre Modi im Lernweg Nebensätze im Konjunktiv.
quod: Das Wort quod ist von der Form her mehrdeutig: Entwederes handelt sich umeine Form des Relativpronomens qui, quae, quod (welcher, welche, welches) im Neutrum oder um die Subjunktion quod, die du mit weil oder dass übersetzt. Die Bedeutung lässt sich nur aus dem Textzusammenhang erschließen. Du solltest also immer daran denken, dass quod unterschiedliche Bedeutungen trägt.