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Was ist ein AcI?

Die Abkürzung AcI in Latein steht für den lateinischen Namen Accusativus cum Infinitivo, wörtlich übersetzt Akkusativ mit Infinitiv. Der AcI ist eine sprachliche Besonderheit, die im Lateinischen häufig auftritt. Wie du einen AcI erkennen und übersetzen kannst, erfährst du hier. In diesem Lernweg findest du zudem ausführliche Erklärungen zum AcI und interaktive Übungen zum AcI. Als Generalprobe für die nächste Prüfung kannst du unsere Klassenarbeiten Satzwertige Konstruktionen passend zu deinem Lernjahr bearbeiten. 

Was ist ein AcI und wie funktioniert er?

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Michael Roos

AcI

Wie du einen AcI erkennst

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iStock.com/tulpahn, iStock.com/Christian Horz, iStock.com/MarinaMays

AcI erkennen

Wie du die Funktion eines AcI bestimmst

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Die Funktion eines AcI bestimmen

Wie du das Zeitverhältnis im AcI bestimmst und übersetzt

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Zeitverhältnis im AcI übersetzen

AcI

Was du wissen musst

  • Wie erkennt man einen AcI?

    Schon vor dem Übersetzen ist es wichtig zu untersuchen, ob ein AcI im Satz vorkommt:

    • Einen ersten Hinweis auf einen AcI geben dir die sogenannten Verben aus dem Kopf: Also Verben des Sagens und Wissens und der Wahrnehmung wie cogitare, putare (denken), audire (hören), dicere, narrare (sagen), sentire, animadvertere (fühlen) etc.
    • Auch einige unpersönliche Ausdrücke verlangen einen AcI, z. B. constat – es steht fest.

    Zusätzlich zu diesen Verben müssen ein Nomen im Akkusativ und ein Infinitiv im Satz stehen. Nur wenn diese beiden Bestandteile vorhanden sind, handelt es sich um einen AcI.

    Auch im Deutschen gibt es nach bestimmten Verben wie denken, fühlen oder meinen Konstruktionen mit InfinitivIch glaube, alle Kinder spielen gerne. oder als dass-Satz formuliert: Ich glaube, dass alle Kinder gerne spielen. Im Lateinischen würde der Satz als AcI so lauten: Puto omnes liberos libenter ludere. Das Subjekt (alle Kinder) steht hier also im Akkusativ und heißt daher Subjektsakkusativ. Das Prädikat steht im Infinitiv; dass fällt im Lateinischen weg: Puto omnes liberos (Akkusativ) libenter ludere (Infinitiv).

  • Wie übersetzt man einen AcI?

    Um einen AcI zu übersetzen, bestimmst du wie immer zuerst das Prädikat des Satzes. Oftmals merkst du an dieser Stelle schon, dass du im Anschluss einen dass-Satz erwartest (Bsp.: Der Lehrer sagte ... ). Wenn ein Akkusativ und ein Infinitiv vorliegen, fügst du im nächsten Schritt im Deutschen ein Komma und dass ein. Dann übersetzt du den Akkusativ des AcIs als Subjekt und den Infinitiv als Prädikat. Nehmen wir als Beispiel diesen Satz: Puellae gaudebant pueros multas res stultas fecisse. Hier ist pueros der Subjektsakkusativ und fecisse das Prädikat im deutschen dass-Satz: Die Mädchen freuten sich, dass die Jungen viele Dummheiten gemacht hatten.

    Achte darauf, dass du im Nebensatz das richtige Tempus wählst, je nachdem, welches Zeitverhältnis der Infinitiv ausdrückt:

    • Infinitiv Präsens → Infinitiv gleichzeitig zum übergeordneten Prädikat
    • Infinitiv Perfekt → Infinitiv vorzeitig zum übergeordneten Prädikat
    • Infinitiv Futur → Infinitiv nachzeitig zum übergeordneten Prädikat
  • Wie können Übungen zum AcI aussehen?

    Der AcI wurde im Lateinischen von den Römern oft und gerne verwendet und gehört deshalb in der Lateingrammatik zum wichtigen Basiswissen. Eine einfache Übung zum AcI kann darin bestehen, dass du aussuchen sollst, welche Verben einen AcI nach sich ziehen können. In anderen Aufgaben zum AcI sollst du erst einmal nur Subjektsakkusativ und Infinitiv markieren, z. B.: Audio parentes in aula monere. (Ich höre, dass die Eltern im Hof tadeln.)

    In schwierigeren Übungen sollst du Aussagesätze zu AcIs umformulieren. Das heißt, dass du den Nominativ des lateinischen Aussagesatzes in den Akkusativ setzen und das Prädikat zum Infinitiv umwandeln musst. Dazu ein Beispiel:
    Aussagesatz: Parentes audio. Parentes monent. (Ich höre die Eltern. Die Eltern tadeln.) 
    AcI: Parentes monere audio. (Ich höre, dass die Eltern tadeln.)

    Beliebt sind auch Übungen zum AcI, in denen das Zeitverhältnis im AcI bestimmt werden soll. Dafür musst du nur den Infinitiv untersuchen, etwa in diesem Satz: Puellae gaudebant pueros multas res stultas fecisse. fecisse ist ein Infinitiv Perfekt Aktiv, also ist die Nebensatzhandlung im dass-Satz vorzeitig. Das bedeutet, zeitlich gesehen muss die Handlung im dass-Satz vor der Hauptsatzhandlung stattgefunden haben: Die Mädchen freuten sich, dass die Jungen viele Dummheiten gemacht hatten.