Verben – Klassenarbeiten
Wie bestimmt man Verben?
Ein Verb bestimmen – das heißt zu untersuchen, in welcher Zeitform es steht und um welche Person es sich bei einem konjugiertem Verb handelt. Dazu betrachtet man seine einzelnen Bestandteile – das sind je nach Verbform diese zwei oder drei Punkte:
- Stamm
- Tempuskennzeichen
- Personalendung / Infinitivendung
Für den Wortstamm eines Verbs, also den Wortanfang, wird entweder der Präsens- und Perfektstamm gewählt. Das Tempuskennzeichen zeigt die Zeitform an und die Personalendung verdeutlicht, welche Person (ich, du, er, sie etc.) die Handlung ausführt.
Wie konjugiert man Verben?
Verben konjugieren zu können ist ein fester Bestandteil des Lateinunterrichts. Denn nur, wenn man die Formen beherrscht, können sie im Text auch wiedererkannt werden. Es gibt 5 große Konjugationsklassen. Das sind 5 mehr oder weniger unterschiedliche „Muster“, wie Verben konjugiert werden. Diese sollte man sich gut einprägen, dann weiß man, wie jedes andere lateinische Verb flektiert werden kann. An einem konjugierten Verb kann man im Lateinischen folgende Informationen ablesen:
- Person (1. / 2. / 3. Person)
- Numerus (Singular / Plural)
- Modus (Indikativ / Imperativ / Konjunktiv)
- Tempus (Präsens / Imperfekt / Perfekt / Plusquamperfekt / Futur I / Futur II)
- Genus Verbi (Aktiv / Passiv)
Am Anfang des Lateinunterrichts beschäftigt man sich meist nur mit Person, Numerus und Tempus von Verben.
Wie die einzelnen Konjugationsklassen aussehen und wie du die lateinischen Verben in diese Klassen einteilst, erfährst du auf unserer Übersichtsseite Konjugation.
Wie erkennt man ein Partizip?
Die Beugung von Substantiven und Adjektiven heißt Deklination und die Beugung von Verben Konjugation. Dann gibt es aber noch einen Fall, der nicht ganz so eindeutig eingeordnet werden kann: das Partizip.
Das Partizip vereint den Stamm eines Verbs mit den Deklinationsendungen der Nomen.
Zu dem Zeitpunkt, an dem du die Partizipien kennenlernst, sind dir die Kasusendungen bereits von den Nomen bekannt. Du musst also keine neuen Endungen lernen, sondern dir nur merken, dass man Partizipien daran erkennt, dass sie den Wortstamm eines Verbs enthalten und enden wie ein Nomen.
Alles rund um die lateinischen Partizipien erklären wir auf unserer Übersichtsseite Partizip.
Woran erkennt man nd-Formen?
Die sogenannten nd-Formen heißen so, weil sie die Buchstabenkombination -nd- enthalten: laudandi, capiendi, audiendum. Hinter das -nd- tritt noch eine Personalendung. Die nd-Formen werden in Gerundium und Gerundivum unterteilt.
Die nd-Formen haben, ähnlich wie die Partizipien, keine Personalendungen, sondern Deklinationsendungen und werden von Verben gebildet.
Alle Informationen dazu haben wir auf unserer Übersichtsseite nd-Formen für dich zusammengestellt.
Verben | Beispiele und Übungen
Auch wenn das konjugierte Verb im lateinischen Satz meist an letzter Stelle steht, solltest du es für die Übersetzung immer zuerst untersuchen. Verben zu bestimmen hilft dir, Missverständnisse in der Übersetzung zu verhindern. Sieh dir zum Beispiel diesen lateinischen Satz an: Senatores salutat. Wenn man die lateinische Verbform nicht zuerst bestimmt, dann könnte man übersetzen Die Senatoren grüßen. Dass diese vorschnelle Übersetzung so nicht richtig sein kann, kannst du nur an der Verbform erkennen, denn salutat, so kannst du es an der Personalendung -t ablesen, steht im Singular und bedeutet er/sie grüßt.
Richtig ist also: Er/Sie grüßt die Senatoren. Beim Grüßen mag es noch nicht so dramatisch sein, die Verbform falsch zu verstehen. Aber spätestens, wenn es bei den Römern um Gladiatorenkämpfe und Verhandlungen ging, ist es sehr wichtig, genau zu verstehen, was passiert.