Lyrik – Lernwege
Lyrik – Klassenarbeiten
Wie erkennt man Lyrik?
Das ist ganz einfach, wenn du dich grob an diese beiden Aspekte hältst:
- Schriftbild
- Strophe und Verse.
Im Gegensatz zu erzählenden Texten gehen die Schriftzeilen bei lyrischen Texten meist nicht über die ganze Seite, sondern sind kürzer. Häufig erkennt man ein Gedicht daran, dass es kurze Zeilen (Verse) hat, die zu Strophen gebündelt werden.
Bei manchen Gedichten wird sogar aus den Buchstaben ein Bild entworfen, zum Beispiel gibt es von Reinhard Döhl ein Gedicht, das aus den verwendeten Wörtern des Gedichts das Bild eines Apfels formt. Dieser Ansatz eignet sich gut, um Lyrik schreiben zu üben.
Wie analysiert man Lyrik?
Bei der Analyse von Lyrik untersuchst du
- Form
- Inhalt.
Die Form spielt eine große Rolle in der Lyrik, denn die Form soll auch eine Darstellung des Inhalts sein. Du analysierst in Deutsch die äußeren Merkmale und die sprachlichen Mittel. Am besten beginnst du damit, nachdem du dir einen ersten Eindruck verschafft hast.
Man kann sicher sein, dass es kein sprachliches Mittel in der Lyrik gibt, das zufällig eingesetzt worden ist. Die Form steht immer in Bezug zum Inhalt. Diese Beziehung zu erkennen und zu analysieren, ist Teil deiner Interpretation. In einem Test zur Lyrik ist das immer wichtig im Kopf zu behalten.
Wie löst man Übungen in Deutsch zur Lyrik?
Übungen in Deutsch zur Lyrik beziehen sich meistens auf
- Thema und Motiv
- formale Aspekte (Vers, Metrum/Rhythmik, Strophen)
- sprachliche Gestaltung.
Der Titel gibt oft erste Hinweise auf das Thema und das Motiv oder in welchen Kontext ein Thema gesetzt wird. Der erste Leseeindruck kann hilfreich sein.
Genauer wird es bei der Untersuchung der sprachlichen Mittel. Hier kann man sehr viele unterscheiden, häufig kommen diese in Deutsch beim Üben vor:
- Bilder (Metapher, Vergleiche, Personifikation)
- rhetorische Frage
- Ironie
- Satzbau (Parallelismus, Anapher, Klimax)
- Wortwahl (Neologismus, Alliteration, Häufung)
In der Regel gilt es immer, die formale Analyse mit dem Inhalt und der Interpretation in Beziehung zu setzen.
Wie erkennt man Formen der Lyrik?
Die Länge von lyrischen Texten kann einen Hinweis auf die mögliche Form geben. Die Ballade zum Beispiel ist ein längeres Gedicht, denn hier wird über mehrere Strophen hinweg ein Ereignis in gebundener Sprache erzählt. Dagegen ist ein Haiku ein sehr kurzes Gedicht, dessen Form in Japan entstanden ist.
Gut zu erkennen ist auch das Sonett, eine Gedichtform der Frühen Neuzeit. Es hat strenge Formvorgaben, in die der Inhalt passend verpackt wird. Es gibt 14 Zeilen, die zu je zwei 4-zeiligen und zwei 3-zeiligen Strophen gebunden werden.
Es gibt aber noch weitere Formen der Lyrik wie die Hymne, die Ode, die Elegie, das Epigramm oder das Volkslied. Am besten erkennt man sie, wenn man etwas über die Entstehung und die formalen Merkmale weiß.
Wie findet man das Reimschema?
Wenn du Übungen zum Reimschema in Deutsch machst, kannst du an drei Stellen innerhalb eines Verses fündig werden,
- am Versende (Endreim)
- innerhalb des Verses (Binnenreim)
- am Versanfang (Anfangsreim).
Am häufigsten begegnet dir der Endreim. Um das Reimschema zu bestimmen, benutzt man Kleinbuchstaben, so erhalten Verse mit denselben Reimwörtern denselben Buchstaben. Typische Formen sind der Paarreim (aabb), der umarmende Reim (abba) und der Kreuzreim (abab). Wenn du dieses Schema durchschaut hast, kannst du dir noch weitere Reimformen erschließen.
Lyrik in Deutsch ist also gar nicht so schwierig im Zugang. Du kannst das Ganze auch als Rätselspiel auffassen: Der Autor stellt dir ein Rätsel, und du bekommst über das Üben alle Werkzeuge in die Hand, um das Rätsel zu lösen.