Drama – Lernwege
Drama – Klassenarbeiten
Wie schreibt man eine Dramenanalyse?
Die Szenenanalyse eines Dramas besteht aus drei Teilen, nämlich Einleitung, Hauptteil und Schluss. Die Textbelege (direkte und indirekte Zitate) sind sehr wichtig, da du so deine Thesen stützen kannst. Du schreibst im Präsens und verwendest nur in Bezug auf Vergangenes das Perfekt.
Wie die meisten Textanalysen, besteht auch die Dramenanalyse aus drei Teilen. Folgende Merkmale für die Dramenanalyse in drei Abschnitten solltest du beachten:
- Einleitung: Hier erwähnst du Autor, Titel, Entstehungsjahr, Textsorte, Einordnung der Szene in den Gesamtzusammenhang des Dramas und Thema der Szene.
- Hauptteil: Nach einer kurzen Inhaltsangabe der Analyseszene, beginnst du mit der Analyse des Textauszugs. Du beschreibst die Gliederung des Textes, Thema und Verlauf der Szene und analysierst die Figuren (zum Beispiel Verhalten, Charaktereigenschaften, Verhältnis zueinander). Zum Schluss kommst du zur Analyse der sprachlichen Mittel, wie beispielsweise rhetorische Mittel.
- Schluss: Abschließend bewertest du die Bedeutung der Szene für den weiteren Verlauf des Dramas und erläuterst die Funktion dieser im Gesamtwerk. Als letzen Punkt kannst du eine eigene Stellungnahme hinzufügen.
Wie löst man Aufgaben zu den Merkmalen eines Dramas?
Ein Dramentext ist klar und übersichtlich aufgebaut und weist deutliche Gliederungseinheiten auf:
- Der Akt ist ein geschlossener Handlungsabschnitt des Dramas. Seine Funktion besteht in der Strukturierung des Geschehensablaufs. Ein Akt bezeichnet formal den Zeitraum zwischen dem Auf- und Zuziehen des Bühnenvorhangs, daher stammt auch die deutsche Bezeichnung Aufzug.
- Ein Akt besteht aus mehreren Szenen. Eine Szene beginnt und endet dann, wenn mindestens eine Figur die Bühne betritt oder verlässt, daher auch die deutsche Bezeichnung Auftritt.
Dem Drama kann ein Prolog vorausgehen, der von einer oder mehreren Personen szenisch dargestellt oder erzählend vorgetragen wird. Im Prolog wird das Publikum begrüßt, über die Handlung des Stücks informiert oder das folgende Schauspiel wird angekündigt.
Am Ende des Dramas kann ein Epilog, also ein Nachwort, stehen, in welchem dem Zuschauer nach Beendigung der Handlung z. B. mitgeteilt wird, was er aus dem Stück lernen soll.
Die Handlung im Drama ist durch drei Elemente gekennzeichnet:
- eine oder mehrere handelnde Personen
- eine zeitliche Abfolge mit Anfang und Ende
- ein oder mehrere Schauplätze
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Haupthandlung und Nebenhandlung. Die Haupthandlung kann von der Nebenhandlung unterbrochen oder begleitet werden. Die Haupthandlung kann die Nebenhandlung auf einer zweiten Ebene spiegeln.
Wird in die Haupthandlung eine geschlossene und meist locker verknüpfte Nebenhandlung eingeschoben, spricht man von einer Episode. Episoden dienen als Kontrast oder Verstärkung der Haupthandlung.
Bei der Dramenanalyse sollte man zwischen den äußeren Vorgängen (Intrigen und Machtkämpfen) und der inneren Entwicklung der Figuren (Einsicht oder Verrohung) unterscheiden. Daher gibt es
- die äußere Handlung, d. h. die Abfolge direkt wahrnehmbarer Vorgänge
- die innere Handlung, d. h. die geistige, seelische oder moralische Entwicklung einer Figur
Im Drama wird die Handlung gewöhnlich durch einen Konflikt ausgelöst und vorangetrieben. Konflikte können als Auseinandersetzungen zwischen mehreren Figuren oder im Inneren eines Individuums ablaufen. Dementsprechend lassen sich zwei Arten von Konflikten feststellen:
- äußerer Konflikt, in dem zwei oder mehr Parteien um Macht, Besitz, die Gunst eines Menschen oder Ähnliches streiten
- innerer Konflikt, in dem sich eine Figur zwischen entgegengesetzten Wünschen, Forderungen, Idealen oder Erwartungen entscheiden muss
Die im Drama Handelnden sind vom Autor geschaffene Figuren, die für die sprachliche und spielerische Ausgestaltung durch einen Schauspieler mithilfe von Kostümierung, Mimik und Gestik angelegt sind. Die Figuren sind mit bestimmten Merkmalen ausgestattet, die sich in drei Kategorien einordnen lassen:
- soziale Merkmale (Stand, Milieu oder Beruf)
- äußere Merkmale (Körper, Kleidung oder Gewohnheiten)
- innere Merkmale (Eigenschaften oder Einstellungen)
Die Figurenkonstellation bezeichnet die Beziehungen der Figuren in einem Drama; das Personenverzeichnis liefert oft einen guten Überblick über die im Drama auftretenden Figuren und gibt vorab wichtige Informationen, die für die direkte Charakterisierung wichtig sein können (z. B. Beruf). Typische Konstellationen sind:
- Gegnerschaft zwischen Helden bzw. Protagonisten und dem Gegenspieler bzw. Antagonisten, zwischen Intriganten und Opfer oder Liebhaber und Nebenbuhler
- partnerschaftliche Verbindungen zwischen Herr und Diener oder Liebhaber und Geliebter
- Figuren mit gegensätzlichen Merkmalen wie adlig – bürgerlich, anerkannt – verachtet, klug – dumm usw.
- Unterscheidung zwischen Hauptfiguren (treten häufig auf) und Nebenfiguren (weniger Auftritte)
Wie unterscheidet man Dramen?
Seit der Antike werden die Dramengattungen Tragödie und Komödie unterschieden, die sich unter anderem im Hinblick auf ihren Ausgang voneinander abgrenzen:
- Tragödie (auch Trauerspiel): Sie beruht auf dem tragischen Moment, d. h. der unlösbaren Verstrickung des Helden bzw. der Heldin in das eigene Schicksal, Grundthemen sind Fragen nach Ich und Welt, Freiheit und Zwang, Schuld und Vergeltung.
- Komödie (auch Lustspiel): Sie gestaltet einen Scheinkonflikt, dessen Verwicklungen bis hin zur glücklichen Auflösung Lachen bewirkt. Die Handlung wird durch Wortkomik und pantomimische Elemente bestimmt. Inhaltliche Elemente sind die Verwechslung und Verwirrung, thematisiert werden menschliche Schwächen. Man unterscheidet z. B. die Intrigenkomödie, die Situationskomödie und die Typenkomödie.
- Mischform aus Tragödie und Komödie ist die Tragikomödie, in der tragische und komische Elemente so zusammenwirken, dass die Tragik humoristisch gemildert ist. Die Katastrophe am Ende des Stückes bleibt meist aus.
- Im 20. Jahrhundert entstanden verschiedene moderne Theaterformen wie das Epische Theater Bertolt Brechts, das absurde Theater und das dokumentarische Theater.