Taxis: die Ortsbewegung frei beweglicher tierischer und pflanzlicher Lebewesen (und ihrer männlichen Fortpflanzungszellen), die von der Richtung abhängt, aus der ein Reiz auf den Organismus einwirkt. Bewegt sich das Lebewesen zur Reizquelle hin, spricht man von positiver Taxis, bewegt es sich von der Reizquelle fort, von negativer Taxis. Wird die Reizquelle auf dem kürzesten Weg angesteuert, handelt es sich um eine topische Reaktion. Bei der phobischen Reaktion dagegen (Schreckreaktion, Phobotaxis) wird das Ziel erreicht, indem das Lebewesen beim richtungslosen Umherirren jedes Mal zurückschreckt und eine Wendung macht, wenn es in einen Bereich kommt, der ihm weniger angenehm ist. Die Benennung der Taxien richtet sich nach der Art des Reizes: Im Falle der Chemotaxis reagieren Organismen (z. B. viele Einzeller und Spermatozoide) mit phobischen oder topischen Orientierungsbewegungen im Wasser auf ein Konzentrationsgefälle der unterschiedlichsten Substanzen. Fototaxis ist die Reaktion auf einseitig einfallendes Licht. Berührt z. B. ein Pantoffeltierchen beim Umherschwimmen ein Hindernis, wendet es sich sofort ab (negative Thigmotaxis). Mithilfe kleiner, fester Inhaltskörper im Cytoplasma ist es darüber hinaus in der Lage, die Richtung der Schwerkraft festzustellen; unter bestimmten Bedingungen bewegt es sich von ihr fort (negative Geotaxis). – Ist Wärme der auslösende Reiz, spricht man von Thermotaxis, und wenn es Feuchtigkeit ist, von Hydrotaxis. Besitzt ein Tier ein Sinnesorgan doppelt, kann sein Weg einen bestimmten Winkel mit der direkten Richtung zur Reizquelle bilden (Tropotaxis). – Die Taxis ist eine Komponente einer Instinkthandlung (Instinktverhalten).
Biologie
5. Klasse
‐
Abitur