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Partizipien sind ein sehr wichtiges Thema im Lateinunterricht, da sie häufig in Texten vorkommen. Die Römer benutzten lateinische Partizipien oft, weil sie so in einem Wort viele Dinge gleichzeitig ausdrücken konnten. Um einen Überblick darüber zu bekommen, welche Arten von Partizipien es gibt, lies dir unsere Übersichtsseite zu den Partizipien durch.

In unseren Lernwegen zu den Partizipien erklären wir dir anhand einfacher Beispielen alles, was du rund um die Partizipien in Latein wissen solltest.

Partizip – Lernwege

Partizip – Klassenarbeiten

Woran erkennt man Partizipien?

Ein Partizip erkennst du daran, dass es aus den Stammformen eines Verbs gebildet wird, aber die Endungen eines Substantivs hat, also dekliniert wird. 

Wie erkennt man ein PPA?

Das Partizip Präsens Aktiv (PPA) erkennst du an dem Kennzeichen -ns im Nominativ Singular und -nt- in allen weiteren Kasus. Daran treten die Endungen der Adjektive der konsonantischen Deklination. Das PPA von laudare lautet also lauda-ns, lauda-nt-is, usw.

Um mehr über die Bildung und Benutzung des PPAs zu erfahren, geh in unseren Lernweg PPA

Wie erkennt man ein PPP?

Das Partizip Perfekt Passiv (PPP) ist die vierte Stammform, wonach die Endungen der Adjektive der o- und a-Deklination folgen. Das PPP von laudare ist im Nominativ also lauda-t-us, lauda-t-a, lauda-t-um.

Weitere Beispiele und hilfreiche Tipps rund um das PPP gibt’s im Lernweg PPP.

Wie erkennt man ein PFA?

Das Partizip Futur Aktiv (PFA) erkennst du – wie das PPP – an der vierten Stammform. An diese wird das Kennzeichen -tur- oder -sur- und die Endungen der Adjektive der o- und a-Deklination gehängt. Das PFA von laudare lautet im Nominativ also lauda-tur-us, lauda-tur-a, lauda-tur-um.

Wie übersetzt man Partizipien?

Je nach Funktion im Satz übersetzt du Partizipien unterschiedlich. Man unterscheidet bei PPP und PPA diese zwei Fälle:

Wenn eine Form von esse bei dem Partizip steht, ist das Partizip Teil eines zusammengesetzten Prädikates, etwa in Labores facta sunt (Die Arbeiten sind erledigt worden).
Um diese Zeitformen des Prädikats zu erkennen, wiederhole vor allem die zusammengesetzten Zeiten Perfekt Passiv und Plusquamperfekt Passiv.

Ein Partizip mit Bezugswort, wie im Satz Marcus a tauro captus clamavit kannst du als Attribut oder als Adverbiale übersetzen:

  • PPP als Attribut: Du kannst das PPP entweder wörtlich (Markus, vom Stier ergriffen, schrie) oder als Relativsatz (Markus, der vom Stier ergriffen worden war, schrie) übersetzen.
  • PPP als Adverbiale: Hier bestimmt das PPP das Prädikat des Satzes näher. Du kannst dies z. B. mit einem Nebensatz ausdrücken: Marcus schrie, nachdem (oder: weil) er vom Stier ergriffen worden war.

Bei der Übersetzung musst du genau darauf achten, ob das Partizip eine Handlung im Aktiv oder Passiv angibt:

  • Partizip Präsens Aktiv: Claudia Marcum audiens gaudet. Audiens ist ein PPA und wird aktivisch übersetzt: Claudia freut sich, weil sie Marcus hört.
  • Partizip Perfekt Passiv: Claudia a Marco audita gaudet. Audita ist ein PPP und wird passivisch übersetzt: Claudia freut sich, während sie von Marcus gehört wird.
  • Partizip Futur Aktiv: Claudia Marcum auditura gaudet. Auditura ist ein PFA und wird aktivisch wiedergegeben: Claudia freut sich, weil sie Marcus hören wird.

Partizipien in Latein – Beispiele und Übungen

Partizipien benutzt du auch im Deutschen häufig, um Zeitformen zu bilden (ist gemacht, wurde erarbeitet, springend, laufend u. v. a.) Ein lateinisches Partizip ist dazu da, Handlungen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auszudrücken. Auch ob etwas getan wurde oder ob jemand etwas tut, all diese Informationen verbergen sich in einem einzigen Wort. Wenn du dir gut einprägst, wie Partizipien aussehen, wirst du sie schon bald im Text einfach erkennen und richtig übersetzen können.