nd-Formen – die beliebtesten Themen
Was ist ein Gerundium?
Bei einem Gerundium handelt es sich um ein Verbalsubstantiv, anders ausgedrückt um einen substantivierten Infinitiv. Das Gerundium hat kein Bezugswort, zu dem es in KNG-Kongruenz steht. Da nd-Formen dekliniert werden, können sie in verschiedenen Kasus stehen. Je nachdem in welchem Kasus das Gerundium steht, hat es eine unterschiedliche Funktion im Satz. Beispiele für Gerundia sind: ad cenandum (Akkusativ) – zum Essen; dicendo (Ablativ) – durch das Sprechen.
Was ist ein Gerundivum?
Das Gerundivum ist ein Verbaladjektiv, das meist ein Bezugswort hat, mit dem es in KNG-Kongruenz steht. Ein Gerundiv drückt die Notwendigkeit aus, dass etwas getan werden muss, z. B.: verba dicenda – zu sagende Worte oder Worte, die gesagt werden müssen.
Ein Gerundivum kann mit oder ohne das Verb esse auftreten. Die Verwendung mit esse nennt man dann prädikativ.
Alles zur Bildung der nd-Formen und wie du sie unterscheidest, erklären wir dir im Lernweg Gerundium und Gerundivum.
Nach welcher Deklination werden die nd-Formen dekliniert?
Das Gerundium ist ein Neutrum, das nach der o-Deklination dekliniert wird. Die Besonderheit des Gerundiums ist, dass es nur im Singular existiert. Das ist im Deutschen bei substantivierten Infinitiven genauso: Das Schwimmen macht mir Spaß.
Das Gerundivum gibt es dagegen, wie alle Adjektive, im Singular und im Plural. Die Endungen folgen der a-Deklination oder der o-Deklination.
Was ist der Dativus auctoris?
Das Gerundium besagt, dass etwas getan werden muss. Wenn deutlich gemacht werden soll, wer genau etwas tun soll, dann steht die entsprechende Person im Dativ: Filia patri servanda est. Der Vater muss seine Tochter retten.
Wann benutzt man nd-Formen im Alltag?
Auch aus dem Englischen kennst du die Struktur, aus einem Verb ein Substantiv zu machen: das gerund, auch bekannt als ing-Form: I like swimming. Ich mag das Schwimmen. Ganz unbekannt ist dir diese Verwendung eines Verbs als Nomen also nicht.
Es gibt im Deutschen Wörter, die ursprünglich aus einem lateinischen Gerundiv entstanden sind. Beispielsweise stehen auf einer Agenda Dinge, die getan werden müssen; ein Referendum ist eine politische Entscheidung, die zum Volk zurückzubringen ist, es soll nämlich über etwas abstimmen.