Direkt zum Inhalt

Was ist ein Genus?

Das Genus kommt vom lateinischen Wort genus, generis (Neutrum) und bezeichnet das grammatikalische Geschlecht eines Nomens.

Auch im Deutschen gibt es ja drei grammatikalische Geschlechter. Diese erkennt man an den Artikeln der, die und das. Die drei Genera im Deutschen heißen - ebenso wie im Lateinischen:

  • Maskulinum,
  • Femininum und
  • Neutrum.

Das sind die Fachbegriffe für das männliche, das weibliche und das sächliche Geschlecht.

Wenn du dein Wissen zu diesem Thema festigen möchtest, dann gehe zu unserem Lernweg Maskulinum, Femininum, Neutrum.

Genus – die beliebtesten Themen

Das Genus in Latein - ein Überblick

Im Lateinischen gibt es keine Artikel, dafür können aber die Endungen der Wörter beim Erkennen des Genus helfen.

Welche Genera gibt es im Lateinischen?

Die drei lateinischen Genera sind zwar dieselben wie im Deutschen, aber lateinische Wörter und ihre deutsche Entsprechung haben nicht immer dasselbe Genus. So ist der Stuhl im Deutschen zwar maskulin, aber sein lateinisches Wort sella ist feminin.

Im Vokabelverzeichnis wird das Genus meist abgekürzt hinter der Lernform angegeben:

  • m. (= maskulin),
  • f. (= feminin) und
  • n. (= Neutrum).

Das Femininum bezeichnet das weibliche Geschlecht eines Wortes, zum Beispiel: aqua, aquae f. - das Wasser.

Ein Wort, das grammatikalisch betrachtet männlich ist, wird als maskulin bezeichnet, zum Beispiel: equus, equi m. - das Pferd.

Wortwörtlich bedeutet Neutrum keins von beiden. Es bezeichnet das sächliche Geschlecht, zum Beispiel: silentium, silentii n. - die Ruhe.

Warum gibt es verschiedene Genera?

Die Frage nach dem Warum ist bei Sprachen oft eine Sache für sich. Denn sie lässt sich selten klar beantworten. Es gibt Wörter, die ein sogenanntes natürliches Geschlecht besitzen, zum Beispiel: femina f. - die Frau.

Für die Römer schien es ebenso logisch, dass das Wort für Frau feminin ist, und zugleich auch, dass alle Baumnamen weiblich sind, etwa pinus f. - die Fichte. Der Gedanke dahinter ist, dass in jedem Baum ein Naturgeist, nämlich eine Baumnymphe wohnte, die dem Baum seine Lebenskraft gab. Die Römer stellten sich diese Geschöpfe als junge Frauen vor.

In der großen Mehrzahl der Fälle gibt es jedoch keine direkte Logik, warum ein Wort nun genau das Genus hat, was es hat. Es gibt keinen Grund, warum ein Landhaus (villa f.) weiblich, eine Nase (nasus m.) männlich und Gespenst (simulacrum n.) sächlich sein muss.

Eine Sache hilft dir aber, das Genus eines lateinischen Substantivs zu bestimmen: In den Deklinationsklassen gibt es eine bestimmte „Aufteilung“, sodass dort ein Genus besonders häufig auftritt.

Sieh dir das auf unseren Übersichtsseiten o- und a-Deklination oder der e- und u-Deklination genauer an.

Wo trifft man überall auf Genus?

Es gibt mehrere Wortarten, die ein grammatikalisches Geschlecht haben:

  • Substantive (z. B. filius)
  • Pronomen (z. B. is, ea, id)
  • Adjektive (z. B. fortis, fortis, forte)
  • Partizipien (z. B. portatus, portata, portatum)

Warum ist das Genus wichtig?

Das Genus eines Wortes zu kennen ist wichtig, wenn man einen lateinischen Text verstehen und übersetzen möchte. Er kann nämlich nur entschlüsselt werden, wenn man weiß, welche Wörter zusammengehören. Diese Zusammengehörigkeit wird durch die KNG-Kongruenz zweier Wörter erkennbar. Um diese Bezüge zu erkennen, muss man mit Kasus, Numerus und Genus der einzelnen Wörter vertraut sein. Wenn dies nicht der Fall ist, kann es leicht zu Missverständnissen kommen.