Andere Bezeichnung: Periode
Über das Wort „Vers“
Genus: der Vers
Plural: die Verse
Abkürzung: —
Herkunft: von lat. versus Reihe, Zeile, Vers (von vertere drehen, wenden; versus also ursprünglich: Wendung; dann: Ackerfurche (d.h. die Strecke von einer Wendung des Pflugs bis zur nächsten); dann: Zeile (nach der Anordnung der Zeilen wie Ackerfurchen))
Definition
Ein „Vers“ ist ein Abschnitt eines Gedichts, der nach einem vorgefertigten Schema (= Versschema) gestaltet ist:
• Das Schema besteht aus einem oder meistens mehreren Metren, die durch das Schema festgelegt sind.
• Das Schema legt mehr oder weniger genau die Anzahl der Silben fest; diese darf das mit einem Atemzug Aussprechbare nicht überschreiten.
• Das Schema legt mehr oder weniger genau die Typen der Silben fest (lange Silbe – kurze Silbe; Silbe mit Versakzent – Silbe ohne Versakzent).
• Das Schema verlangt an seinen Grenzen, d.h. am Anfang und Ende, eine Wortgrenze.
• Über die Grenzen des Schemas hinaus gibt es zwischen Wörtern keinen lautlichen Einfluss (wie z.B. Elision und andere Hiatvermeidung, Silbensprung von Konsonanten).
• Das Schema legt fest, an welchen Stellen Wortgrenzen erwünscht (Zäsuren und Dihäresen) oder unerwünscht sind.
Schreibweise: Meist wird jeder Vers in eine eigene Zeile geschrieben. Um Platz zu sparen, werden Verse manchmal nur durch Querstrich (/) voneinander abgetrennt.
Beispiele für Versarten
Wichtige lateinische Versarten sind:
• der (daktylische) Hexameter,
• der (daktylische) Pentameter als Bestandteil des (elegischen) Distichons;
• der (jambische) Senar, siehe unter Jambus;
• der (jambische) Trimeter, siehe unter Jambus;
• der (trochäische) Septenar, siehe unter Trochäus.
• der (trochäische) Tetrameter, siehe unter Trochäus.