Definition
Ein „Satz“ ist der kleinste Teil einer menschlichen Sprachäußerung, für den gilt:
• Er enthält mindestens EINE neue Information (= aussagewertige Komponente). UND
• Er ist formal keinem anderen Teil dieser (oder einer anderen) Sprachäußerung über- oder untergeordnet.
Eigenschaften
(1) Satzstruktur
(a) Ein Satz besteht aus einem oder meist mehreren Wörtern. Die Wörter eines Satzes sind durch (mehr oder weniger deutliche) grammatische Abhängigkeitssignale miteinander verknüpft. Diese Abhängigkeitssignale schaffen eine Hierarchie (= Über- und Unterordnung) zwischen den Wörtern des Satzes, an deren Spitze ein einziges Wort, ein sogenanntes Prädikat, steht.
(b) Prädikate sind durch sprachliche Mittel als Prädikate gekennzeichnet, in unserer Sprachfamilie hauptsächlich durch die Wortart Verb.
(c) Ein Satz kann mehrere Prädikate enthalten, die durch Unterordnung miteinander verknüpft sind. Ein Prädikat mit den von ihm abhängigen nicht-prädikatischen Satzbestandteilen wird als Teilsatz bezeichnet. Der Teilsatz an der Spitze der Hierarchie heißt Hauptsatz, die übrigen Nebensätze.
Anmerkung: Ein grammatisch unvollständiger Teilsatz wird mit dem nebengeordneten Teilsatz zusammengerechnet, der die fehlenden Bestandteile enthält (z.B. wenn im Deutschen zwei Verben ein gemeinsames Subjektwort haben). Auf diese Weise kann ein Satz auch Prädikate enthalten, die einander nebengeordnet (miteinander aufgezählt) sind.
(d) Die Wörter und Aussagen eines Satzes können mit Elementen außerhalb des Satzes verknüpft sein (vor allem durch Pronomen und Konjunktionen), wobei jedoch die Verknüpfungsmittel keine Unterordnung unter die außerhalb befindlichen Elemente anzeigen.
(2) Aussprache
Ein Satz ist durch eine abgeschlossene Intonationskurve (= Satzmelodie) gekennzeichnet. Oft ist er nach vorn und/oder hinten durch eine Pause abgegrenzt.
(3) Schreibung
In der Rechtschreibung wird ein Satz üblicherweise durch dafür bestimmte Satzzeichen abgegrenzt (Punkt, Semikolon, Doppelpunkt, Ausrufezeichen, Fragezeichen).