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Welche Fragesätze gibt es im Lateinischen?

Im Lateinischen gibt es wie im Deutschen drei Arten von Fragesätzen: Wortfragen, Satzfragen und Wahlfragen. Es ist im Lateinischen einfach, Wort- und Satzfragen zu erkennen, weil sie bestimmte Fragewörter oder Fragepartikeln enthalten. Neben direkten Fragen mit Fragezeichen (z. B. Bist du Römerin?) gibt es auch indirekte Fragen: Er fragte, ob ich Römerin sei.

Die Fragen in Latein sind mit etwas Übung leicht erkennbar. Alles, was du dazu wissen musst, findest du hier zum Üben im Lernweg. Die Erklärungen und Übungen helfen dir für die Klassenarbeiten Satzarten.

Welche Fragen gibt es im Lateinischen?

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Fragen

Was du wissen musst

  • Wie erkennt man Satzfragen?

    Direkte Satzfragen enthalten im Lateinischen  anders als im Deutschen immer ein Einleitungswort, und zwar je nach erwarteter Antwort:

    • -ne: Das angehängte -ne zeigt an, dass der Fragende keine bestimmte Antwort erwartet, also eine offene Frage stellt, z. B. Adibimusne Romam? Werden wir Rom besuchen? Die Antwort könnte „ja“ oder „nein“ lauten.
    • num: Beginnt eine lateinische Frage mit num, so erwartet der Sprecher die Antwort: Nein. Im Deutschen übersetzt du num mit etwa. Bsp.: Num Romam praeterire vis? Willst du etwa an Rom vorbeifahren?
    • nonne: Eine Satzfrage mit nonne erwartet die Antwort: Ja (doch). In der Übersetzung verwendest du dafür etwa nicht: Nonne Romam adire vis? Willst du Rom etwa nicht besuchen?

    Das Satzzeichen der direkten Fragen ist immer ein Fragezeichen, der Modus im Lateinischen kann sowohl Indikativ als auch Konjunktiv sein.

    Indirekte Satzfragen können ebenfalls mit -ne oder num eingeleitet werden. In beiden Fällen lautet die Übersetzung ob. Indirekte Fragen stehen immer im Konjunktiv, z. B. hier im Konjunktiv PräsensNarra nobis, num Roma urbs pulcherrima Italiae sit. Erzähle uns, ob Rom die schönste Stadt Italiens ist. Das Satzzeichen der indirekten Rede ist ein Punkt oder ein Ausrufezeichen.

  • Wie erkennt man Wortfragen?

    Die Wortfragen im Lateinischen erkennst du daran, dass sie ein Fragewort enthalten. Wie im Deutschen oder Englischen steht das Fragewort in der lateinischen Wortfrage jeweils am Satzanfang, z. B. Cur hoc fecisti? Warum hast du das getan? Das Satzzeichen der direkten Wortfrage ist typischerweise ein Fragezeichen.

    Erst einmal eine Liste mit häufigen Fragewörtern: ubi? – wo?, cur? – warum?, quis? – wer?, quid? – was?
    Die Fragewörter ubi und cur sind unveränderlich, weil es sich um Adverbien handelt.
    Die Fragepronomen quis? und quid? können dekliniert werden: Cui librum donas? Wem schenkst du das Buch?
    Alles zur Deklination der Fragewörter findest du im Lernweg Interrogativpronomen quis und quid.

    Auch bei den Wortfragen muss man zwischen direkten und indirekten Fragen unterscheiden. Es gelten dieselben Regeln wie bei den Satzfragen: Eine indirekte Wortfrage steht hinter einem Komma und das Prädikat im Konjunktiv: Heri tibi scripsi, quid nos didicissemus. Ich habe dir gestern geschrieben, was wir gelernt haben. Lerne gezielt, wie du indirekte Rede in Latein erkennst, damit du indirekte Wiedergabe bei der nächsten Übersetzung direkt erkennst.

  • Was sind Wahlfragen?

    Als dritte Art von Fragen gibt es im Lateinischen die Wahlfragen. Auch sie können direkt oder indirekt sein, wobei die indirekte Wahlfrage häufiger vorkommt. Wahlfragen erkennst du an zwei Fragepartikeln, die zwei Möglichkeiten aufzeigen. Deshalb nennt man sie auch Doppelfragen: z. B. Nescio, utrum urbs an rus pulchrius sit. Ich weiß nicht, ob die Stadt oder das Land schöner ist.

    Es gibt unterschiedliche Fragepartikel, die bei Wahlfragen stehen können:

    • utrum  an, (-ne) an: ob oder
    • utrum necne, -ne necne: ob oder nicht

    Indirekte Fragen stehen alle im Konjunktiv. Was ein Konjunktiv im Nebensatz für deine Übersetzung sonst noch bedeuten kann, erfährst du im Lernweg Nebensätze im Konjunktiv.