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Mit der indirekten Rede werden Äußerungen eines anderen Sprechers wiedergegeben. Man berichtet aus der eigenen Perspektive und übernimmt die Aussage eines anderen so genau wie möglich, passt aber alle Hinweise auf Personen, Ort und Zeit an die eigene Perspektive an. Man verwendet in der indirekten Rede die Formen des Konjunktivs. Grundsätzlich werden dabei die Formen des Konjunktiv I verwendet.

direkte Rede indirekte Rede
Er sagt: »Sina trinkt am liebsten Milch.«  Er sagt, Sina trinke am liebsten Milch.

 

Indirekte Rede mit dem Konjunktiv II

Wenn die Formen des Indikativs und des Konjunktivs I übereinstimmen, benutzt man als Ersatz die Formen des Konjunktivs II.

direkte Rede indirekte Rede
Sie sagt: »Wir kommen heute Nachmittag.«  Sie sagt, sie kämen heute Nachmittag.

 

Indirekte Rede mit Umschreibung mit würde

Sind die Formen des Konjunktivs II wiederum identisch mit dem Indikativ Präteritum, verwendet man die Umschreibung mit würde.

direkte Rede indirekte Rede
Er sagt: »Wir freuen uns über die Ferien. Er sagt, sie würden sich über die Ferien freuen.

 

Indirekte Rede mit Konjunktiv I Perfekt

Da der Konjunktiv I (wie der Konjunktiv II) nur eine Vergangenheitsform hat, wird aus dem Präteritum, dem Perfekt und dem Plusquamperfekt der direkten Rede in der indirekten Rede der Konjunktiv I Perfekt.

direkte Rede indirekte Rede
Lena sagt: »Tim hat gestern Geburtstag gefeiert.«  Lena sagt, Tim habe gestern Geburtstag gefeiert.
Ole sagt: »Ich hatte keine Zeit zu kommen Ole sagt, er habe keine Zeit gehabt zu kommen.
Tim sagt: »Ich hatte dich aber eingeladen Tim sagt, er habe ihn aber eingeladen.

 

Personalpronomen in der indirekten Rede

Bei der Umwandlung in die indirekte Rede müssen die Personalpronomen der direkten Rede geändert werden. Sie stehen häufig in der 3. Person:

direkte Rede indirekte Rede
»Ich komme gleich.«  er komme gleich.
»Du kommst gleich.« er/sie komme gleich. / … ich käme gleich.
»Er (Tom) kommt gleich.«  er komme gleich.
»Wir kommen gleich.«  sie kämen gleich. / … ihr kommet gleich.
»Sie kommen gleich.« sie (die anderen) kämen gleich.

 

Der Imperativ in der indirekten Rede

Der Imperativ der direkten Rede wird in der indirekten Rede mit den Modalverben mögen oder sollen umschrieben. Die Wahl des jeweiligen Modalverbs richtet sich nach der Strenge der Äußerung.

direkte Rede indirekte Rede
»Lassen Sie mich bitte vor!« Die alte Dame an der Supermarktkasse
bittet, sie mögen sie vorlassen.
»Geht mir aus dem Weg, Leute!«
 
Der Fahrradfahrer ruft, die Leute sollen
ihm aus dem Weg gehen.

 

Ergänzungsfragen in der indirekten Rede

Ergänzungsfragen werden in der indirekten Rede in indirekte Fragesätze umgewandelt. Das Fragepronomen wird übernommen. Die indirekte Frage steht im Konjunktiv.

direkte Rede indirekte Rede
Jule fragt: »Welches Kleid soll ich heute anziehen?«  Jule fragt, welches Kleid sie heute anziehen solle.

 

Entscheidungsfragen in der indirekten Rede

Entscheidungsfragen werden in der indirekten Rede zu indirekten Fragen umgewandelt, die durch die Konjunktion ob eingeleitet werden. Sie stehen ebenfalls im Konjunktiv.

direkte Rede indirekte Rede
Jan fragt: »Bekommt Lilly ein Glas Wasser?« Jan fragt, ob Lilly ein Glas Wasser bekomme.

 


Schlagworte

  • #Epik
  • #Konjunktiv