CDU, Abkürzung für Christlich Demokratische Union, 1945 gegründete politische Partei, zunächst regional, dann in allen vier Besatzungszonen.
Bei den Bundestagswahlen nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 gewann die CDU zusammen mit der CSU, mit der sie seither eine Fraktionsgemeinschaft im Bundestag bildet (CDU/CSU), die Mehrheit und stellte mit Konrad Adenauer auch den ersten Bundeskanzler. In der Bundesrepublik schlossen sich die Landesverbände 1950 zur Christlich Demokratischen Union Deutschlands zusammen und wählten Adenauer zu ihrem ersten Vorsitzenden.
Die CDU stellte von 1949 bis 1969 den Bundeskanzler und von 1959 bis 1969 auch den Bundespräsidenten. Sie regierte meist in einer Koalition mit der FDP, konnte 1957 sogar mit absoluter Mehrheit bis 1961 alleine regieren, und ging 1966 eine Große Koalition mit der SPD ein. Die CDU knüpfte an die Zentrumspartei an und prägte mit der sozialen Marktwirtschaft und dem Wirtschaftswunder, beides verknüpft mit Ludwig Erhard (*1897, †1977, Wirtschaftsminister von 1949 bis 1963, Bundeskanzler von 1963 bis 1966) sowie der Westintegration der Bundesrepublik (Nato, europäische Integration) die Nachkriegsgeschichte.
Mit dem Regierungswechsel 1969 zu einer sozialliberalen Koalition aus SPD und FDP gingen die Unionsparteien bis 1982 in die Opposition. Ein Misstrauensantrag gegen Bundeskanzler Willy Brandt (*1913, †1992) scheiterte 1972. Erst 1982 mit dem erfolgreichen konstruktiven Misstrauensvotum von Helmut Kohl (*1930) gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt (*1918, †2015) errang die CDU wieder die Kanzlerschaft. Kohl war auch von 1973 bis 1998 Bundesvorsitzender seiner Partei.
Die Ost-CDU in der DDR entwickelte sich unabhängig von der CDU in der Bundesrepublik. Unter Druck erkannte sie den Macht- und Führungsanspruch der SED an und bekannte sich zur sozialistischen Gesellschaft. Sie war auch eine der Blockparteien in der DDR, die mit der SED Regierungen bildete.
Nach der Wiedervereinigung 1990 konstituierte sich die CDU als gesamtdeutsche Partei, gewann die ersten gesamtdeutschen Wahlen und bildete unter Helmut Kohl eine Koalitionsregierung mit der FDP. In der Zeit der Kanzlerschaft Kohls bis 1998, in deren Mittelpunkt die Ausgestaltung der deutschen Einheit und die Weiterentwicklung der europäischen Integration standen, stellte die Union auch die Bundespräsidenten.
Nach der Wahlniederlage 1998 mussten die Unionsparteien wieder in die Opposition. Die CDU geriet wegen der Parteispendenaffäre, in die auch Kohl verwickelt war, in eine tiefe Krise. 2005 konnten die Unionsparteien mit Angela Merkel (*1954) als erster Frau im Amt des Bundeskanzlers die Regierung stellen. Merkel regierte zusammen mit der SPD in zwei Großen Koalitionen (2005 bis 2009, 2013 bis 2017) und mit der FDP (2009 bis 2013). Seit 2000 ist sie auch CDU-Bundesvorsitzende.