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Zentrumspartei, Zentrum, zunächst der Zusammenschluss katholischer Abgeordneter, später eine katholische Partei im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik.

Seit 1858 nannte sich die 1852 gegründete katholische Fraktion im preußischen Landtag »Fraktion des Zentrums«. Im Zeichen der Gründung des vom protestantischen Preußen beherrschten Deutschen Kaiserreichs und des beginnenden Kulturkampfs schlossen sich katholische Abgeordnete im preußischen Landtag und im Reichstag 1870/71 zur Deutschen Zentrumspartei zusammen. Ihre Wählerbasis war die katholische Bevölkerungsminderheit. Sie wurde daher zur politischen Repräsentanz der kirchlich-kulturellen, wirtschaftlich-sozialen und politischen Interessen des deutschen Katholizismus (Mandatsanteil im Reichstag 1871: 15,2 Prozent, 1890: 26,7 Prozent).

In der Weimarer Republik spielte die Zentrumspartei mit durchschnittlich 60 bis 70 Mandaten eine wichtige Rolle und war in fast allen Regierungskoalitionen und Minderheitsregierungen vertreten (Mandatsanteil im Reichstag 1920: 15,0 Prozent, 1933: 11,2 Prozent). 1933 löste sich die Partei im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet, spielte die Partei keine Rolle mehr.


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