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Allgemein

Im Unterschied zur Nacherzählung, die anschaulich und spannend geschrieben werden soll, informiert die Inhaltsangabe den Leser sachlich nur über das Wichtigste eines Textes. Die Inhaltsangabe unterscheidet sich deshalb in der Form und in der sprachlichen Gestaltung stark vom Ausgangstext.

Inhalt

Die Inhaltsangabe fasst in knapper Berichtsform und ohne persönliche Wertung die wichtigsten Stationen einer Handlung und die Hauptaspekte eines Textes zusammen. Dabei sollten die W-Fragen so ausführlich wie nötig und so knapp wie möglich beantwortet werden.

Tempus

Die Inhaltsangabe wird grundsätzlich im Tempus Präsens verfasst. Wird in der Inhaltsangabe etwas Vorzeitiges ausgedrückt, greift man z. B. auf Ereignisse zurück, die vor der eigentlichen Handlung liegen, so wird das Tempus Perfekt benutzt.

Sprachliche Gestaltung

In der Inhaltsangabe wird der Inhalt eines Textes mit eigenen Worten wiedergegeben. Die Sätze werden nicht einfach aneinandergereiht, sondern sie zeigen den Zusammenhang der Handlung oder die Gründe für das Handeln einer Person auf. Hierzu werden Adverbien (seitdem, dadurch, so, deswegen) und Konjunktionen (weil, obwohl, während) benötigt. Die Sprache ist sachlich, knapp und informierend. Auf Ausschmückungen wird verzichtet. Daher werden wenig beschreibende Adjektive verwendet. Es darf keine Spannung oder Dramaturgie erzeugt werden. Wörter wie plötzlich dürfen nicht verwendet werden. Außerdem wird keine wörtliche Rede verwendet. Passagen, die in die Inhaltsangabe aufgenommen werden, stehen in der indirekten Rede.

Aufbau
  • Einleitung: Im Einleitungssatz der Inhaltsangabe werden in knapper Form die wesentlichen Informationen zum Text zusammengefasst. Der Einleitungssatz wird durch einen Absatz vom Hauptteil getrennt. Er nennt: Titel des Textes, Textart,  Autor, evtl. Erscheinungsjahr, Thema, Aussageabsicht.
  • Hauptteil: Der Handlungsaufbau wird in logischer Reihenfolge dargestellt, d. h., er ist nicht an einer verwickelten Handlungsführung des Textes orientiert. Hinweise auf wichtige Einzelheiten sind enthalten.
  • Schluss: Ein Schlusssatz ist nicht unbedingt nötig. Er kann die Wirkung des Textes auf den Leser beschreiben oder eine persönliche Einschätzung oder Beurteilung des Textes enthalten.

Textbearbeitung für eine Inhaltsangabe

Um den inhaltlichen Kern eines Textes herauszuarbeiten und die wichtigsten Informationen heraus zufiltern, sind drei Methoden hilfreich: die TextkürzungTextmarkierung und Textzusammenfassung.

  • Textkürzung: Bei der Textkürzung werden alle Ausschmückungen aus dem Text gestrichen. Dazu gehören in literarischen Texten alle Textpassagen, die nicht für den Fortgang der Handlung von entscheidender Bedeutung sind oder ausführliche Beschreibungen enthalten. In Sachtexten werden alle Passagen gestrichen, die nicht zur Fortsetzung des Kerngedankens gehören. 
  • TextmarkierungHier werden in literarischen Texten alle Informationen, die zum Verständnis wichtig sind: Personen, Stationen der Handlung, entscheidende Ereignisse oder Schauplätze unterschrichen. In Sachtexten unterstreicht man alle Aussagen, die Teil des zentralen Gedankengangs sind. 
  • TextzusammenfassungZuerst wird der Text in Sinnesabschnitte gegliedert, deren Inhalt dann zusammengefasst wird, indem jeder Abschnitt eine Überschrift erhält oder aber der Inhalt des Abschnitts in einem Satz wiedergegeben wird.

Schlagworte

  • #Zusammenfassung
  • #überblick