Allgemein
Das Adverb gehört zu den nicht flektierbaren Wortarten. Das bedeutet: An welcher Stelle im Satz es auch steht, seine Form bleibt unverändert. Ein Adverb kann an mehreren Stellen im Satz seinen Platz einnehmen, bestimmt aber immer die näheren Umstände eines Geschehens. Dies drückt die deutsche Bezeichnung Umstandswort aus. Man unterscheidet Adverbien nach inhaltlichen Gesichtspunkten und teilt sie in vier Gruppen ein.
Aufgepasst: Adverbien werden leicht mit Adjektiven verwechselt. Der wichtigste Unterschied: Adjektive sind flektierbar.
Arten von Adverbien
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Adverbien des Ortes (Lokaladverbien) beantworten die Fragen wo, wohin, woher. Zu ihnen gehören: überall, draußen, vorn, hinten, hier, dort, dorthin, zuoberst, links, rechts.
Beispiel: Links stand das Orchester, rechts der Showmaster. -
Adverbien der Zeit (Temporaladverbien) geben Antworten auf die Fragen wann, wie lange. Zu ihnen gehören: montags, abends, wieder, heute, jetzt, sofort, stets, nochmals, derzeit, zwischendurch, zunächst, bald.
Beispiel: Freitags gibt es in der Mensa Fisch. Ich gehe zwischendurch gern einmal essen. -
Adverbien der Art und Weise (Modaladverbien) erfragt man am besten mit den Fragewörtern wie, auf welche Weise, womit. Zu ihnen gehören: blindlings, gratis, einigermaßen, überhaupt, ungefähr, anders, sehr, gern, ziemlich, möglicherweise, barfuß, hoffentlich.
Beispiel: Sie erhalten beim Kauf gratis einen Kugelschreiber dazu. Die Kinder turnten barfuß. Sie liest sehr gern Krimis. -
Adverbien des Grundes (Kausaladverbien) geben Informationen über den Grund bzw. die Ursache eines Geschehens oder Ereignisses. Man erfragt sie mit warum. Zu ihnen gehören: folglich, darum, dennoch, notfalls, anstandshalber, daher, deshalb.
Beispiel: Notfalls verschieben wir die Party auf Sonntag. Sie hat eine Allergie, darum meidet
sie bestimmte Gewürze. -
Relativadverbien leiten einen Relativsatz ein. Zu ihnen gehören: wo, wie, woher, wohin, wodurch.
Beispiel: Das ist der Platz, wo ich meine Tasche verlor. Es ist interessant, wie du die Dinge siehst. -
Konjunktionaladverbien verknüpfen Zustände und Sachverhalte. Zu ihnen gehören: deshalb, daher, deswegen, sonst.
Beispiel: Du hast kein Rad, deshalb fährst du Zug. Gib mir ein Stück Kuchen, sonst bleibe ich hungrig.
Die Präpositionen an, gegen, über, um und unter werden zu den Adverbien gerechnet, wenn sie bei einer Mengenangabe stehen. Solche Adverbien kannst du bestimmen, indem du sie weglässt oder andere Adverbien an derselben Satzstelle einsetzt.
Beispiel: In die Vorstellung kamen über 200 junge Menschen. In die Vorstellung kamen (ungefähr/etwa/fast) 200 junge Menschen.
Manche Adverbien kommen fast nur in Verbindung mit bestimmten Verben vor. Sie sind zu festen Zusammensetzungen geworden. Aufgepasst: Solche Verbindungen mit Verben werden immer zusammengeschrieben.
Beispiel: abhandenkommen, beiseiteschieben
Komparation (Steigerung)
Einige wenige Adverbien bilden Steigerungsformen, meist indem sie auf andere, flektierbare Wörter zurück greifen.
Positiv | Komparativ | Superlativ |
gern | lieber | am liebsten |
bald |
eher |
am ehesten am frühesten am schnellsten |
oft | öfter häufiger |
am öftesten am häufigsten |
sehr | mehr | am meisten |
wohl | besser (wohler) |
am besten (am wohlsten) |
Verwendung des Adverbs im Satz
Das Adverb kann im Satz verschieden verwendet werden und übernimmt dann unterschiedliche Funktionen. Es kann benutzt werden:
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als selbstständiges Satzglied (adverbiale Bestimmung), wenn es sich auf das Verb oder den ganzen Satz bezieht,
Beispiel: Hier entstehen fünf Neubauten. Gestern hat es geregnet. -
als Attribut, wenn es einzelnen Wörtern oder Wortgruppen zugeordnet ist, in diesen Fällen können Adverbien vor- oder nachgestellt werden,
Beispiel: Sie ist sehr nett. Bald nach dem Vorfall ist sie weggezogen. -
innerhalb einer festen Fügung hinter der Präposition.
Beispiel: Ich bin in spätestens zwei Tagen zurück. Sie kommt in frühestens zwanzig Minuten nach Hause.