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Frühe Neuzeit, das Zeitalter der Wieder- und Neuentdeckungen vom 14. bis 17. Jahrhundert, geprägt durch Renaissance, Humanismus, Fortschritte in Wissenschaft und Wirtschaft sowie der geografischen Entdeckungen, vor allem in Lateinamerika.

Neues Denken

Das neue Denken war wie folgt geprägt: Werke antiker Philosophen, Geschichtsschreiber, Dichter, Wissenschaftler und Baumeister galten als Quellen der Weisheit. Die großen Zeiten Athens und Roms wurden zum Vorbild erklärt (Renaissance). Vertreter des Humanismus wie Erasmus von Rotterdam (*1469, †1536) erklärten die vergangenen Jahrhunderte zum „finsteren Mittelalter“ und damit zu einer Zeit des Niedergangs und der Barbarei.
Wissenschaftler und Forscher wie Leonardo da Vinci erwarben ihre Kenntnisse aus Erfahrungen und Beobachtungen in der Natur. Nikolaus Kopernikus (*1473, †1543) widerlegte das geozentrische Weltbild, das die Erde als Zentrum darstellte. Er bewies, dass die Erde sich wie die anderen Planeten um die Sonne bewegt (heliozentrisches Weltbild). Der Mainzer Johannes Gutenberg erfand den Buchdruck mit beweglichen Metallbuchstaben und ermöglichte die schnelle Verbreitung von Büchern und damit von Wissen.

Neue Länder

Die Epoche war gekennzeichnet durch geografische Entdeckungen. Die Entwicklung neuer Schiffstypen und Navigationsgeräte ermöglichte die Entdeckung und Kolonialisierung bisher unbekannter Gebiete. 1492 erreichte Kolumbus die „Neue Welt“. Damit begann die „Europäisierung der Welt“. Portugiesen, Spanier und andere europäische Nationen zwangen fremden Kulturen in weiten Teilen der Erde ihre Sprache, Religion, Wissenschaft und Technik auf. Bis ins 20. Jahrhundert dauerte diese Vormachtstellung an – mit Auswirkungen bis heute.

Neue Konfession

Hinzu kam durch die Reformation eine kritische Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche. Große Missstände in der Papstkirche und tiefe Glaubensnot führten zur Spaltung des christlichen Glaubens. In Deutschland nahm die Reformation mit dem Auftreten Martin Luthers ihren Anfang. Die Spannungen zwischen den Konfessionen in ganz Europa führten schließlich zu Glaubenskämpfen und zum Dreißigjährigen Krieg.

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