Weimarer Nationalversammlung, die verfassungsgebende Nationalversammlung im Übergang vom Deutschen Kaiserreich zur parlamentarischen Demokratie der Weimarer Republik.
Bei der Wahl zur Nationalversammlung am 19.1.1919 erhielten SPD, Zentrum und DDP (Linksliberale) zusammen die Mehrheit und bildeten eine Regierung, die Weimarer Koalition. Diese verlor jedoch in der Reichstagswahl 1920 ihre parlamentarische Mehrheit. Die Wahl war nach dem damals als fortschrittlich geltenden Verhältniswahlrecht von Männern und – erstmals – von Frauen gewählt worden.
Aufgrund von Straßenkämpfen im Zusammenhang mit der Novemberrevolution 1918/19 fand die Eröffnung der Nationalversammlung am 6.2.1919 nicht in Berlin, sondern in Weimar statt (daher die Namensgebung für die Republik).
Die Nationalversammlung wählte am 11.2.1919 Friedrich Ebert, den bisherigen Reichskanzler, zum Reichspräsidenten. Für viele Konservative war der Aufstieg eines Sattlers zum Reichspräsidenten nicht akzeptabel.
Die Nationalversammlung verabschiedete die Weimarer Reichsverfassung, die am 14.8.1919 in Kraft trat, und nahm den Versailler Vertrag nach einem Ultimatum der Siegermächte des Ersten Weltkriegs an.