Was du wissen musst
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Wie nutzt man das Präteritum?
Das Präteritum ist die Zeitform, in der man von etwas erzählt, das in der Vergangenheit geschah und das nicht mehr bis in Gegenwart hineindauert. Ist das Geschehen also abgeschlossen, verwendest du das Präteritum.
Darin unterscheidet sich das Präteritum von der Vergangenheitsform Perfekt, denn beim Perfekt reichen die Folgen des Geschehens noch bis in die Gegenwart hinein bzw. die Handlung liegt unmittelbar vor der Gegenwart.
Beispiel:
- Gestern aß ich vor dem Training einen Apfel. → Präteritum
- Gerade habe ich ein Müsli gegessen, sodass ich jetzt fit für den anstehenden Lauf bin. → Perfekt
Was ein Präteritum ist, erkennst du am Verb. Du kannst bei der Bildung der Präteritumform zwei Kategorien unterscheiden:
- regelmäßige Verben mit der Endung -te (Beispiel: ich nicke → ich nickte)
- unregelmäßige Verben mit einer Änderung des Stammvokals (Beispiel: ich esse → ich aß)
Passiv und Präteritum
Im Passiv zeigst du mit der Konjugation des Verbs werden an, dass etwas in der Vergangenheit liegt, zum Beispiel: Die Laterne wurde am Baum befestigt.
Wie du das Passiv bildest, kannst du in unserem Lernweg zum Passiv noch einmal wiederholen.
Modalverben und Präteritum
Oft nutzt man Modalverben, um von eigenen Handlungen und Überlegungen zu erzählen. Auch diese können natürlich in die Vergangenheitsform Präteritum gebracht werden.
- können: Ich konnte die Riesenportion nicht essen.
- mögen: Ich mochte die Riesenportion nicht essen.
- dürfen: Ich durfte die Riesenportion nicht bestellen.
- müssen: Ich musste die Riesenportion zum Glück nicht aufessen.
- sollen: Ich sollte mir erst einmal die Riesenportion anschauen.
- wollen: Ich wollte diese Riesenportion auf keinen Fall bestellen.
Übungen zum Präteritum helfen dir, diese Zeitform richtig einzusetzen und zu verwenden.
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Wie wird das Plusquamperfekt gebildet?
Das Plusquamperfekt als Vergangenheitsform eines Verbs wird gebildet aus zwei Teilen:
- eine Form von haben oder sein
- das Partizip II des Verbs
Das erkennt man am besten an Beispielen:
- Die Schriftstellerin schrieb das Kapitel in einem Stück. (Präteritum)
- Die Schriftstellerin hatte das Kapitel in einem Stück geschrieben, bevor sie eine Pause einlegte. (Plusquamperfekt)
Hier erkennst du auch gut, dass es beim Plusquamperfekt um ein Geschehen geht, das vor einer anderen Handlung in der Vergangenheit stattfand, man nennt das auch Vorzeitigkeit.
Beim Passiv im Plusquamperfekt musst du einfach entsprechend die Form von werden anpassen, zum
Beispiel:- Präteritum Passiv: Das Kapitel wurde in einem Stück geschrieben.
- Plusquamperfekt Passiv: Das Kapitel war in einem Stück geschrieben worden, bevor eine Pause eingelegt wurde.
Wenn du noch unsicher bist, wie du Verben und ihre Formen bestimmst, findest du eine gute Erklärung dazu in unserem Lernweg Wortarten bestimmen.
In der Umgangssprache, also im Mündlichen, begegnet dir manchmal das sogenannte doppelte Plusquamperfekt. Damit wird versucht, die Handlung noch eindeutiger als vorzeitig zu kennzeichnen.
Beispiel: Am Bahnsteig war die Aufregung in der Gruppe groß, obwohl der Schaffner die Verspätung des nachfolgenden Zugs bereits gesagt gehabt hatte.Im Schriftlichen, wie zum Beispiel auch in einer Klassenarbeit, findet sich diese Form aber eher nicht.
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Warum werden das Präteritum und Plusquamperfekt in Deutsch gelernt?
Die Vergangenheitsformen im Deutschen sind wichtig, um deutlich zu machen, wie Geschehen in der Vergangenheit miteinander zusammenhängen. Zum Beispiel ist es wichtig, wenn du ausdrücken möchtest, in welcher Reihenfolge du etwas gemacht hast: Nachdem ich für die Deutscharbeit alles Wichtige gelernt hatte, schlief ich beruhigt ein.
Wenig Sinn ergibt dagegen diese Reihenfolge: Nachdem ich eingeschlafen war, lernte ich alles Wichtige für die Deutscharbeit.
Übungen zur Verwendung von Präteritum, Plusquamperfekt und anderen Zeitformen lassen dich immer sicherer in der richtigen Anwendung dieser Vergangenheitsformen werden.