Nationalversammlung, die Zusammenkunft gewählter Volksvertreter, die oft nach einer Revolution zusammentritt, um eine neue Verfassung auszuarbeiten.
Französische Nationalversammlung
Das erste Beispiel ist die französische Nationalversammlung in der Französischen Revolution („Assemblée Nationale“) von 1789, die 1792 durch den Nationalkonvent abgelöst wurde. Auf der Versammlung der Generalstände erklärte sich der dritte Stand am 17.6.1789 zur Nationalversammlung und fordert die beiden anderen Stände auf, sich mit ihm zu vereinigen.
Am 20.6.1789 schworen die Abgeordneten der Nationalversammlung im Ballhaus des Schlosses von Versailles, nicht eher auseinanderzugehen, bis Frankreich eine gerechte Verfassung habe (Ballhausschwur). Am 9.7.1789 ernannte sich die Nationalversammlung zur verfassunggebenden Nationalversammlung.
Die Nationalversammlung beschloss am 4.8.1789 die Aufhebung von Privilegien und feudalen Belastungen. Am 26. 8. 1789 wurde von der Nationalversammlung die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte beschlossen und im September 1791 die erste geschriebene Verfassung verabschiedet. Frankreich wurde zur konstitutionellen Monarchie.
Deutsche Nationalversammlung
In der deutschen Geschichte wurde 1848/49 die Frankfurter Nationalversammlung, in Preußen eine verfassunggebende Nationalversammlung und 1919 die Weimarer Nationalversammlung (Weimarer Republik) einberufen.