Gleichschaltung, die Aufhebung des politischen und gesellschaftlichen Pluralismus während der Phase der Machtergreifung. Sämtliche Organisationen, Vereine und Institutionen wurden von der NSDAP kontrolliert und der Ideologie des Nationalsozialismus untergeordnet („gleichgeschaltet“).
Bei der „Gleichschaltung“ der Länder mussten diese ihre Hoheitsrechte auf das Reich übertragen. Ebenso wurden wichtige Organisationen sowie Rundfunk und Presse „gleichgeschaltet“. Sie wurden ihrer Eigenständigkeit beraubt und nach dem Führerprinzip ausgerichtet. Überzeugte Nationalsozialisten übernahmen schließlich die Führungspositionen auf allen Organisationsebenen.
Wichtige Ereignisse
Am 20.3.1933 gab Heinrich Himmler (*1900, †1945, Reichsführer SS von 1929 bis 1945, Chef der Polizei von 1936 bis 1945) die Errichtung eines ständigen Konzentrationslagers in Dachau bei München bekannt
In der Eröffnungssitzung des neugewählten Reichstags in der Potsdamer Garnisonskirche am 21.3.1933 beschworen Hitler und Hindenburg preußische Tugenden und nationale Größe. Die Bilder dieser Propagandaveranstaltung verfehlten ihre Wirkung nicht.
Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7.4.1933 schloss politisch unliebsame Personen und Juden vom Beamtenstatus aus.
Der Tag der nationalen Arbeit, der 1.5.1933, wurde erstmals gesetzlicher Feiertag. Am Tag danach wurden Häuser der Gewerkschaften von nationalsozialistischen Rollkommandos besetzt und die Gewerkschaften zerschlagen.
Nationalsozialistische Studenten organisierten am 10.5.1933 in Universitätsstädten Bücherverbrennungen „undeutscher“ Autoren (z.B. Erich Kästner, Bertolt Brecht, Thomas Mann).
Parteienverbot: Am 22.6.1933 wurde die SPD verboten. Bis zum 5.7.1933 lösten sich die übrigen politischen Parteien selbst auf. Parteien fürchteten bei Verweigerung Repressalien. Sie gingen davon aus, ohnehin verboten zu werden. Das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien vom 14.7.1933 vollendete das Monopol der NSDAP und damit auch die Gleichschaltung auf parlamentarischer Ebene.