Was du wissen musst
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Wie unterscheidet man eine Inhaltsangabe von einer Nacherzählung?
Auf den ersten Blick scheinen eine Inhaltsangabe und eine Nacherzählung sehr ähnlich zu sein. Zwei Dinge haben beide auch gemeinsam:
- Du darfst die grundlegende Handlung und Reihenfolge des Geschehens aus dem Text für deinen Aufsatz nicht verändern.
- Du sollst den Text oder die Geschichte, die dir vorliegt, nicht bewerten oder deine Meinung dazu äußern.
In den meisten Aspekten unterscheiden sich jedoch die Aufsätze zu einer Nacherzählung und zu einer Inhaltsangabe. Wenn du die Kriterien und Merkmale für eine Nacherzählung im Gegensatz zu einer Inhaltsangabe vergleichst, fällt dir die Unterscheidung ganz leicht.
Nacherzählung Inhaltsangabe Einleitung Vorstellung der Figuren und ggf. Zeit und Ort Einleitung: Vorstellen des Textes (Autor, Textsorte, Erscheinungsdatum usw.) Hauptteil alle Handlungsschritte, die es auch in der nachzuerzählenden Geschichte gibt, in der richtigen Reihenfolge nacherzählen knappe Zusammenfassung der wesentlichen Handlungsschritte Schluss Auflösung der Handlung bzw. Geschichte entfällt Sprache lebendig, spannend, emotional, dramatisch, bildreich, wörtliche Rede sachlich, nüchtern, indirekte Rede Bei einer Nacherzählung hältst du dich bei der Zeitform immer an die Zeit, die auch in der Geschichte verwendet wird. Wird etwas zum Beispiel in der Vergangenheit erzählt, so schreibst du auch deine Nacherzählung in der Vergangenheitsform.
→ Beispiel: „Es war einmal in einer längst vergangenen Zeit ein kleiner Zwerg.“ wird in deiner Nacherzählung zu „Vor sehr langer und schon fast vergessener Zeit lebte einmal ein kleiner Zwerg.“
Das Beispiel zeigt dir, dass du die Sätze ein bisschen umbauen musst und zum Beispiel auch die Satzanfänge verändern musst. Gibt es in der Geschichte auch direkte Rede, so schreibst du sie nicht einfach aus der Geschichte ab, sondern du denkst dir eigene Formulierungen dazu aus.
Wenn zum Beispiel der Zwerg verwundert in der Geschichte fragte: „Wer hat von meinem Tellerchen gegessen?“, kannst du daraus machen:
→ „Mein Teller ist ja schmutzig. Ich sehe genau, dass da noch Kuchenkrümel liegen. Wie kommen die Krümel nur auf den Teller?“
Die Perspektive, aus der die Geschichte erzählt wird, behältst du bei deiner Nacherzählung bei. Wenn du dich schon sicher fühlst bei Nacherzählungen, kannst das Schreiben gut üben, indem du eine veränderte Perspektive wählst und zum Beispiel in eine Figur als Erzähler schlüpfen.
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Warum übt man, Nacherzählungen zu schreiben?
In Deutsch eine Nacherzählung schreiben, macht auf jeden Fall Spaß: Du bekommst alle wichtigen Elemente einer Geschichte schon vorgegeben und musst dir keine logische Handlungsfolge mehr ausdenken. Zugleich darfst du die Geschichte aber neu und spannend in deinen eigenen Worten erzählen.
Zweierlei kannst du also dabei üben:- Zum einen übst du, ob du in einem Text wirklich alle wichtigen Schritte verstanden hast. Das brauchst du einfach immer, auch wenn du in anderen Fächern Texte liest.
- Zum anderen kannst du üben, wie du zusammenhängend, anschaulich und spannend schreibst. Wer weiß, vielleicht möchtest du das ja auch noch weiter ausbauen, indem du ganz neue eigene Geschichten erfindest.