Weltwirtschaftskrise (Weimarer Republik), allgemein ein wirtschaftlicher Zusammenbruch, von dem die meisten Länder der Erde betroffen sind, im Speziellen die Krise von 1929 bis 1932. Diese Weltwirtschaftskrise war gekennzeichnet von Unternehmenszusammenbrüchen, fallenden Löhnen und Preisen (Deflation) und Massenarbeitslosigkeit in den wichtigsten Industrieländern.
Auslöser: Der Schwarze Freitag
Ein Börsenkrach in New York wird zum Auslöser der Weltwirtschaftskrise. Dieser Zusammenbruch an der New Yorker Börse (Börsencrash) fand am 24.10.1929 statt. Die am folgenden Freitag (Schwarzer Freitag) von den USA ausgehende Weltwirtschaftskrise erreichte 1932 ihren Höhepunkt.
Für die Wirtschaft wichtige Kredite aus den USA wurden gestoppt und teilweise zurückgefordert. Dadurch kam es in Deutschland zu einem Rückgang des Handels, zu Unternehmens- und Bankenzusammenbrüchen sowie in der Folge zu einem dramatischen Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Wirtschaftliche Folgen
1929 waren fast 1,9 Millionen Menschen (9,6%) arbeitslos, 1932 über 5,5 Millionen (30,8%). Mit dem Geld der Arbeitslosenversicherung konnte eine Familie nicht über eine längere Zeit ernährt werden. Immer mehr Menschen verloren das Vertrauen in den Staat. Viele Menschen glaubten, Hitler könne die Arbeitslosigkeit beseitigen.
Politische Folgen
Die Wirtschaftskrise und vor allem die dadurch bedingte Arbeitslosigkeit trieben die Menschen in die Arme der republikfeindlichen Parteien KPD und NSDAP. Die Propaganda von NSDAP und KPD setzte sich deutlich in Opposition zur Weimarer Republik: „Unsere letzte Hoffnung: Hitler“ (NSDAP) und „Schluss mit dem System“ (KPD).
Über die Frage einer Beitragserhöhung zur Arbeitslosenversicherung zerbrach im März 1930 die große Koalition unter Reichskanzler Hermann Müller (*1876, †1931) von der SPD, die letzte parlamentarisch gestützte Koalitionsregierung. Diese Unfähigkeit oder Unwilligkeit der Parteien zu politischen Kompromissen kennzeichnete besonders die Endphase der Weimarer Republik.
Bei der Reichstagswahl am 14.9.1930 erzielte die NSDAP einen starken Stimmenanstieg und steigerte ihre Abgeordnetenzahl von 12 auf 107 Mandate im Reichstag. Die NSDAP wurde zur zweitstärksten Fraktion.
Vom März 1930 bis zum Mai 1932 wurde der Politiker der Zentrumspartei Heinrich Brüning (*1885, †1970) Reichskanzler. Durch einen harten Sparkurs bei den Staatsausgaben (Deflationspolitik) versuchte er, der Wirtschaftskrise Herr zu werden. Die meisten Gesetze wurden über Notverordnungen durchgesetzt.
Die vor 1930 bei Wahlen unbedeutende NSDAP wurde bei den Reichstagswahlen im Juli 1932 mit rund 37% der Stimmen sogar zur stärksten Partei im Reichstag. Die NSDAP erzielte unter anderem mit dem Versprechen, die Arbeitslosigkeit erfolgreich zu bekämpfen, viele Stimmen. Hitler forderte daraufhin das Amt des Reichskanzlers für sich, was Reichspräsident Paul von Hindenburg jedoch (zunächst) ablehnte.
Seit 1932 besaßen die republikfeindlichen Parteien KPD und NSDAP zusammen 50% der Stimmen im Reichstag, 1933 waren es über 56%. Die NSDAP war bei den Wahlen im März 1933 mit knapp 44% die mit Abstand stärkste Partei.