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Gestapo, Abkürzung für Geheime Staatspolizei, die nach Umstrukturierung der politischen Polizeiorgane der Weimarer Republik entstandene politische Polizei des nationalsozialistischen Regimes.

Aufbau und Aufgabe

Bereits 1933 begannen Hermann Göring (*1893, †1946, preußischer Ministerpräsident von 1933 bis 1945 und späterer Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber der Luftwaffe von 1935 bis 1945) in Preußen sowie Heinrich Himmler (*1900, †1945, Reichsführer SS seit 1929 und Chef der Polizei seit 1936) und Reinhard Heydrich (*1904, †1942, Chef des Sicherheitsdienstes seit 1932 und des Reichssicherheitshauptamtes seit 1939) in Bayern mit dem Aufbau der Gestapo. Mit der Ernennung Himmlers zum Chef der gesamten deutschen Polizei 1936 und mit dem organisatorischen Zusammenschluss der Gestapo mit der Kriminalpolizei zur Sicherheitspolizei unter Heydrich wurde die Gestapo im gesamten Deutschen Reich tätig.

Aufgabe der Gestapo war die Entdeckung und Verfolgung aller Handlungen, die das nationalsozialistische Regime als politische Vergehen und Verbrechen definierte, sowie der vorbeugende Kampf gegen tatsächliche oder angebliche Gegner.

Die verbrecherische Organisation

Die Gestapo konnte ohne Bindung an Recht und Gesetz und ohne einer wirksamen Kontrollinstanz unterworfen zu sein handeln. Sie konnte Schutzhaft in Gefängnissen und Konzentrationslagern verhängen, Gefangene unter dem Vorwand einer »verschärften Vernehmung« foltern und im Rahmen einer »Sonderbehandlung« auch hinrichten.

Die Gestapo richtete eigene Arbeitserziehungslager ein, war für die Bewachung der ausländischen Zivilarbeiter und Kriegsgefangenen zuständig, beteiligte sich an Deportationen und mit ihren Einsatzgruppen auch an der Massenvernichtung der Juden im Holocaust.

In den Nürnberger Prozessen wurde die Gestapo 1946 zur verbrecherischen Organisation erklärt.


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