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Geboren in Nackenheim bei Mainz am 27.12.1896, gestorben in Visp (Schweiz) am 18.1.1977:
Zuckmayr nahm als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil, studierte danach Naturwissenschaften in Frankfurt am Main und Heidelberg und arbeitete ab 1920 als Regieassistent und freier Schriftsteller in Berlin. 1922 war er Dramaturg in Kiel, ab 1924 zusammen mit Bertolt Brecht am Deutschen Theater in Berlin. Seit 1932 lebte er mit seiner Frau Alice von Herdan aus politischen Gründen meist in Österreich. Ende der 1930er-Jahre emigrierte Zuckmayr in die USA. Er lebte 1940-46 mit seiner Familie als Farmer und Schriftsteller in Vermont. Als Angestellter der amerikanischen Regierung kam er 1946 nach Deutschland zurück und lebte ab 1958 in der Schweiz.

Schöpfer vitaler Helden

Erste expressionistische Gedichte Zuckmayrs erschienen 1917 in der Zeitschrift Aktion. Nach Misserfolgen mit expressionistischen Dramen gelang Zuckmayer 1925 der große Durchbruch mit der Komödie Der lustige Weinberg, einem kraftvollen Dialektstück mit dem Zuckmayr zum Realismus der Neuen Sachlichkeit im Drama überleitete. Es folgten das Moritatenstück Schinderhannes (1927) und das Zirkusdrama Katharina Knie (1929). 1929 arbeitete Zuckmayr am Drehbuch zu dem berühmten Film Der blaue Engel nach Heinrich Manns Roman Professor Unrat (1905) mit. Zuckmayr schrieb auch Romane und Erzählungen. 1930 erschien sein Erfolgsstück Der Hauptmann von Köpenick, eine Sozialsatire über den Militarismus und die Autoritätsgläubigkeit im wilhelminischen Preußen.
Mit dem Drama Des Teufels General (1946) gestaltete Zuckmayr das Schicksal eines deutschen Fliegergenerals im Zweiten Weltkrieg. Ein wichtiges Dokument auch zur Literaturgeschichte ist Zuckmayrs Autobiografie Als wär's ein Stück von mir (1966).


Schlagworte

  • #Exil
  • #Drama
  • #Hauptmann von Köpenick